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China: Blase 2.0 am Immobilienmarkt?

FMW-Redaktion

An Chinas Immobilienmarkt zeichnet sich die Entstehung einer Blase 2.0 ab. So berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Caixin, dass die Stadtverwaltung von Shanghai heute eine Landauktion gestoppt hat – aus Sorge um eine erneute Überhitzung der Immobilienpreise. Zur Auktion sollte eine knapp 15 Hektar große Fläche im Stadtteil Yangpu kommen, der auf der gegenüberliegenden Flußseite des Finanzzentrums Pudong liegt. Offiziell begründete die Stadt Shanghai den Stopp der Auktion damit, dass man noch mehr Zeit brauche, um die Landfläche ausreichend zu entwickeln – doch ist dieses Argument offenkundig vorgeschoben.

Hintergrund des Stopps dürfte vielmehr sein, dass Offizielle des nationalen Entwicklungsministeriums kürzlich Shanghai besucht hatten – und der Stadtverwaltung signalisierten, dass mehr getan werden müsse, um die zuletzt stark steigenden Preise für Land und Immobilien in den südlichen Mega-Cities Shanghai und Shenzhen zu stoppen. Der Preisanstieg in Chinas Städten betrifft jedoch nur die allergrößten, unter dem Namen Tier-1 bezeichneten Städten des Landes, während in kleineren Städten im Reich der Mitte die Preise überwiegend rückläufig sind.

Unterdessen haben Chinas Zentralplaner heute acht neue Infrastrukturprojekte im Umfang von gut 93 Milliarden Yuan genehmigt (15 Milliarden Dollar). Laut einem Briefing des zuständigen Ministeriums wurden damit in den ersten neuen Monaten diesen Jahres bereits neue Infrastrukturprojekte im Umfang von 1,81 Billionen Yuan genehmigt – so viel wie seit dem großen Stimulus-Programm in Reaktion auf die Finanzkrise nicht mehr.

Wie heute weiter bekannt wurde, will Peking das Renteneintrittsalter, das derzeit bei 55 Jahren liegt, schrittweise erhöhen, um die demografischen Probleme des Landes aktiver zu managen und die Rentensysteme tragfähiger zu machen. Dabei werde, so Yin Weimin vom Ministry of Human Resources and Social Security, die Anhebung „schrittweise erfolgen, bis sie auf einem vernünftigen Maß“ angekommen sei. Derzeit leben in China 220 Millionen Menschen, die älter als 60 Jahre sind – das entspricht 15% der Bevölkerung. Doch dieser Wert wie schon im Jahr 2020 auf gut 19% ansteigen, bevor dann – laut Schätzungen – im Jahr 2050 mehr als 38% der chinesischen Bevölkerung älter als 60 Jahre sein werden.



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