Erst waren Dax, Dow, Nasdaq und Co in Furcht vor einer Eskalation im Israel-Hamas-Krieg gefallen, Gold und Öl waren aus dem selben Grund stark gestiegen. Seit Freitag letzter Woche gibt es aber beim Ölpreis und bei Aktien eine Gegenbewegung. Denn man vermutet, dass die massiven diplomatischen Bemühungen von vielen Seiten die Lage deeskalieren könnten. Heute Mittag gibt es nun aus Katar Aussagen, die die Zuversicht vor allem auf die Freilassung der Geiseln im Gazastreifen erhöhen. Das könnte bedeuten: Dax und Co weiter rauf, Gold und Öl runter? Aber man muss solche Euphorie-Bewegungen stets mit Vorsicht genießen.
Katar sieht baldige Durchbrüche bei Geiselgesprächen mit Hamas
Die Regierung von Katar sagt aktuell laut Bloomberg, es könnte bald einen Durchbruch bei den Verhandlungen über die Freilassung weiterer von der Hamas festgehaltener Geiseln geben. Die Verhandlungen seien noch im Gange und könnten bald zu einem Durchbruch führen, sagte der katarische Außenminister Scheich Mohammed Bin Abdulrahman in einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz. So sagte er: „Ich denke, wenn wir vergleichen, wo wir angefangen haben und wo wir jetzt sind, gibt es einige Fortschritte und einige Durchbrüche. Ich denke, wenn wir in der Lage sind, uns mit den beiden Parteien zu verständigen, werden wir hoffentlich bald einige Durchbrüche sehen.“
Die diplomatischen Bemühungen, einen größeren Nahostkonflikt zu verhindern, wurden fortgesetzt. Frankreichs Präsident wird in Ägypten erwartet und weitere europäische Staatsoberhäupter besuchen Israel, das eine Bodeninvasion in Gaza erwägt. Die Vereinten Nationen in dem belagerten Gebiet erklärten, dass ihre Schutzräume von mehr als 600.000 Palästinensern, die vor den israelischen Bombardements fliehen, überfüllt sind. Das israelische Militär erklärte, es greife weiterhin die Hamas-Führung in Gaza an und beschuldigte den Iran, den Nahen Osten zu destabilisieren. US-Präsident Joe Biden und der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin Salman erörterten Möglichkeiten, eine Ausweitung des Krieges zu verhindern. Unterdessen erklärte der Chef des Internationalen Währungsfonds, der Konflikt verunsichere die Weltwirtschaft zusätzlich.
FMW-Anmerkung
Man muss es nochmal klar sagen: So eine zunehmend Deeskalierung der Lage ist natürlich mehr als wünschenswert, gar keine Frage! Aber es ist ein ganz dünner Ast, auf dem diese Hoffnung sitzt. Eskaliert die Lage, können die Märkte ihre Angst-Bewegung schnell wieder aufnehmen, die bis letzte Woche Donnerstag lief. Der Dax könnte wieder fallen, Öl und Gold könnten wieder ansteigen im Sinne einer Versorgungsangst mit Öl am Weltmarkt, und im Sinne einer Fluchtbewegung in sichere Häfen (Gold).
FMW/Bloomberg
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