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Bedeutung der EZB für Finanzmärkte steigt

Die EZB dürfte für die globalen Finanzmärkte immer wichtiger werden – nachdem die amerikanische Fed ihr Anleihekaufprogramm weiter zurückfährt und mutmaßlich dann in der ersten Hälfte 2015 erstmals die Zinsen anheben wird.

Faktisch bedeutet das dann für die Finanzmärkte den Entzug von Liquidität – wovon allerdings angesichts von Allzeithochs an den Aktienmärkten sowie rekordniedriger Renditen für Staatsanleihen bislang wenig zu sehen ist. Dennoch war die Fed in den vergangenen Jahren der wesentliche Treiber der globalen Liquidität, allerdings derzeit mit abnehmender Bedeutung: Berechnungen von Ökonomen der britischen Standard Chartered Bank gehen davon aus, dass die Ausweitung der Geldmenge um 10 Milliarden US-Dollar durch die Fed die globale Geldmenge um 20,4 Milliarden Dollar erhöht. Allerdings ist die Tendenz aufgrund der geänderten Geldpolitik der amerikanischen Notenbank rückläufig: vor einem Jahr „produzierten“ eine Geldmengenausweitung von 10 Milliarden Dollar noch 24,4 Milliarden Dollar auf dem Globus.

Anders dagegen sieht es bei der EZB aus: pro Ausweitung der Geldmenge von 10 Milliarden Euro steigt die globale Geldmenge um 19,7 Milliarden Euro – vor einem Jahr waren es noch lediglich 18 Milliarden Euro. Hier zeigt sich die zunehmende Bedeutung der EZB für die globalen Finanzmärkte, zumal die Notenbank in Frankfurt wohl für die Fed in die Bresche springen wird und selbst ein Anleihekaufprogramm auflegen wird. Billige Dollars würden dann faktisch durch billige Euros ersetzt – und die nächste Party der liquiditätssüchtigen Märkte wäre vorprogrammiert..



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1 Kommentar

  1. Der Zusammenbruch einer Zinsgeld-Ökonomie (zivilisatorisches Mittelalter) erfolgt nach dem Schema: Liquiditätsfalle > Deflation > Hyperinflation. Weil die Zentralbank keinen Einfluss auf die Umlaufgeschwindigkeit (effektive Umlauffrequenz) des Zentralbankgeldes hat, kann sie immer nur Währungspfusch betreiben und durch Geldmengenausweitung die Liquiditätsfalle (kollektiver Rückzug der Ersparnisse aus der langfristigen Anlage) hinauszögern, auf Kosten einer Verkürzung der Zeitspanne von der einsetzenden Deflation bis zur anschließenden Hyperinflation, bei der alle auf Geld lautenden Forderungen vernichtet werden.

    Damit das Geld unter allen Umständen sicher umläuft und die Zentralbank überhaupt die Möglichkeit hat, den Geldwert anhand eines repräsentativen Konsumgüter-Preisindex auf unbegrenzte Zeit absolut stabil zu halten, müssen die destruktiven Umlauf“sicherungen“ Urzins und schleichende Inflation durch eine konstruktive Geldumlaufsicherung ersetzt werden. Dazu wird eine staatliche Liquiditätsgebühr von 8% pro Jahr (2% pro Quartal) auf alles Zentralbankgeld (Bargeld plus Zentralbankguthaben der Geschäftsbanken) erhoben, damit der Warenaustausch nicht mehr blockiert werden kann, die Spekulation uninteressant wird, und die Investition (langfristige Geldanlage) für den Sparer auch dann noch interessant bleibt, wenn bei Sachkapitalsättigung der Kapitalzins um Null pendelt:

    http://opium-des-volkes.blogspot.de/2012/10/geld.html

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