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Dax: Noch ist alles eitel Sonnenschein

Der Dax ist derzeit (noch?) in einer komfortablen Situation: all das, was noch im ersten Quartal belastet hat, ist nun deutlich besser geworden!

Der Dax ist derzeit (noch?) in einer komfortablen Situation: all das, was noch im ersten Quartal belastet hat, ist nun deutlich besser geworden: der Euro handelt nun signifikant tiefer, und wie wichtig das ist, haben wir in den Zahlen vieler europäischer Konzerne in dieser Berichtssaison gesehen: viele Unternehmen beklagten die schwierige Lage aufgrund von Wechselkursen, ergo der Euro-Stärke, die das Ergebnis negativ beeinflußt habe.

Nun aber, und das dürften die Daten der Bank of America zeigen, die die Geldstörme regelmäßig erfaßt (also in welche Asset-Klassen welcher Regionen Gelder abgezogen oder investiert werden), hat ein Umdenken stattgefunden: wenn der Euro schwächer ist und vermutlich im zweiten Quartal weiter schwach bleibt, dann ist das gut für die Zahlen etwa von Dax-Konzernen im 2.Quartal. Daher verabschieden sich viele Investoren aus dem Dollar-Raum vom US-Markt und investieren in die ohnehin deutlich günstigeren europäischen Märkte (man sehe sich etwa einmal den Siegeszug des italienischen Leitindex MIB 40 an!)

Was für Europa gut ist, ist jedoch immer mehr ein Problem der US-Märkte – das wir dann in den Zahlen der US-Konzerne des 2.Quartals sehen werden! Wer als US-Konzern im Ausland aktiv ist, verdient derzeit schlicht weniger Dollars. Und ein Problem ist die Dollar-Stärke vor allem für die Emerging Markets-Länder, deren Währungen stark unter Abwertungsdruck sind (argentinischer Peso, türkische Lira etc.).

Mit anderen Worten: die Dollar-Stärke ist gut für Europa, aber schlecht für praktisch alle anderen. Und in den Emerging Markets, die hohe Dollar-Verschuldungen aufweisen, droht weiteres Ungemach. Daher ist die Dollar-Stärke der schwarze Schwan an den Märkten, weil fast alle davon ausgegangen waren, dass der Dollar aufgrund der steigenden Verschuldung der USA abwerten werde. Passiert das Gegenteil, gibt es Kollataralschäden, die sich dann zu einem systemischen Risiko auswachsen können!

Aber der Fokus liegt heute erst einmal auf den Aussagen von Donald Trump zum Iran-Deal (20Uhr deutscher Zeit). Wird Trump die Konfrontation zum Iran suchen oder doch eine gemäßigtere Haltung einnehmen, das ist angesichts sonst fehlender Impulse (US-Berichtssaison weitgehend gelaufen; keine Konjunkturdaten) die jetzt relevante Frage!

Charttechnisch steht der Dax bislang auf solidem Grund:


(Chart durch anklicken vergrößern)

Nächster Widerstand in der Zone 12990 bis 13010 – es ist wahrscheinlich, dass der Dax sich die runde 13.000er-Marke noch einmal greifen will. Aber dann wird es darauf ankommen, ob die Wall Street weiter mitspielt! Bis dahin sind die Aussichten noch durchaus ansprechend:


Von Neptuul – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=27708311



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