In der Coronakrise haben sich die Gewichte im Außenhandel der EU verschoben. Nicht mehr die USA, sondern China ist jetzt der größte Handelspartner der mit 586 Milliarden Euro Warenhandelsvolumen gegenüber 555 Milliarden Euro mit den USA. Europa exportierte Waren im Wert von 202,5 Milliarden Euro nach China, und importierte im Wert von 383,5 Milliarden Euro, so die Statistikbehörde Eurostat.
Außenhandelsüberschuss der EU legt zu – überraschender Grund
Im Gesamtjahr 2020 hat die EU Waren für 1,93 Billionen Euro exportiert und für 1,71 Billionen Euro importiert. Die Exporte sinken im Jahresvergleich um 9,4 Prozent, die Importe sinken um 11,6 Prozent – hier ist die Coronakrise klar erkennbar. Aber der Außenhandelsüberschuss der EU (mehr Exporte als Importe und somit ein positiver Geldfluss in die EU) legt zu von +191,5 Milliarden Euro in 2019 auf +217,3 Milliarden Euro in 2020.
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Jetzt könnte man denken, dass im Zuge der Coronakrise zum Beispiel die Exporte in die USA sich in Relation zu den Importen deutlich verbessert haben aus Sicht der EU? Oder gab es ähnliche Verbesserungen gegenüber China? Nichts da. Die Tabelle (rechte Spalte) zeigt eindeutig, dass die EU sich im Außenhandel mit China, den USA, Großbritannien und der Schweiz im Vergleich zu 2019 jeweils spürbar verschlechtert hat.
Aber gegenüber den Energie-Exportländern Norwegen und Russland hat sich die EU deutlich verbessert – also weniger Energieimporte im Corona-Jahr 2020! Gegenüber Russland alleine hat sich die Außenhandelsbilanz dramatisch verbessert – 2019 gab es hier noch ein Defizit von 57,3 Milliarden Euro – in 2020 war es nur noch ein Minus von 16,2 Milliarden Euro – eine Verbesserung von 41,1 Milliarden Euro. Gegenüber Norwegen kann sich die EU um 8,9 Milliarden Euro verbessern.
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