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Stockende Wirtschaftserholung in China Chinesischen Aktien droht erneut der Bärenmarkt – Anleger flüchten

Chinesischen Aktien droht erneut der Bärenmarkt - Anleger flüchten

Während unser heimischer Dax ein neues Allzeithoch erzielt hat und der Nasdaq 100 in diesem Jahr eine Wahnsinns-Rally von 30 % vollzogen hat, setzen chinesische Aktien ihre Talfahrt fort. Der in China viel beachtete Hang Seng Enterprises Index fiel von seinem Höchststand im Januar bereits 19 % zurück und kratzt damit wieder an der Schwelle zum Bärenmarkt. Nach der lang erwartete Wiedereröffnung nach der Covid-Pandemie, kommt die Erholung der Wirtschaft nicht so richtig in Gang. Es gibt derzeit immer noch zu viele Belastungsfaktoren, wie beispielsweise der kriselnde Immobilienmarkt, Exportbeschränkungen von Halbleitern (Chips) nach China, geopolitischen Spannungen mit den USA und eine schwache Inlandsnachfrage.

Der geringe Anstieg der Verbraucherpreise ist ein deutliches Signal, das darauf hindeutet, dass die Inlandsnachfrage weiterhin schwach ist, während der deflationäre Impuls bei den Erzeugerpreisen die Belastungen für die Industrie unterstreicht – ein doppelter Schlag für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, die versucht, den COVID-bedingten Schaden abzuschütteln. Angesichts all dieser Faktoren flüchteten Anleger zuletzt wieder aus China-Aktien. Da die Investoren das Vertrauen in eine nachhaltige Erholung verlieren, droht erneut ein Bärenmarkt für chinesische Aktien.

China: Stockende Wirtschaftserholung belastet Aktien

Wie Bloomberg berichtet, nähert sich ein Indikator für chinesische Aktien einem Bärenmarkt, da eine wackelnde Wirtschaftserholung, sich verschärfende geopolitische Spannungen und ein schwächerer Yuan die Anleger von weiteren Investitionen fernhielten.

Der Hang Seng China Enterprises Index (HSCEI) brach am Montag um bis zu 1,3 % ein und steigerte damit seine Verluste seit dem Höchststand vom 27. Januar auf mehr als 19 % – per Definition wäre der Index ab einer Schwelle von mindestens 20 % in einem Bärenmarkt. Meituan war der größte Belastungsfaktor, da befürchtet wird, dass der zunehmende Wettbewerb die Rentabilität des E-Commerce-Unternehmens beeinträchtigen wird. Aber auch die Entwicklung des chinesichen Pendants zu Amazon, JD.com, zeigt die Schwäche im Einzelhandel. Von seinem Hoch im Februar 2021 hat die Aktie des E-Commerce-Giganten inzwischen 70 % eingebüßt und notiert damit auf dem tiefsten Stand seit Dezember 2019.

Bärenmarkt rückt näher

Der düstere Meilenstein rückt näher, da Chinas Erholung nach der Krise an Schwung verliert und die Gewinne hinter den hohen Erwartungen zurückbleiben. Die Anleger sagen, dem Markt fehle es an Katalysatoren für eine Erholung, da die Reibungen mit den USA in Fragen von Technologie bis hin zum Taiwan-Konflikt die Stimmung im Zaum halten. Der HSCEI-Index hat etwa die Hälfte der Gewinne, die während einer dreimonatigen Eröffnungsrallye im Januar erzielt wurden, wieder eingebüßt. Mit einem Rückgang von mehr als 6 % in diesem Jahr gehört er zu den schlechtesten Indizes in Asien.

China-Aktien an der Schwelle zum Bärenmarkt - Erholung der Wirtsschaft stockt
Talfahrt von chinesischen Aktien setzt sich fort

Die Gewinne der Industrieunternehmen in China sind in den ersten vier Monaten des Jahres weiter gesunken, was die Abkühlung der Nachfrage in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt unterstreicht. Es ist wenig Erleichterung in Sicht, da die in dieser Woche erwarteten Wirtschaftsdaten einen weiteren monatlichen Rückgang der chinesischen Produktionstätigkeit und ein langsameres Wachstum im Dienstleistungssektor zeigen werden.

