China und die USA – das war in den letzten Monaten eine eher schwierige Liebesbeziehung mit gegenseitiger Abneigung. Nun verschärft sich der Ton wieder, nachdem gestern Twitter und Facebook ca. 200.000 Social Media-Konten von Chinesen gesperrt hatte, die sich negativ über die Proteste in Hongkong geäußert hatten. Dagegen protestiert nun Peking scharf – im Ausland lebende Chnesen hätten das Recht, ihre Meinung zu sagen – und überhaupt heiße es ja nicht, wenn man im Sinne Pekings die Unruhen in Honkgong kritisieren, dass damit die Unwahrheit gesagt sei:
It's reasonable for Chinese media to tell the country's story via overseas social media platforms, and I don't understand why some companies or individuals have had such a strong response, is it because the information hit their weak point? said Chinese FM. #HongKong https://t.co/1WGiNs1YIB
— Global Times (@globaltimesnews) August 20, 2019
"Why the information has to be called negative, or wrong when it comes from Chinese state media?" said the spokesperson after Twitter and Facebook blocked several accounts that exposed the violence of protesters in #HongKong pic.twitter.com/8EMwbtmL4y
— Global Times (@globaltimesnews) August 20, 2019
Scharf zurückgewiesen wird der Versuch der Amerikaner, den Handelsdeal mit China an eine friedliche Lösung in Hongkong zu koppeln, wie die People´s Daily moniert:
“The US should stop its meaningless threat of linking the China-US trade talks with the Hong Kong problem. Beijing did not expect to quickly reach a trade deal with Washington. More Chinese people are prepared that China and the US may not reach a deal for a long time.”
Gestern hatte US-Vize-Präsident Pence erneut Peking gemahnt, dass China den Konflikt mit den Protestierenden in Hongkong friedlich lösen müsse, damit es einen Handelsdeal geben könnte. Dagegen verwahrt sich resolut Hu Xijin, Chefredakteur der „Global Times“:
The #US has an ambiguous and hesitant attitude toward linking trade negotiations with the #HongKong situation. China despises this. The trade negotiation has already been difficult for Washington. It cannot afford any other burden: @HuXijin_GT #HuSays #tradewar pic.twitter.com/G9EFqJkXuA
— Global Times (@globaltimesnews) August 19, 2019
Die Staatszeitung „People´s Daily“ hatte gestern die Verlinkung zwischen einem Handelsdeal und den Protesten in Hongkong als „schmutziges Ziel“ bezeichnet, auf das sich Peking nicht einlassen werde:
“Making a fuss about Hong Kong will not be helpful to economic and trade negotiations between China and the US. They would be naive in thinking China would make concessions if they played the Hong Kong card.”
Dazu dann noch die schwelende Thailand-Frage: nachdem die USA nun definitiv Waffen im Volumen von mehr als zwei Milliarden Dollar genehmigt hatte, sagte heute Nacht Chinas Aussenminister, dass die USA die Konsequenzen dieses Schrittes bedauern würden.
Ansonsten aber herrscht himmlischer Frieden zwischen den beiden Großmächten – eine intensive und manchmal eben auch etwas schwierige Liebesbeziehung eben..
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Schon toll diese neuen „sozialen“ Medien. Lassen sich doch Meinungen in die eine oder andere Richtung steuern. Eine sehr gefährliche Entwicklung.
Taiwan statt Thailand?