Die Stromproduktion in China wirft Zweifel an den offiziellen Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt auf, während die Entwicklung der Rohstoffpreise wenig Hoffnung auf eine wirtschaftliche Erholung macht.
Stromerzeugung in China bleibt hinter offiziellem Wirtschaftswachstum zurück
Die Stromerzeugung fungiert als guter Indikator für das Wirtschaftswachstum in China. Während das Bruttoinlandsprodukt im ersten Halbjahr offiziell um 5,5% wuchs, verzeichnete die Stromproduktion von Januar bis Juli lediglich einen Anstieg um 3,8%. Im Juli 2023 wurde lediglich 3,6% mehr Strom produziert als im Juli 2022 (als viele Städte in China noch im Lockdown waren), und im Vergleich zu Juni stieg die Produktion um 0,8%. Im Vorjahr betrug die Steigerung zwischen Juni und Juli 13,7%. Dies könnte auf eine weitere Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in China hindeuten.
Ausländer kehren nicht nach China zurück
Die Anzahl der Flüge von und nach China nimmt kontinuierlich zu, aber das Interesse ausländischer Besucher am Reich der Mitte ist begrenzt. Ab Oktober wird Lufthansa wieder täglich von Frankfurt nach Shanghai und Beijing fliegen, von München aus jeweils dreimal wöchentlich. Air China fliegt seit Anfang August wieder täglich von München nach Beijing und viermal pro Woche von Düsseldorf in die Hauptstadt Chinas. Auch von Hauptstadt zu Hauptstadt wird von Hainan Airlines an vier Tagen in der Woche ein Flug angeboten.
Zwar werden auch Verbindungen zu und von anderen Ländern wieder aufgenommen, doch die Zahl der Besucher bleibt überschaubar. Laut Angaben der Shanghaier Statistikbehörde liegen die Einreisezahlen von Ausländern 27% unter dem Niveau von 2019. Im Gesamtjahr 2022 wurden 20 Millionen Einreisen von Ausländern verzeichnet. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres waren es bisher 18 Millionen.
Derzeit übersteigen die geflogenen Meilen innerhalb Chinas die Werte von 2019, wobei jedoch ein starker Einbruch zwischen dem 9. und 19. August 2019 zu verzeichnen war. Dennoch liegen die innerchinesischen Flugzahlen konstant über dem Niveau vor der Pandemie, was auf eine vermehrte, wenn auch kürzere Flugaktivität hinweist.
China: Leichtes Wachstum im Einzelhandel: +2,5%
Die Einzelhandelsumsätze stiegen im Juli landesweit um 2,5%. Dies stellt den schwächsten Anstieg seit dem Ende der Covid-Maßnahmen dar. Wie bereits in den letzten Monaten profitierte vor allem die Gastronomie von der Erholung, wobei die Umsätze um 15,8% zulegten. Auffällig ist auch, dass die Konsumgüterumsätze auf dem Land um 3,8% wuchsen, während sie in den Städten nur um 2,3% zulegten.
Rohstoffpreise laufen seitwärts
Trotz der gestiegenen Stromproduktion sind die Kohlepreise in der letzten Woche leicht gesunken. Im vergangenen Monat wurden 66% mehr Kohle importiert, während die einheimische Kohleproduktion nur um 0,1% stieg. Auch die Rohölimporte stiegen um 17%. China profitiert also weiterhin von den niedrigeren Rohstoffpreisen russischer Lieferanten. Trotz der deutlichen Schwäche auf dem Immobilienmarkt ist der Stahlpreis in den letzten sieben Tagen nur geringfügig um 0,1% gesunken, was darauf hindeutet, dass die öffentliche Hand die Bauwirtschaft durch Investitionen unterstützt.
