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Bankenkrise schwelt weiter - kommt Panik auf? Dax bricht ein, US-Futures, Renditen und Banken fallen

Der Dax fällt zwischenzeitlich um mehr als 500 Punkte

Dax Bankenkrise

Der Dax fällt zwischenzeitlich um mehr als 500 Punkte, die Renditen für Staatsanleihen fallen und signalisieren damit, dass die Bankenkrise wohl doch noch nicht vorbei ist. Nicht zufällig sind es die Aktien von Banken im Dax, die das Schlußlicht bilden: sowohl die Deutsche Bank als auch die Commerzbank fallen um -6%.

Dax und US-Futures fallen: Bankenkrise – vor allem Credit Suisse im Fokus

US-Aktienfutures verloren nach der Rallye vom Dienstag deutlich, die Aktienmärkte in Europa fielen vor allem aufgrund von Sorgen um die Credit Suisse Group AG. Der Dax fiel soeben zwischenzeitlich unter die Marke von 14.700 Punkten.

Die Rendite zweijähriger Staatsanleihen – die am stärksten auf geldpolitische Maßnahmen reagiert – stieg um sieben Basispunkte auf 4,19 %. Die 10-jährige US-Anleiherendite sank um 14 Basispunkte, was darauf hindeutet, dass sich die Händler auf höhere Zinsen und ein langsameres Wachstum einstellen. Die Kontrakte auf den S&P 500 und den Nasdaq 100 schwankten, bevor sie nachgaben, obwohl sich die Erholung bei den regionalen Banken im vorbörslichen Handel zunächst fortgesetzt hatte. Auch der Dollars legte nach vier Tagen mit Rückgängen wieder zu.

Der Dax und andere europäische Indizes gerieten deutlich unter Druck, wobei vor allem die Banken nachgaben, nachdem die Aktien der Credit Suisse zum achten Mal in Folge einbrachen und auf ein neues Allzeittief stürzten. Ein Top-Aktionär der Credit Suisse hatte weitere Hilfen ausgeschlossen und die Ausfallversicherung (CDS) für die kurzfristigen Schulden der Schweizer Bank in die Nähe eines Notstandsniveaus gestiegen war.

Einzelhandelswerte stürzten ab, nachdem sowohl der Zara-Eigentümer Inditex SA als auch H&M Hennes & Mauritz AB eine Verlangsamung der Umsätze ankündigten. Auch die großen Ölkonzerne zogen den Index nach dem steilen Rückgang der Rohölpreise in dieser Woche nach unten.

Die Swap-Preise gehen wieder davon aus, dass die Fed die Zinsen in der nächsten Woche um einen Viertelprozentpunkt anheben wird, nachdem die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung am Montag auf fast 50:50 gesunken war. Der vielbeachtete US-Kernverbraucherpreisindex stieg im Februar um 0,5% und lag damit leicht über der mittleren Schätzung von 0,4% – was ausreicht, um den Druck auf die US-Notenbanker aufrechtzuerhalten.

„Die Zentralbanken werden wahrscheinlich vorsichtiger sein, da sie die Verschärfung der Kreditbedingungen beobachten“, sagte Frederik Ducrozet, Leiter der makroökonomischen Forschung bei Pictet Wealth Management. „Ein wesentlicher Unterschied zu früheren Bankenkrisen besteht jedoch darin, dass der makroökonomische Hintergrund, einschließlich des anhaltenden Inflationsdrucks, stabiler ist. Dies wird zu einer schwierigen Abwägung zwischen Inflations- und Finanzstabilitätsrisiken führen, wobei die Zentralbanken versuchen werden, sich so lange wie möglich gegen Zinssenkungen zu wehren.

Anstieg der Volatilität von Staatsanleihen

Der zweijährige Schatztitel hat seit Montag, als er zum ersten Mal seit September unter 4% fiel, um mehr als 30 Basispunkte zugelegt. Noch vor einer Woche lag er bei über 5%, nachdem der Fed-Vorsitzende Jerome Powell längerfristig höhere Zinsen in Aussicht gestellt hatte.

