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Preisschock in Euro Apple iPhone 14: Keine Preiserhöhung trotz Inflation, doch der Schein trügt

Apple iPhone 14: Keine Preiserhöhung trotz Inflation, doch der Schein trügt

Apple hat am Mittwoch das neue iPhone 14 vorgestellt. Angesichts der höchsten Inflation seit Jahrzehnten hat der Konzern die Preise zur Überraschung vieler nicht angehoben, oder doch? Aufgrund der Dollarstärke unterscheiden sich die Preise in den USA und Europa nämlich deutlich. Im Gegensatz zu dem US-Preis, der zum Vorgänger-Modell weitgehend unverändert blieb, sehen wir teils deutliche Preissteigerungen im Euroraum. In der langen Historie des iPhones kann man sogar erstmals mehr als 2.000 Euro für ein iPhone zahlen.

In den USA werden die neuen iPhone-14-Modelle wegen des „günstigen“ Preises in den Medien gefeiert. Hierzulande sieht die Lage aber ganz anders aus – iPhone-Nutzer müssen zukünftig tief in die Tasche greifen – der Inflation und dem schwachen Euro sei Dank. Der Wechselkurs vom Euro gegenüber dem Dollar ist in den vergangenen Monaten abgestürzt. Aber auch der günstigere Preis in US-Dollar ist trügerisch, denn Apple setzt nun auf eine starke Differenzierung der Modelle. Noch nie haben sich die „Normalen“ und „Pro“ Geräte so stark voneinander unterschieden. Vor allem bei der Kamera und Leistung gibt es große Unterschiede.

Apple setzt auf schrittweise Entwicklung statt großen Innovationen

Laut einem Bericht von Bloomberg setzt Apple darauf, dass die neuen Funktionen zusammen mit dem Ausbleiben einer großen Preiserhöhung ausreichen, um die Konkurrenz von Samsung Electronics Co. und anderen Smartphone-Rivalen auf Abstand zu halten. Auf das Unternehmen entfällt inzwischen etwa die Hälfte der Smartphone-Verkäufe in den USA – darauf möchte man aufbauen.

“Obwohl viele der heute angekündigten Funktionen eher inkrementelle Verbesserungen als bahnbrechende neue Innovationen sind, glauben wir, dass Apple genug getan hat, um die Nachfrage anzukurbeln, indem es die Verbraucher davon überzeugt hat, zu aktualisieren und sich die neuen Produkte zu gönnen”, so Neil Saunders, Managing Director des Research-Unternehmens GlobalData Plc.

Die Aktionäre scheinen es ähnlich zu sehen, denn die Apple-Aktien stiegen im Anschluss an die Präsentation in New York um fast 1% auf 155,96 Dollar. Unter dem Strich liegen sie in diesem Jahr allerdings immer noch 12% im Minus und sind damit Teil eines breiteren Rückgangs der Tech-Aktien.

Aktienkurs Apple seit 2021

Die Preisunterschiede in den USA und Europa sind groß

Das Standard-iPhone 14 gibt es in den USA schon für 799 Dollar, erhältlich ab dem 16. September. Die Plus-Version soll 899 Dollar kosten und ab dem 7. Oktober verfügbar sein. Das iPhone-Pro beginnt ab 999 und das Premium-Modell Pro-Max ab 1.099 Dollar. Die Preise sind im Vergleich zum Vorgänger-Modell iPhone 13 also größtenteils unverändert, obwohl die Inflation in den USA zuletzt auf 8,5 Prozent angestiegen war. Anstatt die Preise deutlich anzuheben, geht Apple neue Wege, um die Käufer zu teureren Geräten zu bewegen – nämlich durch die deutlichen Unterschiede der iPhone-Geräte. Wer zukünftig die beste Kamera, den größten Speicherchip oder die beste Performance möchte, muss tiefer in die Tasche greifen.

Wer hierzulande ein iPhone 14 kauft, muss noch tiefere Taschen haben. In Deutschland zahlt man für das Standard-Modell nun mindestens 1.000 Euro, während man für das iPhone-13 zuvor 900 Euro (jeweils 128 GByte) auf den Tisch legen musste. Die Plus-Version ist nochmals teuer, der Preis liegt zwischen 1.150 und 1.540 Euro. Eineinhalbtausend Euro für ein „Nicht-Pro“ Gerät ist eine schöne Stange Geld. Dies könnte manch einen Kunden abschrecken. Am größten fällt der Preisunterschied beim iPhone Pro Max auf. In der kleinsten Version kostet das Gerät in den USA 1.099 Dollar, in Deutschland liegt der Preis dagegen bei 1.449 Euro. In der Version mit 1 TByte zahlt man satte 2.100 Euro, damit bricht Apple erstmals die Grenze von 2.000 Euro beim iPhone.

Laut Insider Intelligence wird Apple in diesem Jahr fast 49% des amerikanischen Smartphone-Marktes beherrschen, und dieser Anteil wird bis 2024 auf fast 50% steigen. Das Unternehmen hat gegenüber dem Google-Betriebssystem Android, das auch von Konkurrenten wie Samsung verwendet wird, zugelegt, meldet Bloomberg.

Das Flaggschiff von Apple macht etwa die Hälfte des Umsatzes aus.

Der Aufstieg des iPhones – Das Flaggschiff von Apple macht etwa die Hälfte des Umsatzes aus.

FMW/Bloomberg



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7 Kommentare

  1. „…zahlt man für das Standard-Modell nun mindestens 1.000 Euro, während man zuvor für das iPhone 13 900 Euro auf den Tisch legen musste…“

    Eindeutig deflationäre Tendenzen bei Apple😂.

    1. @Columbo, das ist Inflation – wir haben aus Versehen den Preis des nächsten Jahres schon geleaked :)
      Fehler ist korrigiert..

      Liebe Grüsse!

      1. @Markus

        Dann kauf ich mir doch noch schnell das 14.
        Danke und liebe Grüße!

    2. Hi Columbo,
      das war schon richtig, „während man für das iPhone-13 zuvor 900 Euro…“

      1. Stimmt @Stefan, mein Fehler!
        Die schlagfertige Antwort von Markus war‘s aber wert😄.

  2. Man sollte schon erwähnen, dass die US Preise ohne MWST sind und die Deutschen Preise mit. Trotzdem ziemlich teuer in D.

    1. Hi Thomas,
      ja, das ist richtig. An der Kasse kommt die MwSt. oben drauf. Der Prozentsatz ist in den einzelnen Staaten unterschiedlich, circa. 7%

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