„Chinas inländischer Aufschwung war einfach nicht so stark wie erwartet und reicht nicht aus, um die Sorgen über eine globale Verlangsamung auszugleichen“, sagte Marvin Chen, Analyst bei Bloomberg Intelligence. „Die Märkte sind es vielleicht leid, auf Katalysatoren wie eine Lockerung der Geldpolitik oder ein Nachlassen der Spannungen in den USA zu warten, und suchen daher woanders nach Wachstum“.

Aktien-Verluste belasten Indizes

Der chinesische Onshore-Index CSI 300 fiel am Montag um bis zu 0,8 %, nachdem er in der vergangenen Woche angesichts eines schwächeren Yuan und der Schuldenprobleme von Bauunternehmen seine gesamten Gewinne für 2023 wieder eingebüßt hatte. Unterdessen stieg der MSCI Asia Pacific Index für regionale Aktien, da sich die Stimmung nach einer Einigung zwischen Präsident Joe Biden und dem Sprecher des Repräsentantenhauses Kevin McCarthy über die US-Schuldenobergrenze verbesserte.

Da sich die Verluste zuletzt verstärkt hatten, sind die optimistischen Erwartungen von Strategen für chinsesiche Aktien verflogen. Das Global-Allokation-Team der Citigroup senkte am Freitag seine Übergewichtung von China auf neutral, während Christopher Wood, Stratege der Jefferies Financial Group, seine Übergewichtung des Marktes im Modellportfolio Asien-Pazifik ohne Japan zum zweiten Mal in weniger als zwei Wochen reduzierte. Star-Investor Michael Burry hatte dagegen vor kurzem noch seine Positionen an Alibaba und JD.com ausgebaut.

Dei Meituan Aktie fiel um bis zu 8,4 % auf den niedrigsten Stand seit Oktober. Doch die Erholung bei NetEase und Baidu führte dazu, dass der Hang Sang Tech Index einen frühen Verlust wieder aufholte.

„Die Anleger werden erst dann in nennenswertem Umfang zurückkehren, wenn sich die Sorgen über die Geopolitik sowie die allgemeine wirtschaftliche Erholung auflösen“, sagte Vey-Sern Ling, Geschäftsführer der Union Bancaire Privee.

FMW/Bloomberg



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2 Kommentare

  1. Der Friedens äh Kriegsnobelpreisträger hat damals Verkündet das Hauptaugenmerk der US Politik sei jetzt der Pazifik.
    Fluchtartig, AFGHANISTAN ZU VERLASSEN, war auch ein Hinweis, was kommt. Die Bomben bräuchte man für Die Ukraine.
    Alles läuft gut für die USA.
    Das Geld ist aus China teilweise abgezogen.
    Taiwan wird aufgerüstet.
    Das alte Spiel des :Ich Reize dich solang bis du Zuschlägt, funktioniert immer.
    Dann kann man sagen: Sehet her ihr DUMMES VOLK.
    Das ist der Aggressor.
    Wir sind die Guten.
    DIE sind die Böse.
    Funktioniert schon Wunderbar zwischen MENSCHEN und Nachbarn.
    Also Geld raus.
    Wenn es anders kommt umso besser.
    Wir Wünschen ja auch ein Pfarrer Drewermann Jahr und eine Pfingstliche
    Erleuchtung des Imperiums, das der restlichen Welt KEINE PARTNERSCHAFT AUF AUGENHÖHE ANBIETET….
    Denn so wie es jetzt ist gibt’s keine Klimarettung und Menschenrettung.
    NUR IM F R I E D E N……………

  2. Natuerlich, dass sich die Wirtschaft nicht so erholt, wie von den Anlegern erhofft, ist ausschliesslich Schuld der Amerikaner! Wer koennte auf eine andere Idee kommen? Wie die die Immobilenkrise angezettelt haben, ist schon eine Meisterleistung! Chapeau!

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