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Allianz-Aktie – die ignorierte Rendite-Perle im Dax?

Ist die Allianz-Aktie eine ignorierte Rendite-Perle im Dax? Dividendenrendite und KGV sehen sehr gut aus. Heute gab es frische Finanzdaten.

Allianz-Logo
Allianz-Logo. Foto: Nathan Laine/Bloomberg

Die Allianz ist mehr als eine Versicherung. Mit Allianz Global Investors und PIMCO ist man international auch ganz groß dabei im Thema Vermögensverwaltung. Ist die Aktie die ignorierte Rendite-Perle im Dax?

Allianz-Aktie: Blick auf Dividendenrendite und KGV

Wir sprachen erst vor wenigen Tagen darüber: Bei Bayer war die Geschichte zu schön, um wahr zu sein. Trotz massiver Klageprobleme in den USA zahlte das Unternehmen weiterhin enorm hohe Dividenden, die Dividendenrendite lag bei 8 %. Das konnte nicht ewig durchgehalten werden. Und von Jetzt auf Gleich strich Bayer die Dividende von 2,40 Euro auf 0,11 Euro. Das war´s dann. Aber die Allianz? Dass der Versicherungsgigant ein ähnliches gravierendes Problem hat, das noch jahrelang immense Kosten verursacht, wäre nicht bekannt. Aber die Zahlen zeigen: Die für 2024 erwartete Dividendenrendite für die Allianz-Aktie liegt bei 5,18 %, für 2025 bei 5,53 %. Das erwartete KGV für 2024 liegt bei 9,86, für 2025 bei 9,35. Das sind beides sehr gute Werte für Anleger, die jetzt in die Aktie einsteigen wollen. Dieser TradingView Chart: In den letzten zwölf Monaten konnte die Aktie mit +13,98 % leicht besser performen als der Dax mit +12,27 %.

Grafik vergleicht Performance der Allianz-Aktie mit dem Dax

Heute gemeldete Finanzdaten

Und heute? Da ist die Aktie mit 2,96 % im Minus. Denn die Allianz meldete heute ihre Jahres- und Quartalszahlen, nach denen namhafte Analysten von großen Banken ihre Kaufempfehlungen mit Kurszielen über dem aktuellen Aktienkurs bestätigt haben. Und wirklich schlecht waren die heutigen Daten jetzt auch nicht – mal ganz abgesehen von der Ankündigung umfangreicher Aktienrückkäufe! Die Allianz verzeichnete im Schlussquartal 2023 einen Gewinnsprung von 17% und damit etwas mehr als Analysten erwartet hatten. Ihre Aktionäre will die Münchener Versicherung durch einen Aktienrückkauf in Höhe von 1 Milliarde Euro daran teilhaben lassen.

Bloomberg führte dazu aus: Das operative Ergebnis des Konzerns stieg auf 3,77 Milliarden Euro, vor allem dank starker Ergebnisse mit der Lebens- und Krankenversicherung, wie die Allianz am Freitag mitteilte. Analysten hatten mit 3,74 Milliarden Euro gerechnet. Im laufenden Jahr soll das Ergebnis mit 14,8 Milliarden Euro leicht über dem von 2023 liegen, wobei sich die Allianz einen Spielraum von plus oder minus 1 Milliarde Euro einräumt.

Wie die Allianz schon am gestrigen Donnerstagabend bekanntgab, will er einen neuen Aktienrückkauf in Höhe von bis zu 1 Milliarde Euro starten und die Dividende um ein Fünftel auf 13,80 Euro pro Aktie erhöhen. Haupttreiber für das operative Ergebnis im vierten Quartal war die Lebens- und Krankenversicherung mit einer Steigerung um 29%. In der Schaden- und Unfallversicherung betrug das Gewinnwachstum hingegen nur 2%. Im Fondsmanagement, zu dem vor allem Pimco und Allianz Global Investors gehören, stieg das Ergebnis um 13%.

Die Allianz gab in ihrer gestrigen Mitteilung auch eine Änderung ihrer Dividendenpolitik bekannt. In Zukunft will der Versicherer 60% des Nettogewinns an die Aktionäre ausschütten statt wie bisher 50%. Außerdem strebt er an, die Dividende mindestens auf dem jeweiligen Vorjahresniveau zu halten, nachdem das Ziel zuvor war, 5% pro Jahr zuzulegen. Finanzchefin Claire-Marie Coste-Lepoutre deutete in einem Interview mit Bloomberg TV an, dass die Allianz zu regelmäßigeren Aktienrückkäufen übergehen könnte, statt diese wie bisher nur sporadisch anzukündigen. Einzelheiten dazu könnten beim nächsten Kapitalmarkttag genannt werden.

PIMCO aktuell mit enormen Mittelzuflüssen

Die amerikanische Allianz-Fondstochter Pacific Investment Management (PIMCO) hat im neuen Jahr einen Milliardenzustrom an Kundengeldern verzeichnet, der fast dem Gesamtvolumen 2023 entsprach. In den ersten sechs Wochen 2024 seien es rund 20 Milliarden Euro gewesen, erklärte Allianz-Finanzchefin Claire-Marie Coste-Lepoutre im Gespräch mit Bloomberg. Eine “absolut überwältigende” Entwicklung, sagte CEO Oliver Bäte im selben Interview.

Laut einer Investorenpräsentation hatte Pimco 2023 24 Milliarden Euro an Kundengeldern angezogen. Im vierten Quartal hatten Pimco-Kunden 3 Milliarden Euro abzogen. In den vorangegangenen drei Quartalen hatte es Zuflüsse gegeben. 2022 musste Pimco angesichts der globalen Turbulenzen im Anleihesektor Abflüsse von 75 Milliarden Euro hinnehmen.

Risikohinweis
Der Handel mit Wertpapieren und Finanzinstrumenten kann Ihr Kapital erheblichen Risiken aussetzen, unter Umständen auch über das eingesetzte Kapital hinaus. Trading ist nicht für jeden geeignet. Vergangene Performance ist keine Garantie für zukünftige Performance. Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.

FMW/Bloomberg News/Bloomberg Terminal



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