Privatanleger in Europa investierten zuletzt massiv in Anleihen. Die Investitionen in der Eurozone haben sich im ersten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorquartal erneut mehr als verdoppelt. Dies führte laut Daten der Barkow Consulting zu einem Rekordwert von 110 Milliarden Euro, mehr als doppelt so viel wie der bisherige Höchststand von 53 Milliarden Euro im ersten Quartal 2007, und übertrifft bereits die gesamten Anleiheinvestitionen im Jahr 2022, die sich nach mehr als einem Jahrzehnt fast kontinuierlicher Abflüsse auf immerhin 103 Milliarden Euro beliefen.
Verschiebung der Anlegerpräferenz hin zu Anleihen – aufgrund höherer Zinssätze
Barkow erläutert: „Interessanterweise folgt dieser Anstieg der Investitionen in Anleihen auf eine Periode erheblicher Abflüsse, die sich über ein Jahrzehnt erstreckte. Dies deutet auf eine bemerkenswerte Verschiebung der Anlegerpräferenzen zugunsten von Anleihen in einem Umfeld höherer Zinsen hin.“
Renditen von Staatsanleihen in der Eurozone im Hoch?
Der folgende TradingView Chart zeigt seit dem Jahr 2016 die Entwicklung der Renditen für Staatsanleihen in Deutschland, Italien und Frankreich. Man sieht gut: Nach Renditen von sogar unter 0 Prozent zu Corona-Zeiten gibt es jetzt relativ saftige Renditen, auch wenn sie immer noch unterhalb der Inflationsrate liegen, und daher noch leicht negative Erträge für Anleger bringen. Die EZB hatte in den letzten zwölf Monaten den Leitzins von 0 auf 4,25 % angehoben. Mehr und mehr Privatanleger dürften sich sagen: Wenn wir kurz davor stehen, dass das Zinshoch bei der EZB erreicht wird, und man in den nächsten Quartalen womöglich schon auf Zinssenkungen blickt, dann sichere ich mir jetzt noch die hohen Renditen.
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