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Rückschlag könnte deutlicher ausfallen als bei US-Indizes Dax: Fehlende Absicherungen als Gefahr

DAX fehlende Absicherungen

Nach der fulminanten Rally in der Vorwoche konnte der DAX diese Woche nur ein kleines Plus über die Runde retten. Ähnlich unverändert wie der DAX ist auch das Anlegersentiment: Unser Indikator ist noch leicht auf 2,7% angestiegen.

Überraschend ist jedoch mit einem Wert von -0,9% die leichte Verunsicherung unter unseren Umfrageteilnehmern trotz positiver Aktienmarktentwicklung. Die Zukunftserwartung ist von optimistischen 3,2% in der Vorwoche auf 2,5% leicht zurückgegangen. Auch die Investitionsbereitschaft, die in den beiden Vorwochen Extremwerte um 4,0% auswies, ist leicht auf 3,1% zurückgegangen.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger bleibt mit einem Wert von +3,5% im leicht positiven Bereich und zeigt, dass die in den Vorwochen eingegangenen Long-Spekulationen noch nicht aufgelöst werden. Absicherungen gegen fallende Kurse gibt es kaum.

Profis, die sich über die Eurex absichern, haben ein Put/Call-Verhältnis von 1,7% erzeugt. Daraus können wir ablesen, dass institutionelle Anleger, im Gegensatz zu den privaten, durchaus Put-Absicherungen gekauft haben. Das Put/Call-Verhältnis der CBOE zeigt eine extrem große Absicherungstätigkeit an den US-Börsen.

US-Fondsmanager haben ihre Investitionsquote von den extrem niedrigen 29% in der Vorwoche auf 62% hochgefahren. Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger liegt bei 15%. 43% Bullen stehen nur noch 27% Bären gegenüber. In der Vorwoche hatten noch die Bären die Oberhand.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit einem Wert von 42% moderate Angst an.

Interpretation der DAX-Stimmung

Die Angst und Panik, die wir in den Vorwochen mehrfach gemessen haben, führten zu der fulminanten Rally beim DAX. Damit ist die extreme Schieflage im Sentiment inzwischen abgebaut. Die Intensität der Gegenbewegung, sowohl die am Aktienmarkt als auch die Stimmungsaufhellung in unserer Sentimentanalyse, können noch als technisch bedingt abgetan werden. Wir haben somit noch keine Bestätigung dafür, dass eine drohende Baisse erfolgreich abgewendet wurde.

Gewissheit über die künftige Richtung können wir derzeit aus der Sentimentanalyse nicht ablesen. Wir können lediglich feststellen, dass die Stimmung noch nicht überhitzt ist, also eine baldige Fortsetzung der Rally beim DAX durchaus möglich ist. Aufgrund der fehlenden Absicherungen ist jedoch auch ein Rückfall auf die Tiefs von Ende Oktober möglich.

Damit sollten spekulative Long-Positionen, die vor wenigen Wochen eingegangen wurden, nunmehr geschlossen werden. Für erneute Käufe würde ich auf tiefere Kurse beim DAX warten, mit denen Zweifel unter den Anlegern größer werden.

Doch das Bild ist nicht einheitlich: US-Anleger haben große Put-Absicherungspositionen und dürften somit die Intensität einer Konsolidierung begrenzen. Soll heißen, nach unten sind die US-Börsen gut abgesichert.

Auch in Deutschland haben institutionelle Anleger Absicherungspositionen aufgebaut, Privatanleger hingegen sind derzeit wenig abgesichert. So könnte ein Rückschlag im DAX, so er kommt, deutlicher ausfallen als im S&P 500.

Bitcoin

Die Stimmung an den Kryptomärkten ist extrem gut, Optimisten dominieren die Zukunftserwartung. Der Bitcoin hat in den vergangenen Wochen stark zugelegt. Inzwischen ist die Stimmungslage jedoch überhitzt, so dass ich auch hier nicht mehr den Kursen hinterher laufen, sondern für Käufe auf einen Rücksetzer warten würde.

Hinweis: „Bei aktiver Beteiligung (https://www.animusx.de/) an den wöchentlichen Umfragen erhalten Sie die Ergebnisse (Grafiken nebst schriftlicher Auswertung) kostenlos.“



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1 Kommentar

  1. Und wöchentlich grüßt das Murmeltier, mir fehlt das regelrecht:

    []…Profis, die sich über die Eurex absichern, haben ein Put/Call-Verhältnis von 1,7% erzeugt…[]

    Hallo?

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