Die Preise für Rohmaterialien, also Vorprodukte für die industrielle Produktion, insbesondere für die Exportwirtschaft, sind in den letzten Tagen leicht gestiegen und haben den leichten Abwärtstrend der letzten zwei Wochen gestoppt. Allerdings deuten diese Daten nicht auf eine Erholung der Exportwirtschaft hin. Im Gegensatz dazu ist der Preis für Lithium, das für die Akkus von Elektroautos wichtig ist, um weitere 8% gesunken. Seit einem Monat ist hier ein Abwärtstrend zu erkennen, obwohl der Anteil der Elektroautos in China weiterhin steigt. Neue Vorkommen, die auf den Markt kommen, könnten hier eine Rolle spielen.
China: Stimmung am Immobilienmarkt sinkt weiter
Nachdem gestern bereits bekannt wurde, dass die Preise für neue Wohnungen im Monatsvergleich um 0,23% bzw. im Jahresvergleich um 0,57% gesunken sind und gebrauchte Wohnungen um -0,47% bzw. um 3,06% gefallen sind, wurden nun weitere Parameter veröffentlicht. Obwohl weniger neue Gebäude mit weniger Wohnfläche errichtet wurden, standen sowohl mehr Gebäude als auch mehr Wohnfläche zum Verkauf, obwohl 0,7% mehr Wohnungen einen Käufer fanden. Der Stimmungsindex sank weiter auf 93,7%, was in den letzten 12 Monaten einen neuen Tiefstand darstellt. Das Kapital für Immobilienentwicklungen fiel im Vorjahr um 11,2%, wobei besonders die Finanzierung aus dem Ausland um 43% zurückging.
Die Abwanderung aus Hongkong setzt sich fort: Einwohner verlassen die Stadt
Die Abwanderung aus der ehemaligen Kronkolonie Hongkong setzt sich in rasantem Tempo fort. Mehr als 400.000 Einwohner der 7,3-Millionen-Einwohner-Stadt haben in den ersten sechs Monaten ihre Koffer gepackt und der Sonderverwaltungszone den Rücken gekehrt. Im vergangenen Jahr waren es „nur“ 110.000 Einwohner. Im Gegenzug begrüßte die Stadt 116.500 Zugezogene.
Kommentare lesen und schreiben, hier klicken
China wächst momentan langsamer, gibt vielleicht auch einen Crash, aber auf Dauer wird China die mächtigste Wirtschaft.
Für uns Aktienanleger ist nicht China das Problem für China-Aktien, sondern die USA, die es wie bei den Russen machen können.
China wird alt bevor es reich wird. Zudem ist fraglich, ob nachhaltig starkes Wirtschaftswachstum unter der dortigen Politik möglich ist oder die Menschen nicht lieber ihr Geld in westliche Währungen tauschen bzw. im Ausland investieren statt es dem heimischen Risiko auszusetzen.
Der Stromverbrauch in Deutschland geht seit dem Höhepunkt im Jahr 2007 zurück. Im Jahr 2022 lag der Verbrauch leicht unter dem von 1990.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Dafür lag CO2 so hoch wie 1990. Zum Glück ist CO2 wohl doch nicht so gefährlich 😄
und wieder ein artikel in der art, wie die der erfolgreichen offensiven der ukrainer –
so kurz vor dem treffen in durban muss man noch ein wenig sticheln, nicht wahr?
während die usa im wohlstand baden und trotzdem peau a peau immer schneller absaufen….
@1150
Ich trage lediglich Konjunkturdaten zusammen, soweit es möglich ist. Die meisten dieser Daten stammen vom chinesischen Statistikamt. Ich kann nichts dafür, wie die Zahlen ausfallen. Ich würde natürlich lieber positive Daten präsentieren können, jedoch sind diese momentan einfach nicht vorhanden.
Was die Ukraine betrifft, sehe ich den Zusammenhang nicht. Ich würde es begrüßen, wenn Sie solche Formen des Whataboutismus vermeiden würden.
Die Berichterstattung über die USA überlasse ich anderen. Es ist sicherlich sinnvoll, die Entwicklungen in den USA genau zu verfolgen, aber dafür bin ich nicht die richtige Person.
