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Konsum schwächelt China: Auch der Auto-Markt schrumpft

China Auto Markt schrumpft

Die Wirtschaft in China hat Probleme – das zeigt sich jetzt auch am Auto-Markt des Landes. Die Immobilienkrise belastet die Konsumenten, deren Vermögen wesentlich von der Preisentwicklung der Immobilen abhängig ist. Steigende Immobilienpreise hatten den Konsum stimuliert – dieser Treiber aber fällt nun weg.

Auto-Markt in China schrumpft

Im Juli verlangsamten sich die Produktions- und Verkaufszahlen des chinesischen Automarktes unter dem Einfluss der hohen Basis im Vorjahreszeitraum, überlagert von der Nebensaison des traditionellen Auto-Marktes. Zudem ist der Juli traditionell eine schwache Zeit für den Automobilmarkt, gekennzeichnet durch eine geschwächte Nachfrage, eine langsamere Produktion und Verkaufsgeschwindigkeit von Herstellern und Händlern sowie reduzierte Werbeanreize im Einzelhandelsmarkt. Zusätzlich haben das brütend heiße Sommerwetter und häufige Regenfälle sich negativ auf die Kundenfrequenz und Transaktionsraten ausgewirkt.

Die Aussichten für August erscheinen jedoch zunächst einmal vielversprechend. Die Rückkehr zur Schule wird voraussichtlich eine zusätzliche Nachfrage nach Auto-Käufen mit sich bringen. Darüber hinaus werden Veranstaltungen wie das „818 Car Shopping Festival“ und die Eröffnung von Herbst-Auto-Shows in verschiedenen Städten, auf denen zahlreiche neue Automodelle präsentiert werden, neue Impulse geben. Auf lokaler Ebene versuchen einige Provinzregierungen nun, den Auto-Absatz durch neue Anreize zu stimulieren. Noch ist jedoch nicht sicher, ob die Umsetzung dieser Maßnahmen zur Stimulierung des Autokonsums führen.

Auto-Markt in China: Gesamtmarkt schrumpft – Alternative Antriebe gewinnen hinzu

Im Juli wurden 2,401 Millionen bzw. 2,387 Millionen Autos produziert und verkauft, was einem Rückgang von 6,2% bzw. 9% gegenüber dem Vormonat und 2,2% bzw. 1,4% gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres steigerten sich die Verkäufe um 7,8% ausgehend von einer sehr schwachen Basis im letzten Jahr.

Dabei stieg der Anteil der Autos mit alternativen Antrieben (NEV) mittlerweile auf 37,2% der Neuverkäufe. Der Absatz von Verbrennerautos (ICE) war hingegen weiterhin rückläufig: Der Absatz lag bei 1,126 Millionen Einheiten, 292.000 weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, was einem Rückgang von 20,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Gegensatz zum Gesamtmarkt konnten die Verkäufe von NEV um 1,73 % gesteigert werden.

Wenig überraschend stieg der Stress auf die Verkäufer. Der Vehicle Inventory Alert, der angibt, wie hoch der Druck bei den Autohäusern ist, stieg um 3,7%, die höchste Steigerung seit Januar, und liegt nun bei 57,8%. Trotzdem blicken die Vertriebler eher optimistisch auf die kommenden Monate.

Auto-Exporte erreichen Plateau

Bei den Exporten zeichnet sich ein Plateau nach den großen Steigerungen der letzten Monate ab. Gegenüber konnte der Export nur noch um 1% gesteigert werden. Der Treiber des Auto-Exportmarktes, die Erschließung Russlands, scheint nun also weitgehend abgeschlossen zu sein. Russland wird für China auf Dauer nicht den starken Rückgang der Handelsbeziehungen mit den USA und Europa kompensieren können..



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2 Kommentare

  1. guten Tag zusammen,

    mich interessiert sehr, welche Auswirkungen, Konsequenzen die aktuelle chinesische Schwäche auf den Weltmarkt hat.

  2. Es handelt sich um eine klassische, kapitalistische Überproduktionskrise – künstlich verstärkt durch jahrelang billiges Geld der großen Zentralbanken weltweit.

    Eine ähnliche Situation gab es bereits in 2018 noch vor Corona-Zeiten. Trotz massiv gesenkter Preise im Automobilsektor stagnieren derzeit die Absatzahlen oder sind sogar rückläufig. Eine wesentliche Ursache sind die massiven Preissteigerungen bei den Gütern und Dienstleistungen des täglichen Gebrauchs weltweit (z.B. Lebensmittel, Mieten). Die Leute sparen dann natürlich bei den Produkten, die nicht zwingend notwendig sind. Nachholeffekte kurz nach Corona sind inzwischen weitgehend abgearbeitet. Dazu kommt in China die Unsicherheit der Verbraucher durch die Immobilienkrise.

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