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Der Westen führt jetzt einen Zwei-Fronten-Krieg Aktienmärkte, Ölpreis: Wie reagieren die Märkte auf den Krieg in Israel?

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Der Krieg in Israel dürfte die Aktienmärkte zum Handelsstart in Asien und später in Europa belasten – während der Ölpreis deutlich nach oben schießen dürfte.

Aktienmärkte, Ölpreis: Krieg in Israel – was sind die Folgen?

Fast auf den Tag genau 50 Jahre nach dem Jom-Kippur-Krieg (Beginn 06.Oktober 1973) scheint sich Geschichte zu reimen: damals wie heute kommt der Angriff gegen Israel überraschend und stürzt den jüdischen Staat in eine existentielle Krise.

Damit ist nach dem Ukraine-Krieg nun der nächste große Krisenherd ausgebrochen – mit Folgen für die Märkte! So dürfte der Ölpreis am Montag deutlich zulegen, zumal Hamas-Sprecher Ghazi Hamad offen eingeräumt hat, dass der Iran die Angriffe logistisch unterstützt hat. Dass ein so breit angelegter Angriff der Hamas ohne die Hilfe Irans wohl gar nicht möglich gewesen wäre, war zwar ohnehin wahrscheinlich, ist damit aber nun gewissermaßen offiziell bestätigt. Nun erfolgte am Sonntag morgen auch noch die Attacke der Hisbollah aus dem Libanon, sodass Israel faktisch einen Zwei-Fronten-Krieg im Süden und Norden führen muß. Wie die Hamas wird auch die Hisbollah maßgeblich durch den Iran unterstützt.

Das bedeutet wiederum, dass Israel de facto mit dem Iran im Krieg ist – womit die Ereignisse eine weltpolitische Dimension bekommen. Die USA haben Israel volle Unterstützung zugesichert – sind aber selbst in einer schwierigen Situation mit einem drohenden government shutdown, der ein Symptom der ausufernden US-Verschuldung ist. Gleichzeitig sind die Öl-Reserven des Landes durch die Biden-Adminstration deutlich reduziert worden, sodass die Fährigkeit der USA, den Ölpreis durch die Freigabe von strategischen Öl-Reserven zu drücken, sehr begrenzt ist. Der Iran könnte durch die Verminung der Straße von Hormus, die wichtigste Route nicht nur für den Transport von Öl, sondern auch von Flüssiggas (vor allem aus Katar), eine weltweite Energiekrise auslösen.

Der Krieg in Isreal ist nun aber auch für die USA und für Europa ein „Zwei-Fronten-Krieg“! Wie auch im Ukraine-Krieg sind die Rollen klar verteilt: USA und Europa unterstützen Israel – der Iran, Russland und indirekt auch China halten es mit den Palästinensern, deren radikale Vertreter in Gestalt der Hamas sich nun gegenüber den Gemäßigteren wie etwa dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, durchgesetzt haben. Dieser hat den USA vorgeworfen, „Palästina zu besetzen“ – weil Israel seine Unabhängigkeit nur durch die USA habe erlangen können. Gleichzeitig hat gestern Abbas seine Unterstützung für den Angriff der Hamas auf Israel klar artikuliert – womit eine weitere Eskalationsspirale wahrscheinlicher wird.

Notenbanken noch mehr unter Druck – Belastung für Aktienmärkte

Das alles in einer Zeit, in der die westlichen Notenbanken eigentlich signalisiert hatten, dass sie die Anhebungen der Zinsen pausieren, wenn nicht stoppen. Wenn aber im Gefolge des Krieges nun der Ölpreis über die Marke von 100 Dollar steigen sollte, müsste dieses Notenbanken-Signal wieder einkassiert werden.

Für die Aktienmärkte ist das eine denkbar schlechte Nachricht: man hatte sehr lange gebraucht, um die Aussagen von Fed und Co, dass die Zinsen länger hoch bleiben würden, „durchzuholen“. Die Korrektur der US-Aktienmärkte seit Mitte Juli ist im Kern die Einpreisung der „higher-for-longer“-Aussagen der amerikanischen wie auch der europäischen Notenbank.

