Die Erwerbstätigkeit in der EU boomt, welch Wunder. In einer aktuellen Veröffentlichung legen die Statistiker von Eurostat vor allem Wert auf die Wachstumsraten der Beschäftigung, und nicht auf Arbeitslosenquoten. So ist die Beschäftigung in der EU im Vergleich vom 1. auf das 2. Quartal um 0,4% gestiegen. Im Vergleich vom 2. Quartal 2017 auf das 2. Quartal 2018 war es ein Plus von 1,4%. Nach Schätzungen von Eurostat waren im zweiten Quartal 2018 in der Gesamt-EU insgesamt 238,9 Millionen Männer und Frauen erwerbstätig, davon 158 Millionen im Euroraum.
Dies sind die höchsten Werte, die jemals in der der Gesamt-EU und im Euroraum verzeichnet wurden. Die beiden dazu gehörigen Charts sind beeindruckend. Eine richtig schöne Aufwärtsentwicklung! Mit -1,5% bei der Beschäftigung ist Rumänien das einzige Land in der EU, das im Jahresvergleich Jobs abbaut. Das ist verwunderlich. Bulgarien schwächelt ebenfalls, hat aber noch ein kleines Plus von 0,2%. Vor allem Osteuropa hat kräftige Wachstumsraten, wie beispielsweise die Tschechische Republik mit +1,9%, Ungarn mit +2,3% oder Estland mit +2,7%. Der Boom im Osten geht also weiter!
Auffällig ist auch, dass gerade die Länder, die am Schlimmsten von der Finanzkrise betroffen waren, heute das stärkste Job-Wachstum aufweisen. Statistisch ist das leicht nachvollziehbar. Denn diese Länder kommen von verdammt niedrigen Beschäftigungszahlen. Legt die Beschäftigung von diesem tiefen Niveau aus nur ein ganz klein wenig zu, kommen dabei große prozentuale Zuwächse heraus. Griechenland wächst ordentlich mit +1,5%, Spanien mit 2,2%, Portugal mit 2,1%, und Zypern sogar mit 4,3%. Italien als Dauer-Krisenherd wächst unterdurchschnittlich in Sachen Beschäftigung mit nur +0,9%. Auch das ist irgendwie nachvollziehbar. Welcher ausländische oder inländische Investor möchte in dieser politischen Instabilität schon neue Fabriken in Italien hochziehen?
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