@Doi Ennoson
Welche anderen Argumente als Whataboutismen soll er denn anführen, wenn die Realität nicht mehr hergibt? 😉
Der einzige Zweck solcher Kommentare scheint zu sein, BRICS-Staaten und hier v.a. China und Russland in strahlendem Licht darstellen zu wollen, während der verkommene Westen inkl. Ukraine bestenfalls noch vergänglicher Abschaum sind.
Zumindest muss man @1150 zugutehalten, drei Scheinargumente und Ablenkungsmanöver in drei kurzen Zeilen sind aller Achtung wert ☝
Nun @Helmut, Deutschland hat auch viel fuer Energie-Effizienz getan. Und dann gibt es die vielen tausend Solaranlagen auf den Daechern, die den Strom dezentral erzeugen und nicht in das Stromnetz eingespeist werden.
Sie sollten auch die Quellen vollstaendig lesen.
Alles, was es in CN nicht gibt.
Hallo Horst Schlemmer,
ich bin für „Erneuerbare“ . Jeder Tonne fossiler Brennstoffe die wegen der vorhandenen „Erneuerbaren“ nicht verbrannt werden müssen, ist eine gute Tonnen. Selbst wenn der Strom aus „Erneuerbaren“ teurer ist, halte ich den weiteren Ausbau für wichtig. Allein schon deshalb, weil mit fossilen Brennstoffen viel intelligentere Dinge gemacht werden können, als sie zu verbrennen.
Aber es darf nicht durch Ideologien getrieben sein, egal ìn welche Richtung.
Spanien baut auch weiter die „Erneuerbaren“ aus.
Bis die Pumpenspeicherkraftwerke und die Technologie für den grünen Wasserstoff aufgebaut sind, und genügend Solar und Wind gespeichert werden können, um damit auch längere Dunkelflauten zu überbrücken, laufen die auf deutsche Zahlen umgerechnet 14 AKW weiter, und die 14 LNG Terminals sorgen auch für Enegiesicheiheit indem eine Menge Gaskraftwerke in Bereitschaft stehen.
Ich kenne hier Niemanden, der sich privat selber mit „Erneuerbaren“ versorgt. Aber sicherlich wird es das geben.
Ideologien enden immer im Verderben, auch die Energie-Ideologie.
Aber es soll nun so sein.
Wenn ich richtig informiert bin, sollen 2024 weitere 8 GW Kohlekraftwerke (Leistung von etwa 6 AKW) in Deutschland abgestellt werden.
Gleichzeitig werden mehr Windräder abgerissen als neu aufgebaut.
Mal sehen was dann passiert.
Mal sehen was sowieso passiert, wenn die grüne Sekte wieder aus dem Urlaub zurück ist.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
@Helmut
„Gleichzeitig werden mehr Windräder abgerissen als neu aufgebaut.“
Dass ein modernes Windrad heute die Leistung von vier älteren ersetzt, ist Ihnen keine Erwähnung wert?
Sie erzählen so viele Halbwahrheiten und lassen so viel wichtige Fakten weg, dass niemand Sie mehr ernst nehmen kann.
Trotz sinkender Anzahl an Windrädern im Bestand wächst der Netto-Zubau an Leistung und die kumulierte Gesamtenergieleistung, wenn auch noch nicht im gewünschten Ausmaß.
https://www.mdr.de/wissen/windkraft-windenergie-ausbau-deutschland-live-daten-aktuell-100.html
https://www.wind-energie.de/themen/zahlen-und-fakten/deutschland/
https://www.iwr.de/news/rekordzubau-in-deutschland-8-000-mw-neue-wind-und-solarleistung-im-ersten-halbjahr-2023-news38357
Ja Jonas Tobsch, bei etwa 28.000 Windräder und einer Lebensdauer von etwa 20 Jahren, werden aber auch etwa 4 Stück am Tag abgerissen.