Am Freitag dann die angesichts der „zu guten“ US-Arbeitsmarktdaten eigentlich seltsamen Rally der Aktienmärkte, die vorwiegend ein short squeeze gewesen sein dürfte (hohe Put-Positionierungen). Aber auch für die Aktienmärkte ist der Krieg in Israel ein game changer – wie der Ukraine-Krieg sind Fakten geschaffen worden, die nicht mehr zurück zu drehen sind. Wie auch der Ukraine-Krieg wird der Israel-Krieg ein Dauerzustand werden – mit noch nicht absehbarem Eskalationspotential und Folgen für die Energiepreise.

Es ist daher wahrscheinlich, dass die Rally der Aktienmärkte am Freitag ein Strohfeuer gewesen ist. Glaubt man der Wochenend-Indikation von IG Markets, dürfte es schon morgen deutlich bergab gehen..



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20 Kommentare

  1. Das passt das ja zu der von Putin geraden in Sotschi propagierten „neuen Weltordnung“.

    Noch ein Schmankerl zum Sonntag: Teslas Ladestationen werden mit Diesel-Gerneratoren betrieben? Yeah, man!

    https://cowboystatedaily.com/2023/09/30/largest-ev-charging-station-in-the-world-uses-diesel-powered-generators/

  2. Danke Fugi für deine Einschätzung, nicht selbstverständlich an einem Sonntag

  3. Hallo Herr Fugmann,

    ich schätze ihre Art sehr. Doch hier jetzt einen dritten Weltkrieg herbei zu schreiben. Mit diesem Satz „Israel de facto mit dem Iran im Krieg ist“ halte ich doch für etwas sehr übertrieben. Der Iran müßte seine Truppen über tausende von KM transportieren dies auch nur über andere Länder. Israel steht vor dem selben Problem. Wenn der Iran wirklich Krieg mit Israel will, wieso warten und nicht zusammen mit der Hamas zuschlagen.
    Dieser Akt des Terrorismus seitens der Hamas ist einfach nur ekelhaft.
    Diese Unsicherheit ist definitv Gift für die Märkte.

    1. Unterhalb von Apokalypse, Tsunami oder Kaskadeneffekten wird hier nicht zum Stift gegriffen bzw. in die Tasten gehauen. Von daher kann jedes noch so kleine regionale Scharmützel nur unweigerlich zu einem 3. Weltkrieg führen! Was denn sonst?!

      Ich persönlich würde schätzen, dass in Gaza bald kein Gebäude mehr als ein Stockwerk haben wird und selbst das wird nicht unbeschädigt sein. Bis auf ein paar weitere Spannungen wird da nicht viel passieren, da die restlichen regionalen Staaten und Kräfte nicht die Macht besitzen, um sich ernsthaft in einem offenen Krieg mit Israel UND den USA anlegen zu wollen. Die Hisbollah wird sich genau überlegen, ob sie sich von der Hamas in dieses zum Untergang geweihte Unternehmen bis auf ein paar Solidaritätsraketen reinziehen lässt oder ob man vielleicht einfach das Märtyreropfer der Hamas dankend annimmt. Wenn man sich bei den ganzen Gruppen der Region bei einem sicher sein kann, dann dass alles bodenlose Opportunisten sind, wenn es darum geht die eigenen Machtbasis zu stärken. Letztendlich hatte die Hamas nur aufgrund der Annäherung von Israel und Saudi-Arabien Angst jegliche Bedeutung zu verlieren und hat sich vom Iran zu dieser Wahnsinnsaktion anstacheln lassen. Und jetzt gibt es dafür die Quittung inklusive zukünftiger Bedeutungslosigkeit / Nicht-Existenz!

    2. Iran führt seit langem einen Stellvertreterkrieg über Hamas und Hesbollah gegen Israel, und Israel greift immer wieder direkt iranische Kräfte mit Luftschlägen in Syrien an bzw hat sogar Ziele direkt im Iran angegriffen. Von daher sind beide Staaten nicht erst mit dem jüngsten Hamasangriff in eine bewaffnete Auseinandersetzung eingetreten.

