Das Jahr des (Holz-)Drachens hat in China mit gemischten Ergebnissen für den Tourismus begonnen. Auch wenn die Reisetätigkeit insgesamt zugenommen hat, bleiben die Chinesen sparsam in ihren Ausgaben.
China: Mehr Reisen – weniger Ausgaben
Das Kultur- und Tourismusministerium des Landes teilte mit, dass es während der achttägigen Ferienwoche rund um das Neujahrsfest 474 Millionen Inlandsreisen gab, ein Anstieg von 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 19 Prozent gegenüber dem Vorkrisenniveau im Jahr 2019. Allerdings gaben die Touristen pro Kopf neun Prozent weniger aus als 2019, was darauf hindeutet, dass die chinesischen Verbraucher weiterhin vorsichtig mit ihrem Geld umgehen. Die diesjährigen Neujahrsferien waren einen Tag länger als in den vergangenen Jahren.
Die Reiseaktivität zu Beginn des Jahres lag auf dem Niveau von 2020, als das Land zum Neujahrsfest plötzlich zum Stillstand kam, nachdem die Covid-Pandemie ausgebrochen war. Laut dem Flugportal Airportia gab es im Januar 2024 nur 0,3 Prozent mehr Flüge als im Januar 2020.
Reisen von Chinesen ins Ausland immer noch schwach
Das Staatliche Amt für Einwanderung berichtete, dass während der Feiertage insgesamt 13,52 Millionen Reisen ins In- und Ausland unternommen wurden, fast eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Angesichts der Tatsache, dass es letztes Jahr zum chinesischen Neujahrsfest kaum Flüge ins Ausland gab, erscheint diese Zahl eher niedrig. Vor allem, nachdem China in den letzten Monaten verstärkt Abkommen zur visafreien Einreise mit einigen Nachbarstaaten abgeschlossen hat, wie mit den wichtigen touristischen Zielländern Vietnam, Kambodscha, Thailand, Singapur oder Südkorea. Nach Angaben des Reiseportals Trip.com Group nahmen die Buchungen für Singapur, Thailand und Malaysia um 30% gegenüber dem Vorjahr zu.
Auch die Besuchszahlen für Hongkong und Macao zeigen, dass sich die Reiselust der Chinesen noch nicht vollständig erholt hat. Hongkong verzeichnete in der ersten Hälfte der Neujahrswoche nur etwa 2/3 der Besuchszahlen von 2019 – was den Niedergang der Stadt verstärkt. Die Hotels zumindest in den zentralen Teilen der Stadt, Kowloon und Island, vermeldeten eine Auslastungsrate von 95%. Macao besuchten nur 2,5 Prozent mehr Touristen im Vergleich zu 2019. Gleichzeitig nahmen die Besucher aus dem Ausland leicht ab.
Neben 3,6 Millionen chinesischen Touristen, die ins Ausland reisten, kamen auch 3,23 Millionen ausländische Touristen nach China, um das Neujahrsfest zu erleben. Trotz der visafreien Abkommen, die China mit einigen Nachbarländern geschlossen hat, scheint die Attraktivität Chinas als Reiseziel noch nicht voll ausgeschöpft zu sein.
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