Super-Mario macht´s möglich: die Renditen für deutsche Staatsanleihen sind weiter im Sinkflug. So verkaufte Deutschland heute eine zweijährige Anleihe (Schatz, Laufzeit bis 2016) zum bemerkenswerten Zinssatz von 0,06%. Wer diese Anleihen kauft, ist entweder Optimist oder geht von einer krassen Deflation aus, weil die Inflation zwar, um es mit der EZB zu sagen, „niedrig“ ist, aber eben doch klar über diesen 0,06% liegt.
Gleichwohl war die Nachfrage der Investoren solide, Deutschland verkaufte Anleihen im Gegenwert von 3,422 Milliarden Euro. Im gegenwärtigen Nullzinsumfeld scheinen also 0,06% eine gute Rendite zu sein! Nach Einführung des negativen Einlagezinses durch die EZB scheint es jetzt nur noch eine Frage der Zeit, bis Investoren für den Kauf von deutschen Schuldpapieren sogar Zinsen bezahlen werden..
Unterdessen liegt die Rendite (=Risikoprämie) für eine 10-jährige Staatsanleihe Spaniens mit 2,643% sogar leicht unter der Staatsanleihe der USA mit gleicher Laufzeit (aktuell 2,648%). Das ist durchaus erstaunlich angesichts der Tatsache, dass ein Viertel aller erwerbsfähigen Spanier arbeitslos ist!
Doch gibt es noch Stimmen der Vernunft, die nicht bereit sind, für derart niedrige Renditen die vergleichsweise hohen Risiken europäischer Staatsanleihen einzugehen. So sagte Jeffrey Sica, Präsident von Sica Wealth Management, gegenüber DOWJONES Neswires: „Wir sehen keinerlei Wert in Staatsanleihen der Eurozone – das ist auch der Grund, warum wir keine besitzen“ (eigene Übersetzung des englischen Originals).
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