  4. Wie werden die Märkte reagieren, wenn der Teil der muslimischen Wirtschaftsflüchtlinge in Deutschland ,denen unsere Kultur egal ist, antisemitisch virulent wird? Wenn dabei wie Herr Wegner in Berlin auch Frau Faeser zuschaut? Dass Israel die Bevölkerung im Gazastreifen wie bisher weitgehend schont und damit der Hamas eine zukünftige Gelegenheit zum Terror gibt, darf man kaum erwarten.
    Deutschland ist bereits politisch isoliert, eine Steigerung dessen bahnt sich an.

  5. Islamische Republik Iran-Religionsführer Ajatollah Khamenei spricht nicht von einem jüdischen Regime, sondern von einem zionistischen Regime, weswegen er den Staat Israel nicht anerkennt. Er muß allerdings aufhören, die Hamas zu unterstützen. Ich wünsche Staat Israel-Premierminister Benjamin Netanyahu bei seinem Recht auf Selbstverteidigung gegen die Hamas eine glückliche Hand. Die Hamas wird auch vom Staat Katar unterstützt. Wohl auch ein Thema zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und dem Emir von Katar am kommenden Donnerstag, den 12.10.23 im Bundeskanzleramt in Berlin. Die im Libanon ansässige Hisbollah kritisiert zu recht das zionistische Regime im Zusammenhang mit den Golan-Höhen und der Tatsache, daß US-Besatzungstruppen mit der Unterstützung des Staates Israel in Kooperation mit PKK-nahen Kurden Erdöl aus/von besetzten Ölfeldern im Arabische Republik Syrien-Nordosten/Deir Al-Zor stehlen. Letzteres kritisiert auch die Iranische Revolutionsgarde zu recht. Der Ölpreis wird aufgrund der genannten Fakten sicherlich fürs erste deutlich zulegen. Ob dies nachhaltig sein wird, kommt auf die genannten politischen Rahmenbedingungen an, auch im Zusammenhang mit dem im obigen Bericht genannten Risiken in Sachen Straße von Hormus.

    1. Dem aktuellen Telefonat von Bundeskanzler Olaf Scholz und Staatspräsident Abdalfattah al-Sisi einen entsprechenden Verlauf. Es wäre nicht das erste mal, daß die Arabische Republik Ägypten bei einem Konflikt zwischen dem Staat Israel und der im Gazastreifen ansässigen Hamas erfolgreich vermittelt. Desweiteren bleibt zu hoffen, daß der stellvertretende bayerische Ministerpräsident, Staatsminister Hubert Aiwanger auch weiterhin den Naher und Mittlerer Osten thematisiert. In seiner bisherigen Zeit als bayerischer Wirtschaftsminister war er diesbezüglich mit seinem Amtsvorgänger Otto Wiesheu aktiv.

    2. Auch der frühere Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger schließt nicht 100%ig aus, daß der Iran die Straße von Hormus sperren könnte.

  6. Young Global Leader

    „Wie auch im Ukraine-Krieg sind die Rollen klar verteilt: USA und Europa unterstützen Israel – der Iran, Russland und indirekt auch China halten es mit den Palästinensern“

    Sind die Rollen das? Mir war, als würde Netanjahu zur neuen Achse der Illiberalen gehören:

    https://foreignpolicy.com/2023/02/06/israel-ukraine-war-russia-hawk-air-defense-netanyahu

    was in meinen Ohren ja schon wie eine Aufforderung zum Regime Change in Israel klingt.

    Über einen bevorstehenden Besuch von Netanjahu in China schrieb die „Times of Israel“:

    „Chinese leader Xi Jinping conveyed via his ambassador to Israel that he is looking forward to hosting Prime Minister Benjamin Netanyahu later in the year in Beijing […] The announcement came amid strained ties between Israel and the United States over the government’s controversial judicial overhaul and far-right policies. The US has expressed wariness in the past over Israel’s ties with its geopolitical rival.“

    https://www.timesofisrael.com/with-israeli-us-ties-troubled-china-says-xi-looking-forward-to-netanyahu-visit/

    Wie günstig, wenn man die jüngsten Angriffe auf Isreal in das im Artikel angesprochene bipolare Muster pressen kann. Ich bin allerdings noch skeptisch, ob das wirklich gelingt und halte es eher für wenig wahrscheinlich.

