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Umfrage der Bank of America Aktienmärkte: Risikofreudige Rotation von US-Tech nach Europa

Eine Umfrage unter Fondsmanagern zeigt eine verstärkte Bewegung raus aus US-Tech, und rein in europäische Aktienmärkte.

Risikoappetit steigt
Grafik: Bloomberg / Bank of America

Wir sehen derzeit eine kleine Pause in der Rally der US-Techaktien? Muss man mal durchschnaufen, und dann rollt die nächste Kaufwelle, die Magnificent Seven oder nur noch Magnificent 4 steigen dann erneut kräftig an? Denn technische Korrekturen sind gesund in einer großen Rally-Bewegung. Aktuelle Umfragedaten legen die Vermutung nahe, dass Teile der Anlegergelder vom US-Tech-Boom abfließen könnten, und rein in die europäischen Aktienmärkte. Die Anleger sind in einer risikofreudigen Stimmung und kaufen Aktien in Europa und den Schwellenländern auf Kosten der USA und des Technologiesektors, so zeigt es laut Bloomberg die jüngste Umfrage der Bank of America unter Fondsmanagern.

Die Teilnehmer verzeichneten den stärksten Anstieg der Allokation in europäische Aktienmärkte seit Juni 2020 und den stärksten Anstieg der Allokation in Aktien aus Schwellenländern seit April 2017, schreiben die Strategen um Michael Hartnett in einer Mitteilung. Finanzwerte waren in der März-Umfrage ebenfalls in der Gunst der Anleger, wobei die neuen risikofreudigen Präferenzen auf Kosten von US-Aktien und den Sektoren Technologie und zyklische Konsumgüter gingen.

Die Fondsmanager streben ein stärkeres globales Engagement an, da die Umfrage ergab, dass die Risikobereitschaft den höchsten Stand seit November 2021 erreicht hat und eine weiche Landung der Wirtschaft weiterhin als Konsens angesehen wird. Die Allokation in die Aktienmärkte ist auf einem Zwei-Jahres-Hoch, aber die bullishe Positionierung in den USA ist hoch, wobei die Umfrage zeigt, dass Long-Positionen in den Magnificent Seven, einer Gruppe von US-Technologiewerten, am stärksten gefragt sind.

Bei der Frage, ob es sich bei Aktien aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz um eine Blase handelt, waren die Anleger geteilter Meinung: 40 % bejahten die Frage, 45 % verneinten sie. Die Umfrageergebnisse unterstreichen auch den Optimismus in Bezug auf die globalen Wachstumserwartungen, der der Umfrage zufolge so hoch ist wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Die Wetten der Anleger auf die globalen Aktienmärkte haben sich in letzter Zeit ausgezahlt. Europäische Aktien haben in den letzten acht Wochen zugelegt und den S&P 500 übertroffen. Auch der MSCI Emerging Markets Index hat im gleichen Zeitraum stärker zugelegt als die US-Benchmark. Die Umfrage wurde zwischen dem 8. und 14. März durchgeführt und umfasste 198 Teilnehmer mit einem verwalteten Vermögen von 527 Milliarden Dollar.

Dieser TradingView Chart zeigt die Entwicklung der letzten zwölf Monate: Nasdaq 100 +43 %, S&P 500 +30 %, Dax +20 %, Stoxx 600 +14 %. Auf diesen Zeitrahmen gesehen performten die Aktienmärkte in den USA also noch besser. Nun schwappt vielleicht mehr Anlegergeld nach Europa.

Chart vergleicht Entwicklung der europäischen und US-Aktienmärkte in den letzten zwölf Monaten

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Ein gereizter Putin ist nicht reizend

    Da wäre ich aber vorsichtig, kurz vor der Einsicht ,dass die EU und die NATO auch offiziell und nicht nur im Hintergrund Kriegspartei sind und Putin einen Grund hat die grosse Kanone zu starten ist das Risiko eines Tauchers der EU- Börsen sehr gross. In dieser Hinsicht hat Scholz mit der Taurus Verweigerung recht. Zudem wird die EU und vor allem De China ( Partner von Russland ) als guten Kunden verlieren. Die Handelsströme werden sich sogar umkehren weil sich De als Exporteur gerade selber demontiert.Und soll mir mal einer erklären, warum die EU- Börsen jetzt viel höher sein sollten als vor Corona mit Nullzinsen und halbwegs funktionierender Globalisierung. Da würde ich eher Japan mit dem tiefen Yen und die verprügelte China Börse bevorzugen.

    1. Scholz ist ängstlich und kleinkariert. Entweder macht man die Sachen richtig oder fängt sie erst gar nicht an. Vor Putin braucht man keine Angst zu haben, der ist im gleichen Moment Geschichte, wenn er daran denkt die Sache zu eskalieren. Bisher hat er nur keine Begründung dafür geliefert.

      Mit Aktien kauft man nicht den Markt, sondern Firmenwerte. Einsetzbar sind die überall.

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