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Arbeitsmarkt aktuell: Eine gute Grafik, eine schlechte Grafik, und eine versteckte Personengruppe

Die offizielle Arbeitslosenquote für Deutschland verharrt von November auf Dezember bei 5,3%. Der Anstieg der Arbeitslosenzahl von 2,36 auf 2,38 Millionen Arbeitslose ist so klein, dass er prozentual...

FMW-Redaktion

Die offizielle Arbeitslosenquote für Deutschland verharrt von November auf Dezember bei 5,3%. Der Anstieg der Arbeitslosenzahl von 2,36 auf 2,38 Millionen Arbeitslose ist so klein, dass er prozentual nicht ins Gewicht fällt. Schuld am leichten Anstieg ist natürlich der Wintereinbruch. Im Jahresvergleich von Dezember 2016 auf Dezember 2017 ist es aber ein Rückgang der (offiziellen) Arbeitslosigkeit um 183.000 Personen.

Im folgenden Chart zeigen wir Langfristtrends seit 2008. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung steigt stetig an. Gleichzeitig gehen Arbeitslosigkeit und „Unterbeschäftigung“ (das ist die von der Agentur versteckte Arbeitslosigkeit) stetig zurück.

Auch zu den Langzeitarbeitslosen (länger als ein Jahr arbeitslose) gibt es Erfreuliches. Im Dezember lag ihre Zahl bei 852.000. Das waren 84.000 weniger als im Dezember 2016. Lang Zeit lag diese Zahl immer um die grobe Marke von 1 Million herum. Der noch relativ neue Leiter der Bundesagentur für Arbeit Detlef Scheele sagte dazu heute, dass es schön wäre, wenn man diese Zahl im Laufe des Jahres 2018 unter 800.000 bekommen könnte.

Die schlechte Grafik

Und nun die negativen Nachrichten. Gestern hatte das Statistische Bundesamt ähnliche Daten veröffentlicht, und auch nicht so sehr im Detail. Die Bundesagentur für Arbeit präsentiert heute die nach Branchen aufgeschlüsselten Daten mit stets zwei Monaten Verzögerung – also hier für Oktober. Man sieht wie auch gestern: Die neu geschaffenen Stellen entstehen mehr und mehr in den Niedriglohnsektoren wie Wachschutz, Pflege, Gastronomie etc. Mitten drin in dieser Grafik findet man auch für die letzten 12 Monate +55.000 Stellen in der Metallindustrie, +52.000 in der IT und +21.000 in der Herstellung von Vorleistungsgüstern. Aber sonst? Sehr viel schlecht bezahlte Dienstleistungen, wo die Arbeitslosen „untergebracht“ werden.

Flüchtlinge

Die heutige Veröffentlichung der Bundesagentur für Arbeit zeigt demjenigen, der bis auf Seite 17 des Berichts vorgedrungen ist, dass die Arbeitslosigkeit in Deutschland unter Herannahme aller arbeitsfähigen Flüchtlinge um 414.000 Personen höher liegt als sie es offiziell ist. Denn diese Anzahl von Personen wird als offiziell „unterbeschäftigt“ in Sprachkursen und Integrationskursen „zwischengeparkt“, und zählt solange eben nicht als arbeitslos, obwohl sie arbeitslos sind, und Leistungen beziehen. Zitat Bundesagentur für Arbeit:

Seit Juni 2016 wird die bisherige Berichterstattung über Staatsangehörige aus den wichtigsten Asylherkunftsländern ergänzt um die Berichterstattung über Personen im Kontext Fluchtmigration. Als solche Personen werden Asylbewerber, anerkannte Schutzberechtigte und geduldete Ausländer gezählt. Danach waren im Dezember 2017 in Deutschland 171.000 geflüchtete Menschen in der Arbeitslosigkeit registriert. Die Unterbeschäftigung für diese Personen wird im Dezember auf 414.000 geschätzt.14 Gegenüber dem Vorjahr hat die Zahl der Arbeitslosen um 7.000 oder 4 Prozent und die der Personen in der Unterbeschäftigung geschätzt um 51.000 oder 14 Prozent zugenommen.



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3 Kommentare

  1. …..Im Dezember lag ihre Zahl bei 852.000. Das waren 84.000 weniger als im Dezember 2016. Lang Zeit lag diese Zahl immer um die grobe Marke von 1 Million herum……
    Wie hoch war die Sterberate in dieser Zeit gewesen?
    Tote fallen bekanntlich aus der Statistik!

  2. Glaube keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast.

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