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Benzinpreis in den USA: Ein delikates politisches Thema

Benzinpreis in USA - ein Politikum

Öl und damit der Benzinpreis war und ist für die Wirtschaft immer (noch) das sogenannte Schmiermittel, viele Rezessionen in der Vergangenheit waren einem überbordenden Preisanstieg des „schwarzen Goldes“ geschuldet. Schließlich gibt es auch heute noch über 1,3 Milliarden Kfz mit Verbrennungsmotoren, trotz des Umbaus der Antriebstechnik. Der jetzige Anstieg beim Benzinpreis im letzten Jahr hat die Politik wachgerüttelt, gerade erst erkennbar beim Anzapfen nationaler strategischer Reserven um einen weiteren Preisanstieg zu verhindern. Doch wie sieht es aktuell mit den Benzinpries in den USA aus, im Land mit der unglaublichen Kfz- Dichte (über 700 Fahrzeuge pro 1000 Einwohner)? Wo dieser Preis ein Politikum darstellt, mit dem die jeweiligen Regierungen häufig zu kämpfen haben.

Noch kein Rückgang beim Benzinpreis in den USA

Trotz des Wochenrückgangs beim US-Öl WTI um 6,3 Prozent, ist davon beim Benzinpreisen noch nichts zu sehen, wie gestern auch US-Präsident Biden in seiner Rede betonte. Die Preise blieben unverändert zur Vorwoche, mit großen regionalen Unterschieden von zum Beispiel 4,70 Dollar für Normalbenzin in Kalifornien und 2,92 Dollar in Oklahoma. Erstaunlich diese Entwicklung, denn der Preis für Cruide Oil ist seit einiger Zeit rückläufig, allerdings noch um 61 Prozent im Plus seit Jahresanfang. (Stand 22.November)

Der Benzinpreis in den USA aber ist auf dem Weg zu ihren Hochs von 2008 und 2011:

Gemessen am aktuellen Inflationsanstieg ist der Ölpreisanstieg eigentlich noch als moderat zu bewerten und noch weit entfernt von seinen Höchstständen vor einer Dekade. Geldmenge und Wirtschaftsleistung sind seitdem auch deutlich gestiegen.

Auf Monatssicht sind die Ölpreise sogar deutlich zurückgekommen. Geht es doch um die Spritpreise bei einem politisch sehr angeschlagenen Joe Biden?

Auch in einer größeren Übersichts seit dem Jahr 2000 sieht man die Bedeutung der Energiekosten für die Inflationsrate in den USA. Einen größeren Anstieg gab es nur bei den Gesundheitskosten und bei den Studiengebühren in den USA.

Fazit

Energie, immer wieder Energie. Ist die Stagnation beim Benzinpreis auf hohem Niveau mit ein Grund für den großen Aktionismus, den US-Präsident Biden bei seiner Aktion mit der Freigabe der strategischen Ölreserven – in Kollaboration mit anderen Staaten – verfolgt?

Beim Benzinpreis hört sich anscheinend der Spaß auf, im Land der immer noch zahlreichen Spritschlucker vom Typ F – 150. Auch frühere Präsidenten, wie Obama und die Herren Bush senior und junior, hatten Selbiges auch schon veranlasst, allerdings mit kleineren Volumina. Aber die Entscheidung über einen längerfristig sinkenden Ölpreis dürfte von anderen Faktoren abhängig sein, wie man schon aus dem Summen, um die es geht, ablesen kann. Die tägliche Ölfördermenge belief sich vor Kurzem auf 97 Millionen Barrel, da sollten ein paar Millionen zusätzlich nicht lange reichen.

Die Sache dürfte hochpolitisch bleiben, auffällig auch, dass sich US-Präsident Biden sehr zurückhält mit der eigenen Frackingindustrie, die die USA unter Donald Trump zum weltgrößten Erdölproduzenten aufstiegen ließ. „Times change“, notgedrungen, aber der Spritpreis bleibt für einen US-Präsidenten noch top Priority.



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