Devisen

China: nächste Aufweichung der Geldpolitik

Von Markus Fugmann

China hat den nächsten Schritt gemacht: nachdem die Notenbank des Landes kürzlich die Einlage- und Ausleihezinsen gesenkt hat, senkt sie nun die Zinsen, die sie Geschäftsbanken berechnet (die sogenannte standing lending facility) . So werden die Übernacht-Zinsen von 5% auf nun 4,5% gesenkt, die Zinsen für 7-Tagesausleihungen fallen von 7% auf nun 5,5%. Das sagten nicht näher genannte Kreise dem Wall Street Journal.

Die neue Massnahme zielt auf die Senkung der Zinsen im Interbankenmarkt – und haben daher einen ähnlich großen Effekt wie die „offiziellen“ Zinssenkungen. Gleichwohl verblieben die Sätze, zu denen sich Chinas Banken untereinander für sieben Tage Geld leihen, heute Nacht wenig verändert – ein Zeichen, dass Chinas Notenbank wohl noch weitere Schritte unternehmen muss, um wirkliche Effekte erzielen zu können.

Die neues Massnahme kommt zu einem brisanten Zeitpunkt: Morgen beginnt in China der Parteikongress – es wird erwartet, dass dort das Wachstumsziel auf 7% gesenkt wird. Immmer klarer wird, dass Chinas Regierung ihre Konsolidierungskurs weiter verläßt. Dieser hatte wesentlich dazu beigetragen, die Finanzierungskosten für die häufig stark verschuldeten Unternehmen im Reich der Mitte nach oben zu schrauben. Nun aber scheint Peking angesichts des Wirtschaftsabschwungs kalte Füsse zu bekommen und die einstigen Vorsätze über Bord zu werfen.



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