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Peking will mit Schulden Problem lösen China: Immobilien-Markt verzeichnet tiefsten Fall seit 2015

China Immobilien Absturz
Foto: Bloomberg

China erlebt den stärksten Rückgang des Immobilienmarktes seit 2015 – damit setzt sich die Dauerkrise am chinesischen Immobilien-Markt ungebremst fort. Dies führte in den letzten Tagen zu einer Reihe von Maßnahmen der Regierung.

Preissturz und Leerstand: Immobilienkrise in China verschärft sich

Im März fielen die Preise für neue Wohnungen in China um weitere 2,2 Prozent, was den stärksten Rückgang seit August 2015 darstellt. Dieser Rückgang ist ein weiterer Schlag für den bereits angeschlagenen Immobilienmarkt, der nun den zehnten Monat in Folge sinkende Preise verzeichnet. Die Verkaufszahlen von Wohnimmobilien gingen im letzten Quartal um 31% zurück, während die Barreserven der Immobilienentwickler um 26% schrumpften.

Im Herzen der chinesischen Wirtschaft, in Shanghai, erreichte die Leerstandsquote von Büroimmobilien im ersten Quartal 20,9%, was den höchsten Stand seit fast 20 Jahren markiert. Der Angebotsüberschuss hat zu einem Rückgang der Mieten geführt, wobei die monatliche Miete für Bürogebäude in Shanghai um 0,7% auf 266 Yuan pro Quadratmeter gesunken ist. Experten prognostizieren, dass in den nächsten sechs Monaten etwa 960.000 Quadratmeter neuer Bürofläche auf den Markt kommen werden, was den Druck auf die Mieten weiter erhöhen könnte.

China: Städte erleichtern weiter Immobilienerwerb

Diese Entwicklung hat eine neue Runde von Anstrengungen lokaler Verwaltungen ausgelöst, um die stagnierende Nachfrage zu beleben. Die neue Runde wurde von Chongqing eingeleitet, dem Einfallstor zu den legendären „Drei Schluchten“. Die Verwaltung hob zahlreiche Restriktionen beim Immobilienerwerb auf. Chongqing galt bisher als einer der stabilsten Wohnungsmärkte. Ebenso hoben die Provinzhauptstädte Nanjing und Changsha diverse Auflagen auf. Dazu gab es Gerüchte, dass auch die Hauptstadt dem Beispiel folgen würde, was dann auch geschah. Zu den Erleichterungen gehören unter anderem, dass die Anzahl von Immobilien, die von einem Besitzer erworben werden dürfen, für außerhalb gelegener Wohnungen aufgehoben wurde.

Politbüro plant Reformen für Chinas Immobilien-Markt

Das chinesische Politbüro hat auf die anhaltende Immobilienkrise mit der Ankündigung reagiert, im Juli während der dritten Plenarsitzung eine „weitere umfassende Vertiefung der Reformen“ zu diskutieren. Diese Sitzung wird sich insbesondere auf den Immobilien-Markt konzentrieren, der als Schlüsselsektor für die Stabilisierung der Wirtschaft und die Unterstützung durch fiskalische und monetäre Anreize angesehen wird. Die Führung hat deutlich gemacht, dass sie entschlossen ist, den Immobilien-Markt zu stabilisieren und die Wirtschaft zu unterstützen, indem sie Staatsanleihen emittiert und die Verwendung von Anleihen der lokalen Regierung beschleunigt (Local Government Financing Vehicles, LGFVs).

Mit einem Wort: Peking will über neue Schulden den Immobilien-Markt stabilisieren. Darüber hinaus wurde die Bedeutung der Fertigstellung von Wohnungsbauvorhaben betont, um die Rechte der Hauskäufer zu schützen und ein neues Modell für die Immobilien-Entwicklung zu etablieren.

Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, den vorhandenen Wohnungsbestand zu reduzieren und das neue Wohnungsangebot zu optimieren. Im Vorgriff auf die Politbüro-Sitzung steigen am Montag und Dienstag die Immobilien-Aktien, weil weitere Unterstützungsmaßnahmen für den Wohnungsmarkt erwartet wurden.



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