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Rally basierte vorwiegend auf hohen Staatsausgaben Bei US-Aktien läuten die Alarmglocken, laut Mike Wilson

Wilson US-Aktien Alarmglocken

Nach Ansicht von Michael Wilson von Morgan Stanley läuten bei US-Aktien die Alarmglocken, da es Anzeichen dafür gibt, dass die hohen Ausgaben des US-Staates, die das Wirtschaftswachstum und damit die Aktien-Rally in diesem Jahr gestützt haben, nicht nachhaltig sind.

Wilson: US-Aktien vor schweren Zeiten

Tatsächlich fielen US-Aktien in den letzten beiden Wochen so stark wie seit März nicht mehr, vor allem nach der Abstufung der US-Bonität durch die Ratingagentur Fitch. Dadurch stiegen die Renditen für US-Staatsanleihen deutlich – hohe Kapitalmarktzinsen wiederum sind eine Konkurrenz für Aktien.

Die Märkte sind also über die exzessive Verschuldung der USA besorgt – bis Jahresende wird die USA 1,85 Billion Dollar neue Schulden über die Emission von Staatsanleihen aufnehmen. Immer mehr Angebot an Staatsanleihen treibt die Renditen (Kapitalmarktzinsen) für US-Anleihen tendentiell weiter nach oben. Steigende Kapitalmarktzinsen wiederum bedeuten, dass Geld wird teurer wird.

Und das bedeutet laut Michael Wilson massiven Gegenwind für US-Aktien: Der Stratege – eine der pessimistischsten Stimmen an der Wall Street – sagte, dass die Abstufung der US-Staatsschulden durch Fitch Ratings in der vergangenen Woche und der darauf folgende Ausverkauf am Anleihemarkt darauf hindeute, dass „die Anleger auf mögliche Enttäuschungen“ beim Wirtschafts- und Gewinnwachstum vorbereitet sein sollten.

Aktien-Rally durch Staatsausgaben auf Pump

Wilson räumte kürzlich ein, dass seine pessimistische Einschätzung für 2023 falsch war, da die Aktienbewertungen in die Höhe schossen. „Einer der Gründe, warum wir in diesem Jahr im Abseits standen, ist die Tatsache, dass der fiskalische Impuls mit voller Wucht zurückkehrte und 2023 ziemlich stark blieb – etwas, das wir in unseren Prognosen nicht berücksichtigt hatten“, schrieb er in seiner heutigen Notiz. Die USA haben selten so hohe Defizite gesehen, wenn die Arbeitslosenquote so niedrig ist, fügte er hinzu.

Die Herabstufung durch Fitch spiegelt die Grenzen der lockeren Finanzpolitik wider, während das Wachstum auch durch die Ausweitung des Haushaltsdefizits der Bundesregierung und die von Präsident Joe Biden unterstützte Gesetzgebung zur Erhöhung der Ausgaben für die Infrastruktur, die grüne Wirtschaft und die Halbleiterherstellung begünstigt wurde.

Wenn aber die Staats-Ausgaben aufgrund höherer politischer oder finanzieller Kosten gekürzt werden, „muss der unvollendete Gewinnrückgang bei US-Aktien, der im letzten Jahr begann, noch weiter fallen“, was das Umsatzwachstum der Unternehmen unter Druck setzen würde, schrieb Wilson.

Wilson Aktien Risiko

Die Bewertungen von US-Aktien liegen weit über dem Durchschnitt -Wilson von Morgan Stanley sagt, dass steigende Zinsen die Bewertungen gefährden könnten

US-Aktien sind in diesem Jahr um fast 17% gestiegen, da sich die Anleger eher auf die Abkühlung der Inflation und robuste Wirtschaftsdaten als auf einen Rückgang der Unternehmensgewinne konzentrierten. In der vergangenen Woche fiel der S&P 500 jedoch, während die Anleiherenditen stiegen, da die Ratingagentur Fitch das erstklassige Kreditrating der Regierung herabsetzte und damit auf die verstärkte Emission von Schuldtiteln reagierte, um den Anstieg der Haushaltsdefizite zu bewältigen.

Während Wirtschaftswissenschaftler die Erwartungen für eine Rezession in den USA weitgehend zurückgeschraubt haben, haben Strategen wie Michael Hartnett von der Bank of America Corp. gewarnt, dass die Möglichkeit einer Kontraktion weiterhin hoch ist, da die Federal Reserve die Kreditbedingungen verschärft.

Auch die Risiken für die Unternehmensgewinne bleiben bestehen: Das Strategieteam von JPMorgan Chase & Co. erklärte, die sich verschlechternde Wirtschaftstätigkeit stelle die Prognosen der Analysten in Frage, wonach eine Gewinnrezession im dritten Quartal enden würde.

FMW/Bloomberg

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