    1. Richtig. Staaten besitzen keine Freunde, haben aber Interessen. Diese werden bloß gedeutet durch die jeweilige Regierung und sind wirklich in den wenigsten Fällen monopolar ausgerichtet. Außer dem Iran, Russland und den Gruppen radikaler Islamisten hat keiner Interesse an einer Eskalation im nahen Osten. China schon gar nicht.

      1. Young Global Leader

        @AE_Conrady, ginge es doch nur um Staaten und ihre Interessen, dann hätten wir ab und zu einen Kabinettskrieg, wie im 19-ten Jahrhundert.

        Russland hat sicherlich nichts gegen „strained ties“ zwischen Washington und Jerusalem, aber ich glaube kaum, dass es die israealische Regierung und speziell die Religionspolitik der Siedler dort steuert oder umgekehrt die Hamas. Nur für den Fall, dass wir wieder lesen, die Angriffe wären feige und unmotiviert gewesen, hier findet findet man etwas mehr über die Motive:

        https://www.aljazeera.com/news/2023/10/4/israeli-settlers-storm-al-aqsa-mosque-complex-on-fifth-day-of-sukkot

        Meine Meinung dazu: heiliger Bezirk und Weltkulturerbe hin oder her, es wäre der Welt besser gedient, diese Brutstätte von Religionskonflikten platt zu machen und an seine Stelle ein großes Parkhaus zu errichten, am besten gleich 3 Stockwerke tief, zur Dekontaminierung, damit dort keine archäologischen Funde mehr verbleiben.

        1. @young global leader,

          bingo – das mit den „kultstätten“ wäre die vernünftigste lösung

          und bzgl. feiger angriff, olympiade münchen 1972 und die flugzeugentführungen vorher und nachher

          1. Young Global Leader

            @1150, es geht nicht im „Kultstätten“ i.a. sondern um um genau diese eine, in der die 3 großen monotheistischen Religionen aufeinander hocken, die ihren wechselseitigen Hass aufeinander nicht kontrollieren können. Man kann sich natürlich fragen, wozu diese Leute überhaupt eine Religion haben, wenn sie noch nicht mal das schaffen, aber das ist eine andere Diskussion.

            Ich bin nicht sicher, wann man anfing Terroristen, auch solche die ihr Leben aufs Spiel setzen, als „feige“ zu bezeichnen. Ich fand das immer seltsam, wie etwas, dass sich nur TV-Journalisten oder Politiker ausdenken können, also Leute, die auf Wirkung beim Publikum aus sind. Einmal in die Welt gesetzt, plappern sie das alle nach. Das ist so ähnlich wie derzeit mit den „Wunderwaffen“, ein Wort, dass auch kein normal denkender Mensch verwendet.

  7. Bei IG liegt der DAX heute 100 Punkte höher, woher der Unterschied zu Ihrer Betrachtung?

    1. IG zeigt DAX um 15200 Punkte
      Schlusskurs war 15296 Punkte

    2. Der LS DAX liegt ca. 140 Punkte tiefer gegenüber Schluss am Freitag:

      https://www.ls-tc.de/de/index/lus-indikation

      Bei IG ähnlich. Sie müssen bei WE-Kursen schauen.

      Hatte mich in den vergangenen Tagen mit Gold auf Euro Basis (XAUEUR) eingedeckt und bin gespannt wie sich der Kurs angesichts der Ereignisse entwickelt. Der WE Kurs EURUSD leidet ebenfalls, was auf jeden Fall den Kurs XAUEUR unterstützen wird.

