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Knapp -30% zum Vorjahresmonat China: Immobilien-Verkäufe im freien Fall – unlösbares Dilemma

Bevölkerung schrumpft - unlösbares Dilemma

China Immobilien freier Fall

Immobilien sind in China für die Bevölkerung im Grunde der einzige Wertspeicher – daher bedeutet ein schrumpfender Immobilienmarkt faktisch Wohlstandsverluste für die Chinesen. Fallen die Immobilienpreise wie in den letzten Monaten (im Oktober war der Rückgang so stark wie seit dem Jahr 2015 nicht mehr), hat das direkte Auswirkungen auf den Konsum. Daher ist es kein Zufall, dass die chinesische Wirtschaft nicht in Gang kommen will. Die heute veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes aus dem Reich der Mitte waren daher einmal mehr enttäuschend.

China: Immobilienverkäufe fallen knapp 30%

Der Rückgang der Immobilien-Verkäufe in China hat sich im November beschleunigt, da potentielle Käufer angesichts der Turbulenzen im Immobiliensektor des Landes weiterhin vorsichtig sind. Das berichtet Bloomberg.

Nach vorläufigen Daten der China Real Estate Information Corp. vom Donnerstag sank der Wert der Verkäufe neuer Häuser der 100 größten Immobilienunternehmen im Vergleich zum Vorjahr um -29,6% auf 390,19 Milliarden Yuan (54,6 Milliarden Dollar). Dies folgt auf einen Rückgang von -27,5% im Oktober.

Im Vergleich zum Vormonat Oktober sank der Umsatz im November um -4,1%. Der Bericht geht davon aus, dass der Gesamtjahresumsatz der 100 größten Bauträger ab 2022 um insgesamt -15% sinken wird.

China Immobilien Verkäufe

Immobilien-Verkäufe in China: Abwärtstrend setzt sich trotz staatlicher Intervention fort

Regierung versucht Stabilisierungsmaßnahmen – bisher vergeblich

Um den Immobilienmarkt des Landes zu stabilisieren, haben die Behörden eine Reihe von Maßnahmen ergriffen: so wurden Kaufbeschränkungen gelockert und Anforderungen an die Anzahlung gesenkt. Die Regierung hat eine erhöhte Dringlichkeit signalisiert, um eine Abwärtsspirale im Immobilien-Sektor zu stoppen, denn das Wachstum der Wirtschaft in China ist stark abhängig vom Immobilien-Markt.

Laut Berechnungen haben chinesische Immobilienentwickler eine Finanzierungslücke von 446 Milliarden Dollar. Die Behörden haben daher einen Entwurf für eine Liste von 50 Immobilienentwicklern vorgelegt, die für eine Bankunterstützung in Frage kommen, und erwägen gleichzeitig einen Plan, der es den Banken erlauben würde, ihnen zum ersten Mal unbesicherte Kredite anzubieten, wie mit der Sache vertraute Personen sagten.

Peking dürfte klar sein, dass die Wirtschaft nur wachsen kann, wenn die Preise für Immobilien wieder steigen. Das Wachstum im Reich der Mitte war nur möglich aufgrund geradezu explodierender Immobilien-Preise, die Besitzer von Immobilien auf dem Papier reicher machten und daher konsumwirksam wurden. Der Immobilienmarkt in China hat einen Anteil von 30% am BIP des Landes – so viel wir in keinem anderen entwickelten Land (zum Vergleich: in Deutschland 10%). Peking steht vor dem eigentlich unlösbaren Dilemma, wie dieser überdimensionierte Sektor angesichts einer absehbar stark schrumpfenden Bevölkerung überhaupt noch wachsen kann: Prognosen gehen davon aus, dass China im Jahr 2100 nur noch 400 Millionen statt derzeit 1,2 Milliarden Einwohner haben wird.

FMW/Bloomberg

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