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Schwacher Wochenstart erwartet Dax: Nahost-Konflikt belastet – Erholung nur ein Strohfeuer?

Dax: Nahost-Konflikt belastet - Erholung nur ein Strohfeuer?

Nach dem Reversal zum Vorwochenschluss zeichnen sich am Montag wieder Verluste ab. Die zweite Oktoberwoche verspricht wieder starke Kursschwankungen. Zum Start in die neue Woche steht zunächst der Nahost-Konflikt im Fokus und könnte die Aktienmärkte belasten, während die Ölpreise wieder anziehen dürften. Dennoch gibt es die Chance auf eine Erholung im Dax.

Zum Ende einer schwachen Börsenwoche erholte sich der Deutsche Aktienindex kräftig. Trotz eines starken US-Arbeitsmarktberichts kam es am Freitag an den Aktienmärkten hierzulande und in den USA zu einer dynamischen Gegenbewegung. Die Ziellinie überquerte der deutsche Leitindex schließlich mit einem Plus von 159 Punkten (1,06%) bei 15.229 Zählern. Sein Wochenminus reduzierte er damit auf rund ein Prozent. Zum Wochenauftakt könnte sich der Index allerdings wieder der Marke von 15.000 Punkten annähern, von der er sich am Freitag ein gutes Stück abgesetzt hatte.

Der US-Arbeitsmarkt bleibt robust, womit der Druck auf die Fed anhält. Vor allem der deutlich höhere Beschäftigungsaufbau von 336.000 Stellen – erwartet waren 170.000 – hat die Marktteilnehmer überrascht. Doch nach einem kurzen Schock drehten die Indizes nach oben. Im Wesentlichen dürfte es sich dabei, um eine technische Gegenreaktion handeln. Die Stimmung war zuletzt dermaßen schlecht und die Absicherungsquote so hoch, dass sogar ein Short-Squeeze möglich ist.

Zudem hellt sich die Lage aus saisonaler Sicht ab Mitte Oktober auf. Dies könnte ein Faktor für eine Erholung sein, da sich der Dax und die US-Indizes in diesem Jahr fast minutiös an die Saisonalität halten. Die Nervosität an den Märkten ist angesichts des rasanten Anstiegs der Anleiherenditen stark ausgeprägt. Ein Rückgang der Kapitalzinsen könnte jedoch für Entspannung sorgen und die Basis für eine Erholung im Dax legen. Doch solange die Renditen weiter steigen oder auf dem hohen Niveau verharren, könnten Erholungen nur kurzfristige Atempausen im aktiven Abwärtstrend sein.

Konjunkturdaten

Vor der Börseneröffnung liegt das Augenmerk auf den Daten der deutschen Industrieproduktion. Nachdem am Freitag die Auftragseingänge der Industrie positiv überrascht haben, erwarten die Analysten hingegen für die heutigen Daten einen Rückgang von 0,3% zum Vormonat. Am Mittwoch stehen hierzulande die Verbraucherpreise für September (endgültig) im Fokus. Zudem erscheinen in den USA die Erzeugerpreise (Sep). Am Mittwochabend dürften die Marktteilnehmer dann gespannt auf das FOMC-Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung blicken, von dem sie sich neue Erkenntnisse zur Geldpolitik erhoffen.

Außerdem stehen am Donnerstag die US-Inflationsdaten für September auf der Agenda. Eine negative Überraschung könnte die Renditen weiter antreiben und so die Aktienmärkte unter Druck setzen. Analysten rechnen jedoch mit einer nachlassenden Teuerungsrate von 3,6% nach 3,7% im August. Die Kernrate, ohne die volatilen Faktoren Energie und Nahrung, soll indessen von 4,3% auf 4,1% zurückgehen. Zum Ende der Woche folgen noch neue Stimmungsdaten der US-Verbraucher.

Dax-Erholung: 15.000-Punkte-Marke im Blick

Long: Der Dax notiert vor dem Wochenauftakt tiefer. Sollten die Bullen das 61er Retracement (15.138) des Anstiegs von Freitag halten, könnte es zu einer Drehung kommen. Um das Gap bei 15.229 zu schließen, muss der Index die Hürde bei 15.201 überwinden. Steigt er anschließend über den Widerstand bei 15.200/213, rücken der Schlusskurs 15.229 sowie das nachbörsliche Hoch bei 15.291 ins Visier. Zwischenanstiege könnten hier wieder auf Gegenwehr der Bären treffen. Darüber liegen die nächsten Anlaufpunkte bei 15.336, 15.362 und 15.392.

Short: Unterhalb von 15.175 kann es zunächst zum Rücklauf bis 15.138 kommen. Fällt der Dax darunter, sind tiefere Kurse von 15.098 und 15.049 wahrscheinlich. Die Marke von 15.049 ist dabei richtungsweisend. Hier hat der Index zuletzt mehrfach Halt gefunden. Ein Bruch der Unterstützung dürfte daher weiteres Abwärtspotenzial bis 15.000 und 14.948 freisetzen. Unter 15.948 ist über kurz oder lang mit einem Anlaufen der wichtigen Horizontalen bei 14.820 zu rechnen.

Dax-Erholung trifft auf Gegenwind - 15.000-Punkte-Marke weiter im Fokus

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

15.137 – Zwischentief

15.098 – Pivot S1

15.049 – Horizontale

15.033 – Tagestief 06.10.

15.000 – Psycho-Marke

14.948 – Tagestief 04.10.

14.817 – 161,8% Ext. (ABC-Korrektur: 16.528 – 15.468)

14.809 – Tief 24.03.

14.800 – Horizontale (D1)

Dax Widerstände (WS):

15.164 – Pivot Punkt

15.202 – Horizontale

15.229 – Schlusskurs 06.10. (Gap)

15.291 – außerbörsliches Hoch 06.10.

15.298 – 61,8% Retracement

15.362 – Pivot R2

15.392 – Zwischenhoch

15.458/472 – 200-Tage-EMA / Horizontale

15.516 – Tageshoch 29.09.

15.572 – Tageshoch 25.09.

15.590 – 200-Tage-Linie (SMA)

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1 Kommentar

  1. Um jetzt noch bis zum Ende der Wahlperiode „Erfolge“ aufweisen zu können, muss die Ampel aber bei der Deindustrialisierung, den Subventionsorgien, Schaffung von weiteren Gesetzesmonstern, und Geld verteilen mit der Gießkanne, aber richtig Gas geben.
    Natürlich wird das dann noch schneller mit der Wirtschaft in Deutschland gegen die Wand gehen.
    Aber Sozialisten und Sektenführer verdoppeln immer ihre Anstrengungen in die falsche Richtung, wenn die bisherigen Maßnahmen nicht geklappt haben.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

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