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Bankenkrise sorgt für historischen Einbruch der Kredit-Vergabe Bankenkrise: Kredit-Vergabe von US-Banken kollabiert wie noch nie

Erst Bankenkrise, dann Kreditklemme, dann Rezession!

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Nun kommt das, was kommen mußte: die Bankenkrise sorgt für einen Einbruch der Kredit-Vergabe von US-Banken. Da den Banken immer mehr Kunden-Gelder abfließen, werden sie immer zögerlicher, neue Kredite zu vergeben – das gilt insbesondere für die unter Druck stehenden Regionalbanken in den USA.

Die Bankenkrise löst in der Folge also eine Kredit-Klemme aus – und eine Kredit-Klemme führt zur Rezession. Das ist ein logischer Ablauf: gewissermaßen stürzt nun die von der Bankenkrise ausgelöste Lawine herab ins Tal!

Bankenkrise: Kredit-Vergabe der US-Banken fällt so stark wie noch nie

Die Kredit-Vergabe der US-Banken ist im Gefolge der Bankenkrise in den letzten beiden Märzwochen so stark zurückgegangen wie noch nie zuvor. Dies deutet auf eine Verschärfung der Kreditbedingungen im Gefolge mehrerer aufsehenerregender Bankenzusammenbrüche hin, die der Wirtschaft schaden könnten. Das berichtet nun Bloomberg.

Die Kredit-Vergabe der Geschäftsbanken ging in den zwei Wochen bis zum 29. März um fast 105 Milliarden Dollar zurück, so stark wie noch nie in den Daten der Federal Reserve seit 1973. Der Rückgang um mehr als 45 Milliarden Dollar in der letzten Woche war in erster Linie auf einen Rückgang der Kredite kleiner Banken zurückzuführen.

Der Rückgang der gesamten Kreditvergabe in der letzten Märzhälfte war breit gefächert und umfasste Immobilienkredite sowie Gewerbe- und Industriekredite.

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Bankenkrise: Dramatischer Rückgang der Kredite von US-Banken – sie sanken in den letzten beiden Märzwochen um den Rekordwert von 104,7 Milliarden Dollar

Bankenkrise: Kunden-Einlagen der Banken fallen weiter

Aus dem Bericht der Fed vom Freitag geht auch hervor, dass die Einlagen der Geschäftsbanken in der letzten Woche um 64,7 Milliarden Dollar gesunken sind, was den zehnten Rückgang in Folge bedeutet und vor allem auf einen Rückgang bei der Kreditvergabe für Großunternehmen zurückzuführen ist.

Der Rückgang der Kreditvergabe folgt auf den Zusammenbruch der Silicon Valley Bank und der Signature Bank – damit wird die Folge der Bankenkrise immer klarer: eine massive Kreditklemme!

Wirtschaftswissenschaftler beobachten den so genannten H.8-Bericht der Fed, der eine geschätzte wöchentliche Gesamtbilanz aller Geschäftsbanken in den USA enthält, genau, um die Kredit-Bedingungen zu beurteilen. Die jüngsten Bankenzusammenbrüche haben die Bemühungen der Zentralbank erschwert, die Inflation zu senken, ohne die Wirtschaft in eine Rezession zu stürzen.

Am Donnerstag fiel der Index der Kreditbedingungen der American Bankers Association auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Pandemie, was darauf hindeutet, dass die Bankökonomen in den nächsten sechs Monaten mit einer Verschlechterung der Kreditbedingungen rechnen. Infolgedessen werden die Banken bei der Vergabe von Krediten wahrscheinlich vorsichtiger werden.

Rezession wahrscheinlich

Die Bankenkrise hat eine Rezession wahrscheinlicher gemacht, so Jamie Dimon von JPMorgan Chase & Co. Der Vorstandsvorsitzende der Bank sagte in einem Jahresbrief, dass die Ausfälle „den Markt stark verunsichert haben und eindeutig zu einer Verschärfung der finanziellen Bedingungen führen werden, da Banken und andere Kreditgeber konservativer werden“.