Aktienmärkte wie der Dax haben eine ähnliche Achterbahnfahrt hinter sich. Die US-Futures deuten darauf hin, dass der Anstieg vom Dienstag um 1,7% nicht anhalten wird – ein neuerlicher Abverkauf droht, weil Anleger wegen der Turbulenzen im Bankensektor weiterhin verunsichert sind. In der vergangenen Woche war der US-Leitindexx S&P 500 um 4,6% gefallen, so stark wie seit September nicht mehr. Die Daten zu den Erzeugerpreisen, dem verarbeitenden Gewerbe und den Einzelhandelsumsätzen könnten im Laufe des heutigen Tages weitere Anhaltspunkte für die künftige Politik liefern.

Äußerungen von Ratingagenturen zum Finanzsektor unterstrichen, dass die Stimmung nach den größten amerikanischen Bankenzusammenbrüchen seit der Finanzkrise wahrscheinlich fragil bleiben wird.

FMW/Bloomberg

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6 Kommentare

  1. Die ganzen „neuen Aktionäre/Investoren“ die im Rausch des letzten Bullenmarktes komplett den Verstand verloren haben und sich in einem Markt der durch Liquidität im Überfluss aus der Geldpresse der Geld UND Fiskalpolitik nur die Richtung nach oben kannte, nie Kenntnisse über Wirtschafts-und Finanzmarktabläufe aneignen mussten, haben gar keine Ahnung was da aktuell los ist.

    Die Investoren von heute schauen sich paar Youtube Videos von Lochner und Konsorten an, die mit Ihren Rolex Uhren lustige Sachen erzählen, aber keiner wirklich versteht was passiert.

    Keine Ahnung von geldpolitischen Transmissionsmechanismen oder grundsätzlichen Kenntnissen über Finanzmarktspezifische Zusammenhänge zwischen Wirtschaftsfunktionalitäten und den einzelnen Systemstrukturen und Teilkomponenten eines Kredit basierten Geldsystems, aber die großen Investoren sein wollen die schon den neuen Bullenmarkt sehen.

    Möchte die Bullen die hier Herrn Fugmann immer beleidigen mal sehen wenn sie die Zusammenhänge von Zinsniveaus – geldpolitischem Transmissionsmechanismus – und Funktionalität der Wirtschaftsprozesse ausführen und danach mal die verschiedenen angewandten internationalen Rechnungslegungsgrundsätze zu den Unternehmen von denen sie Aktien halten näher erläutern.

    Da werden sich die nächsten Jahre (ja liebe Bullen so lange dauern säkulare Bärenmärkte) noch einige wundern…

    Habe oft das Gefühl, das viele der Kommentatoren hier zu Zeiten zu denen Herr Fugmann 2000 und 2008 bereits das Eisen Im Feuer der Märkte hatte, noch mit der Zuckerwatte in der Hand hinter der Blechmusik hinterher gewatschelt sind.

    Es grüßt die etwas in die Jahre gekommene Depotrockerin ….

    1. Richtig. Aber ich sehe es jetzt nicht so negativ. An den Börsen wird nur Geld umverteilt. Man braucht in einem Bärenmarkt dieses Klientel, die meinen die Tiefstkurse gesehen zu haben und alles wieder super läuft. Ansonsten würde die Börse ja nicht funktionieren.

  2. Alles was man heute Wissen muss. Das mit dem Einzelhandel hatte ich nicht auf dem Schirm.
    lg


  3. Buy the dip!

    Stocks always go up!

    Neuer Bullenmarkt!
    (Und nur Herrr Fugmann mit seinem ewigen Pessismismus ist schuld daran, dass ich nicht dabei bin.)

    Sorry, das brauchte ich jetzt mal.

  4. Ponzi hat fertig bis dasnächste kommt

    @ Ritta Ritter auf den Punkt gebracht. Darum fehlen überall normale Facharbeiter. Die Finanzingenieure d.h Geldvermehrer haben ausgetrickst, wie sagte Daniel Stelter, in Zukunft werden wieder die anfassbaren Dinge gesucht sein.
    Die MMT Sekte mit den Gurus wie Fratzscher und Co. mit TV Maximal Präsenz sollten auch zur Kasse gebeten werden.

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