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Büroimmobilien in Deutschland: Schlechtester Zustand seit 2009

Hochhäuser in Frankfurt
Hochhäuser in Frankfurt. Foto: digograndi - Freepik.com

Die Lage am Markt für Büroimmobilien in Deutschland ist so schlecht wie seit dem Jahr 2009 nicht mehr. Über das Gesamtjahr 2023 hinweg wurden lediglich 2,5 Mio. m² vermietet, dem 3,5 Mio. m² im Jahr 2022 gegenüberstanden. Damit wurde das geringste Vermietungsvolumen seit dem Krisenjahr 2009 generiert. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Minus von 28 %. So meldet es aktuell die Deutsche Pfandbriefbank mit ihrem pbbIX-Index für den Büromarkt in Deutschland.

Der pbbIX ging laut Aussage der Pfandbriefbank im 4. Quartal 2023 weiter zurück und fiel mit -1,96 Punkten auf den niedrigsten Wert seit dem 1. Quartal 2009. Weiter heißt es: „Das Gesamtjahr 2023 war von einer schrumpfenden Wirtschaft geprägt, und die Nachfrage nach Büroimmobilien ging vor dem Hintergrund der konjunkturellen Schwäche zurück. Auf den Investmentmärkten brachen die Umsätze regelrecht ein. Dennoch sind im Rahmen der Zinspause erste Tendenzen einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau zu erkennen. So stiegen im 4. Quartal die Flächenumsätze und Mittelzuflüsse gegenüber dem Vorquartal leicht an.“

Die Nachfrage auf den Büroimmobilien sank im letzten Jahr weit unter das Niveau der letzten Jahre. Entsprechend sind die Büroflächen-Leerstände laut Pfandbriefbank heute deutlich höher als noch vor einem Jahr. Im Zuge der wirtschaftlichen Erholung sei im Jahresverlauf 2024 mit einer Zunahme der Büroflächen-Umsätze zu rechnen.

Auch die Neubautätigkeit war zurückhaltender. Mit 1,3 Millionen m² wurde das Neubauvolumen des Vorjahres um 26 % verfehlt. Die Leerstandsquote bei Büroimmobilien zog dennoch merklich an und betrug zum Jahreswechsel im gewichteten Mittel über alle BIG-7-Märkte (sieben größte Städte Deutschlands) 5,8 % und damit 90 Basispunkte mehr als zwölf Monate zuvor. In Summe über das ganze Jahr 2023 beliefen sich die Büro-Investments auf 4,1 Milliarden Euro, im Vorjahr waren es noch 17,1 Milliarden Euro. Zum Vergleich: In den Jahren 2017 bis 2021 wurden jeweils über 20 Milliarden Euro umgesetzt.

FMW: An diesen Daten erkennt man die Dimension, wie stark der Markt für Büroimmobilien in Deutschland derzeit brach liegt. Kommen langsam wieder mehr Menschen aus dem Home Office zurück ins Büro, und Unternehmen mieten wieder neue Flächen an, kann das für Entlastung sorgen. Wird eine Zeit lang auch sehr wenig neu gebaut, kann das ebenfalls entlastend wirken auf eine derzeit noch geringe Auslastung bei den Büroflächen.



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