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Dax-Korrektur: Wieder nur eine Bärenfalle?

Dax-Korrektur: Wieder nur eine Bärenfalle?
Dax-Bärenfalle. Foto: Who is Danny - Freepik.com

Nach dem Rücksetzer zum Wochenauftakt hat der Dax am Mittwoch wieder in den Vorwärtsgang geschaltet. Besser als erwartet ausgefallene Inflationsdaten aus der Eurozone sorgten ebenso für leichten Auftrieb wie die Erholung an den US-Börsen. Für einen echten Befreiungsschlag hat es aber noch nicht gereicht. Die Zugewinne im deutschen Leitindex hielten sich in Grenzen. So stand am Ende Tages ein moderates Plus von 84 Punkten (0,46%) bei 18.367 Zählern auf der Kurstafel. Ob sich die jüngste Korrektur als erneute Bärenfalle entpuppt, ist noch nicht entschieden. Sollte der Dax jedoch den Bereich um 18.442 Punkte zurückerobern, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass es weiter aufwärts geht. Bleibt er dagegen darunter, könnte es zu einer zweiten Abwärtsbewegung in Richtung 18.150 und 18.040 Punkten kommen.

Ungewisser Zinskurs der Fed

In den USA keimten wieder Sorgen auf, dass die Fed die Zinsen doch länger als bislang erhofft hoch hält. Der Zinskurs bleibt ungewiss, auch weil die US-Konjunktur stark bleibt und der Arbeitsmarkt robust. Der stimmberechtigte Atlanta Fed-Chef, Raphael Bostic, sagte gestern, dass eine Zinssenkung im vierten Quartal wahrscheinlich angemessen sei, angesichts der holprigen Inflationsentwicklung und der andauernden Konjunkturstärke. Im Euroraum hingegen verdichten sich die Anzeichen, dass die EZB eine erste Zinssenkung im Juni vollzieht, nachdem sich die Inflation im März erneut abgeschwächt hat.

Konjunkturdaten

Das Augenmerk der Dax-Händler dürfte sich auf den Einkaufsmanagerindex für die Dienstleistungsbranche richten (9:55 Uhr). Analysten erwarten für den März eine weitere Aufhellung der Stimmung. Laut der Konsensschätzung soll der Index von 48,3 auf 49,8 ansteigen. Damit würde die Wachstumsschwelle von 50 noch ein Stück näher rücken. In der Eurozone (10:00 Uhr) soll der Wert von zuvor 50,2 auf 51,1 ansteigen. Um 13:30 Uhr erscheint dann noch das Protokoll der letzten EZB-Sitzung. In den USA werden um 14:30 Uhr schließlich noch die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe veröffentlicht.

Dax-Korrektur: Wieder nur eine Bärenfalle?

Long: Der Dax befindet sich weiterhin auf Erholungskurs. Oberhalb des gestrigen Tageshochs bei 18.376, rücken die nächsten Anlaufmarken bei 18.402/411 und 18.442 (61,8 Fibo) ins Visier. In einem bärischen Szenario sollte der Index nicht höher steigen, wenn es noch zu einer zweiten Abwärtsbewegung in Richtung 18.150 bzw. 18.040 kommen soll. Überwindet er hingegen den Bereich um 18.450 nachhaltig, so könnte er direkt wieder das Rekordhoch 18.567 anpeilen.

Short: Unterhalb von 18.442 bleibt der Dax anfällig für eine Fortsetzung der Korrektur. Scheitert er an der Hürde bei 18.402/411 oder bei 18.442, könnte er zunächst Kurs auf die Unterstützung bei 18.360 nehmen sowie den Pivot Punkt bei 18.341. Findet er hier keinen Halt, sind weitere Abgaben bis 18.307 und 18.281 wahrscheinlich. Ein Bruch des gestrigen Tagestiefs könnte den Abwärtsdruck erhöhen und den Index in Richtung 18.150 und später bis 18.040 führen.

Dax: War die Korrektur wieder nur eine Bärenfalle?

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

18.341 – Pivot Punkt

18.307 – Pivot S1

18.281 – Tagestief 03.04.

18.237 – außerbörsliches Tief

18.176 – Tagestief 25.03.

18.140 – Tagestief 22.03.

18.080 – Horizontale

18.053 – Tagestief 21.03.

18.039 – vorher WS

18.015 – Gap 20.03.

17.914/902/899 – Tagestief 19.03. / 18.03 / 14.03.

Dax Widerstände (WS):

18.376 – Tageshoch 03.04.

18.402 – Pivot R1

18.442 – 61,8 Retracement

18.478 – Horizontale

18.497 – Pivot R3 / 78,6 Fibo

18.567 – neues Rekordhoch 02.04.

18.813 – 161,8% Ext. (16.782 – 18.038)

Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich a. uch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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2 Kommentare

  1. nur so eine frage – gleich wie in den usa: wieso sollte die ezb die zinsen senken, wenn sich die wirtschaft auch so graduell erholt, aber die gefahr für das wiederaufflammen der inflation aus den gleichen gründen, die weltweit gelten (zweitrundeneffekte durch produktionskürzungen und lohnsteigerungen) nach wie vor natürlich besteht?

    dazu kommt, dass zeitlich unabsehbar lange unterschiedliche zinspolitik verwerfungen bei den währungen verursachen wird. die wahrscheinlichkeit ist hoch, dass wir gerade den tiefpunkt der inflation in eu gesehen haben. wenn man den seinerzeitigen timelag der zinsreaktion der ezb zur fed betrachtet, passt das im zeitablauf gut zusammen.

  2. Inflation hat nicht fertig

    @Ost, wie immer, sehr realistische Einschätzungen.So wie in den staatlichen Medien der Inflationsrückgang feierlich verkündet wird, ohne Gründe und weitere Aussichten zu nennen, ist schon komisch.
    Es gibt nur zwei sehr schlechte Varianten, entweder Nichtwissen oder bewusste Irreführung des Volkes.
    Das Volk kann in diesem Fall nicht länger getäuscht werden, es erlebt es täglich oder spätestens Ende Monat an ihrem Geldbeutel.
    Ein Teil des Volkes kann für eine gewisse Zeit getäuscht werden, aber das ganze Volk kann nicht ewig getäuscht werden. Aus dem Volk der Dichter und Denker ist nur noch der Dichter übriggeblieben.
    Wo ist der Unterschied zwischen der kritisierten Zensur gewisser Staaten zum staatlichen Schönreden ?
    Leute ,die schon einige Monate die Märkte verfolgen müssten wissen, dass sich alles ( Börsen, Aktien,Zinsen u.s.w.) wellenartig bewegt.

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