Aus dem Bericht der Fed geht hervor, dass die Kreditvergabe bei den 25 größten inländischen Banken in den letzten zwei Wochen um 23,5 Milliarden Dollar zurückging und bei kleineren Geschäftsbanken im gleichen Zeitraum um 73,6 Milliarden Dollar einbrach. Die Kreditvergabe ausländischer Institute in den USA ging um 7,5 Milliarden Dollar zurück.

Auf die 25 größten inländischen Banken entfallen fast drei Fünftel der Kreditvergabe, obwohl in einigen Schlüsselbereichen – darunter Gewerbeimmobilien – kleinere Banken die wichtigsten Kreditgeber sind.

In einem Vermerk zu dem Bericht erklärte die Fed, dass die inländischen Banken in der Woche bis zum 22. März Kredite im Wert von 60 Milliarden Dollar an Nichtbanken veräußert haben, was bedeutet, dass diese Kredite nicht mehr von kommerziellen Kreditgebern gehalten werden.

In der Zwischenzeit sind die so genannten „sonstigen“ Einlagen, die große Termineinlagen ausschließen, bei den Geschäftsbanken seit der Woche zum 15. März um 260,8 Milliarden Dollar gesunken. Bei den inländischen Banken gingen sie um 236 Milliarden Dollar zurück, was hauptsächlich auf einen Rückgang bei den 25 größten Instituten zurückzuführen ist. Die Einlagen bei kleinen Banken fielen um 58,1 Milliarden Dollar.

Zweiwöchige Veränderungen:

  • Die gewerbliche und industrielle Kreditvergabe – die als eng verfolgter Gradmesser für die Wirtschaftstätigkeit gilt – fiel um $68 Milliarden.
    Gewerbliche Immobilienkredite fielen um 35,3 Milliarden Dollar
  • Die Gesamtaktiva, die Tresorbestände sowie Guthaben gegenüber Einlageninstituten und der Fed umfassen, sanken um fast 220 Mrd. $.
  • Die Gesamtverbindlichkeiten sanken um mehr als 188 Milliarden Dollar

Der Bericht der Fed über die Aktiva und Passiva der Geschäftsbanken enthält eine Aufschlüsselung der Kredite nach Verwendungszwecken – wie Verbraucher-, Immobilien- und Geschäftskredite – sowie Kategorien auf der Grundlage der Bankgröße.

Die H.8-Veröffentlichung der Fed basiert in erster Linie auf Daten, die wöchentlich durch eine Stichprobe inländischer Banken auslänischer Institute gemeldet werden.

FMW/Bloomberg

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5 Kommentare

  1. Es könnte gut sein, dass die US-Bankkunden die schwarzen Schwäne sind, die von der FED nicht (mehr) gesteuert werden können. Einerseits werden die Banken auf bezuschusstem Zentralbankgeld aus Sicherheitsgründen sitzen bleiben, da die Eigenkapitalquoten drastisch geschönt und hochgerechnet sind. Andererseits verlieren die Verbraucher mit Bankeinlagen zunehmend das Vertrauen in das allgemeine System der Banken. Dank Steuern und shareholder value läuft die Wirtschaft nur mit Krediten, die zunehmend austrocknen. Wenn die FED und die Banken das Vertrauen der Bankkunden nicht zurück gewinnen, ist Rezession eine milde Umschreibung, was sich zusammenbrauen kann.

  2. Liest sich ja alles ganz fatal, aber ohne Bezugsgrößen oder Werte zu relativen Veränderungen, sagen diese Zahlen, wenn auch in Mrd.-Höhe, nicht wirklich etwas aus. Die Gesamteinlagen aller US-Banken gehen sicherlich in die Billionen, womit die geschilderten Veränderungen keine Besonderheiten darstellen. Aus meiner Sicht ein schlechter und übertrieben dramatischer Artikel.

  3. Servus, wenn die „FED“ was schreibt, kann davon ausgegangen werden, daß es gewollt, daß es geschieht – der herbeigesehnte RESET

  4. Der Kapitalismus das liebste Kind der Menschheit zeigt wieder mal mehr sein wahres Gesicht.
    Wenn er dann will,macht er alĺe über Nacht bitterarm.
    Wünsche wohl geruht zu haben!!!!

  5. Ah wah, die Investoren werden diese Nachricht so ummünzen, daß sie die Indizes wieder nach oben treiben. Die haben noch zu viel Geld.

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