Und die jetzt gebaut werden, müssen auch in etwa 20 Jahren abgerissen und erneuert werden.
Trotzdem bin ich auch dafür, dass weiter und noch mehr Windräder aufgestellt werden. Nur ohne Langzeitspeicher bringt das nichts.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
Ja Helmut,
das sind nette theoretische Rechenspielchen ohne jede überprüfbare Grundlage.
Tatsache ist, dass WKAs locker 30 Jahre laufen und dass die installierte Leistung steigt, obwohl angeblich jeden Tag vier Windräder abgerissen werden, während nur 1,3 neu gebaut werden.
Wenn, dann sollten Sie wenigstens richtig rechnen 😉
Wenn nämlich täglich 4 Anlagen abgerissen werden, sind das pro Jahr 1.460 Stück. Neu gebaut werden etwa 480 Stück pro Jahr. Das ergibt eine Netto-Abnahme von 980 Stück pro Jahr bei gleichzeitig steigender installierter Leistung. In 10 Jahren würde sich nach Ihrer Milchmädchenrechnung die Gesamtanzahl also von 28.000 Stück auf 18.200, in 20 Jahren auf 8.400 Stück verringern. In 20 Jahren müsste also nur noch gut 1 Windrad pro Tag ersetzt werden.
Speicher werden sukzessive aufgebaut. Solange Erneuerbare noch nicht den laufenden Bedarf decken können und keine nennenswerten dauerhaften Überschüsse produzieren, gibt es auch nichts, das man speichern kann und müsste.
Hallo Jonas Tobsch, wo werden Speicher gebaut (oder sind geplant) die auch nur 5 Stunden eine Dunkelflaute ausgleichen können?
Die Fundamente halten die Vibrationen nicht länger als 20 Jahre aus. Und wenn die Windräder doch weiter laufen sollen, müssen sie neu genehmigt werden usw.
Wenn sie aber nach 20 Jahren aus der Förderung fallen, dann rechnet sich das nicht.
Nocheinmal:
Nichts gegen Windräder.
Aber Träumereien bringen Deutschland nicht weiter, sonder dahin, was sich jetzt abzeichnet.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut
@Helmut
Und wie erklären Sie sich dann die zahlreichen Windräder von 1989 bis 1994, die beispielsweise noch in NRW in Betrieb sind? Einfach nach Baujahr sortieren und in der Spalte ganz rechts kontrollieren, ob ein Rückbau oder Repowering erfolgt ist. Ist die Spalte leer, laufen die Dinger noch.
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Windkraftanlagen_in_Nordrhein-Westfalen
Ergänzung:
Ich behaupte mal einfach, hier schon einen deutlichen Trend erkennen zu können:
https://www.energy-charts.info/charts/renewable_share/chart.htm?l=de&c=DE&legendItems=0011&interval=year&share=wind_share
@Helmut
Wo ist der Bezug?
Ihre Behuaptung ist, in D ging der Stromverbrauch (auch) zurueck, obwohl die Wirtschaft wuchs.
In der Quelle, die Sie zitieren, wird darauf hingewiesen, dass D sehr viel in Richtung Effizienz getan hat. Zudem wurden Photovaltaik-Anlagen auf Hausdaechern installiert, die z.T. nicht in das Stromnetz eingespeist wird. Das ist in China bedes nicht der Fall.
Nun fabuieren Sie irgendwas von Erneuerbaren. Was zum Henker hat das nun mit der ersten Ausage, der Erwiederung oder dem Artikel zu tun?
Nichts!
Was ist mit Ihnen los, dass Sie es nicht schaffen, konsistent zu Argumentieren?
Sie schwurbeln wieder rum.
Hallo Horst Schlemmer
Ja richtig.
Ich wollte nur mal die Zahlen alleine hinstellen.
Auslegen kann man sie dann natürlich in viele Richtungen.
Viele Grüße aus Andalusien Helmut