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Indizien sprechen dafür China: Atom-U-Boot gesunken?

China Atom-U-Boot gesunken

Ist in China ein chinesisches Atom-U-Boot direkt vor der Haustür des nördlichen Marinekommandos untergegangen? Dies berichtet zumindest die Daily Mail unter Berufung auf einen Bericht des britischen Geheimdienstes.

Laut dem Bericht der Daily Mail sank am 21. August das chinesische U-Boot 093-417 im Gelben Meer in der Nähe der Hafenstadt Qingdao vor der Küste der Provinz Shandong. An Bord befanden sich angeblich 55 Seeleute, darunter 22 Offiziere. Sie sollen alle bei dem Unfall ums Leben gekommen sein, nachdem sich das U-Boot in Netzen verfangen hatte, die vor der chinesischen Küste zur Abwehr feindlicher U-Boote angebracht waren.

China: Atom-U-Boot gesunken – wie glaubwürdig sind die Quellen?

Allerdings bestehen Zweifel an der Wahrhaftigkeit dieser Geschichte. Denn Daily Mail hat einen ähnlichen Ruf wie die „Bild“ hierzulande. Der Geheimdienstbericht ist geheim, daher ist die Quelle nicht nachvollziehbar. Die ersten Berichte stammten von der „Lutheran News Agency,“ einem Propaganda-Kanal gegen die kommunistische Partei Chinas (KPCh) mit Verbindungen zur Falun-Gong-Sekte. Letztere versteht sich nach wie vor als Gegenspieler zur KPCh und verbreitet kontinuierlich anti-KPCh-Propaganda. Sie ist jedoch innerhalb Chinas gut vernetzt. Später veröffentlichte die „Lutheran News Agency“ Koordinaten, von denen aus das U-Boot 093-417 Funkkontakt mit der Zentralen Militärkommission hatte.

Taiwan: Informationen nicht für eine Veröffentlichung geeignet

Der Sprecher des chinesischen Verteidigungsministeriums hat am 31. August bestritten, dass das U-Boot gesunken sei. Interessanterweise haben sowohl die „China Daily“ als auch die „Global Times“ diese Stellungnahme veröffentlicht. Auch die Reaktion aus Taiwan ist bemerkenswert. Zunächst sagte der Sprecher des taiwanesischen Verteidigungsministeriums (MND), dass der militärische Geheimdienst und die Überwachung keine Hinweise auf ein chinesisches U-Boot ergeben hätten. Später führte der stellvertretende Leiter des Geheimdienstes beim Generalstab Taiwans, Generalmajor Huang Wenqi, folgende Stellungnahme aus: „Was die Details und Informationen betrifft, die vom Verteidigungsministerium in Bezug auf das U-Boot-Unglück vorliegen, sind sie aufgrund ihrer hohen Sensibilität nicht für eine Veröffentlichung geeignet.“

Seegebiet bis Oktober für Schiffsverkehr gesperrt

Duan Dang, ein Open-Source-Analyst, bemerkt, dass in dem betroffenen Gebiet in der Tat ungewöhnliche Aktivitäten zu beobachten seien. Zwischen dem 20. und 27. August gab die Liaoning Maritime Safety Administration eine Warnung heraus, dass vor der Küste eine militärische Übung stattfinden würde. Allerdings bleibt das Gebiet nach dieser Übung bis zum 7. Oktober für den Schiffsverkehr gesperrt, ohne weitere Gründe anzugeben. Dies verstärkt die Spekulationen über ein Unglück.

Für China wäre dies das zweite U-Boot, das verunglückt ist. Zuvor war 2003 das konventionell betriebene U-Boot Nr. 361 mit 70 Mann Besatzung gesunken.

Das nun gesunkene U-Boot gehört zu einer Serie von mindestens zwei Booten des Typs 093, die in den frühen 1980er-Jahren entwickelt wurden. Das erste Exemplar wurde wahrscheinlich Anfang der 2000er-Jahre in Dienst gestellt. Die U-Boote sind 107 Meter lang, 11 Meter breit und bieten Platz für eine 100 Mann starke Besatzung. Als Bewaffnung führen sie mehrere Torpedos und Antischiffs-Marschflugkörper an Bord. Sie dürften für China ein wichtiger Bestandteil sein für eine mögliche Invasion Taiwans..



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