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Australischer Dollar vs US-Dollar steht kurz vor dem Rebound

Die Oper in Sydney - eines der Symbole für Australien

Der Aussi (australischer Dollar), wie er auch liebevoll in Fachkreisen genannt wird, dürfte die Währung sein, die in der letzten Zeit gegenüber den anderen Majors am meisten Federn gelassen hat. Das war so gewollt und wird auch noch weiterhin ein wenig andauern. Die australische Wirtschaft ist seit vielen Jahren Weltmeister. Zum einen hat sie seit über 23 Jahren keine Rezession mehr erlebt, und zum anderen,´ führt die RBA (Reserve Bank of Australia) den Wettstreit in der Abwertung der eigenen Währung weltweit an. Es ist schon dreist in einer Pressekonferenz zu verkünden, dass die Heimatwährung mit Absicht schwach gehalten wird. Solche Aussagen ist man aus diktatorischen Gefilden wie China und der Türkei gewohnt, aber nicht aus einem sehr westlich orientierten Kontinent bzw. Land. Australien besitzt in jeglicher Hinsicht einen Sonderstatus. Es ist das einzige Land, das den Yuan gegen den AUD frei handeln darf. Es ist auch ein Land, welches dem britischen Empire gefühlt noch zugehörig ist, und dennoch die eigene Währung mit Dollar und nicht mit Pfund bezeichnet. Wahrscheinlich weil das Wort Dollar von dem niederländischen Taler aus dem Mittelalter abstammt, und somit mit dem USD gar nichts zu tun hat.

Der australische Dollar ist schwach, die Wirtschaft aber gesund

Die Formel für den wirtschaftlichen Erfolg in Australien ist eine ganz einfache. Der Australier reist wenig und bemerkt somit auch die Abwertung der eigenen Währung nicht. Nur die Geschäftsleute, die den Export betreiben, können den positiven Effekt einer sukzessiven Abwertung realisieren. Abgesehen von ein paar Toyota, die eingeführt werden, ist die australische Wirtschaft gänzlich autark. Somit kann das ganze kontinentale Geschehen über die Währung gesteuert werden. Läuft die Wirtschaft nicht mehr so ganz rund, wertet man mit aller Kraft den eigenen Dollar ab. Der nationale Stolz wird dabei außen vorgelassen. Es gibt aber auch Grenzen, die nicht zu schnell überschritten werden dürfen. Der australische Dollar hat gegenüber dem US-Dollar in den letzten 4 Jahren mehr als 40% abgewertet. Dafür gab es noch nicht einmal eine Begründung, da die australische Wirtschaft sicherlich stabiler ist als die amerikanische.

Dazu kam auch noch, dass vor zwei Jahren nach 8 Jahren Verhandlung das Freihandelsabkommen mit Japan geschlossen wurde. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen, sofern die Wälder nicht brennen, sind gut. Australien exportiert auch sehr viele Rohstoffe. Rohöl gehört nicht dazu. Daher spielt der aktuelle Preisverfall des schwarzen Goldes keine Rolle. Alles, was außer Landes geschafft wird, angefangen bei Gold bis hin zu Hammelfleisch hat in den letzten Jahren eine positive Preisentwicklung vollzogen. Dies noch gepaart mit einer schwachen Währung, ist der Garant, dass die Wirtschaft am Laufen gehalten wird. Aber alles hat seine Grenzen, auch der australische Dollar.

Bodenbildung beim AUD/USD zu erkennen

Betrachtet man den aktuellen Chart, ist eine deutliche Bodenbildung zu erkennen. Die australische Wirtschaft ist sicherlich auch von dem Coronavirus abgestraft worden, und ist auch zukünftig gefährdet. Dennoch ist der australische Dollar genug gefallen. Er ist tatsächlich mehr wert. Die ersten Kaufsignale (rote Kreise) haben sich bereits gebildet. Es ist unwahrscheinlich, dass es zu einer langfristigen Trendumkehr kommen wird. Zu gerne hat sich auch die australische Regierung an den komfortablen Zustand der niedrig bewerteten Währung gewöhnt. Mittelfristig zeichnet sich jedenfalls ein Rebound auf der Oberseite ab. Jeder Händler tut sich immer schwer, der erste in einem neuen Trend zu sein. Es bedarf an viel Mut. Die RBA wird den Aussi (AUDUSD) nicht sofort durch die Decke gehen lassen, aber aus technischer Sicht sollte bald wieder die 7 hinter dem Koma stehen.

Australischer Dollar vs US-Dollar im Chartverlauf

Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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