  8. Hat’s die Mücke und andere Dipp- Käufer etwa auf dem falschen Fuss erwischt ?

  9. Moshe Sharet, der auf Ben Gurion gefolgte zweite israelische Ministerpräsident, vertraute seinem Tagebuch an: “Ich habe gelernt, dass der israelische Staat in unserer Generation ohne Betrug und abenteuerlichen Geist nicht regiert werden kann. Dies sind historische Fakten, die nicht zu verändern sind. Es mag sein, dass die Geschichte die Betrugsstrategien bestätigen wird, genauso wie die abenteuerlichen Aktionen [Anm. W.E.: Moshe Sharet meint damit die blutigen Vergeltungsaktionen]. Was ich, Moshe Sharet, weiß, ist, dass ich nicht fähig bin, so zu handeln, deshalb bin ich auch nicht fähig, diesen Staat zu regieren.” (Zitiert nach Wolfgang Effenberger)

    Mitnichten aber hat dieses Bekenntnis Moshe Sharets nur und allein dem Staat Israel zu gelten, sondern ausnahmslos allen modernen Staaten.

    Mit zwei aus jüdischer Ahnenreihe hervorgekommenen politischen Ökonomen, mit dem großen Deutschen Karl Marx und dem großen Deutschenfreund Wladimir I. Lenin, zeigt sich die moderne Welt spätestens seit dem Vorabend des Ersten Weltkriegs als vom Monopolismus übergegangen in den Imperialismus. Und mithin als regiert von einer „supranationalen Finanzoligarchie,“ so Lenin. Dessen Schrift «Der Imperialismus als höchstes Stadium des Kapitalismus» macht diese Oligarchie als Vereinigung organisierter Schwerstkrimineller erkennbar.

    Und jetzt!? Das Bundeskriminalamt bitten, tätig zu werden!? Sicherlich nicht, so blöd und dumm wollen wir nicht werden. Jene Schwerstkriminellen tun lediglich, was ihnen eine chronisch sinkende gesamtmarktdurchschnittliche Kapitalrendite und die daraus folgenden Notlagen von Staatshaushalten, Kapitalmärkten und Privathaushalten diktieren. Welche Logiken allesamt angetrieben sind von etwas allseits und geradezu aufs höchste Heiliggehaltenem mit dem wunderschönen Namen Produktivitätszuwachs.

    Wer von diesem letzteren und seinen ruinösen logischen Folgen nicht reden will, der darf selbstverständlich weiterhin fromme Lügen beschwören. Welche da sind: Menschen- und Völkerrecht, Regelbasierte Ordnung, Friedensverpflichtung, Free Enterprise, Gewaltenteilung, Rechts- und Verfassungsstaat, Demokratie. Und so weiter.

    Was ist Kapitalismus in seinem tiefsten Grunde, was macht sein Wesen aus. Wo kommt das moderne bzw. industrielle Kapital mit seinen Erscheinungen namens Monopolismus und Imperialismus logisch her. Und woraus kommen ganz logisch dann auch Produktivitätszuwachs bzw. die politische Herrschaft organisierter Schwerstkrimineller hervor. Aus etwas ganz Einfachem und Banalem, aus der betriebswirtschaftlich-buchhalterischen Erfassung der Zeiten von in der Warenfertigung geleisteter händischer Arbeit.

    Kann das denn Sünde sein!? Nein, nicht doch — wie denn auch sollte man anders verfahren mit Nutzvieh, neudeutsch: Arbeitskraft.

    „Die moderne Form von Herrschaft ist eine von Sklaven über Sklaven,“ stellte Friedrich Nietzsche als Quintessenz seiner Kritik der Moderne fest. Wer die Tragödie Palästinas beenden will, sollte nicht von Klassenkampf träumen — so genial Marx und Engels waren als politische Ökonomen, so miserabel war ihre Geschichtstheorie. Wer die Tragödie Palästinas beenden will, muß nicht einen klassenkämpferischen Willen zur Macht entwickeln. Wer die Tragödie Palästinas beenden will, muß einen weit höheren Willensakt vollbringen, muß die Tragödie namens Moderne beenden wollen. Muß aufhören, Sklave sein zu wollen.

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