Indizes

Der DAX dürfte weiterhin an Tagen ohne Meldungen nach oben laufen Dax: Ohne überraschend negatives Ereignis hält Sicherheitsnetz

Dax nach oben

Mit einer Schwankungsbreite von 2,5% war der DAX in der vergangenen Woche ziemlich volatil. Konjunkturdaten lassen weitere Zinserhöhungen fürchten, gleichzeitig sind die Unternehmenszahlen, die in diesen Tagen veröffentlicht werden, überwiegend positiv. Es hat den Anschein, dass sich die Unternehmen auf schwere Zeiten eingestellt haben und ungeachtet der Probleme gute Ergebnisse erzielen können.

So hat der DAX im Wochenvergleich um 2% zugelegt, besuchte seine Hochs und Tiefs dieser Woche jedoch jeweils gleich zweimal. Nichts für schwache Nerven.

DAX: Die Stimmungslage der Investoren

So ist die Anlegerstimmung diese Woche trotz der unterm Strich guten Performance nur leicht ins Plus auf 0,3% gedreht (Vorwoche -0,3%).

Verunsicherung bleibt jedoch bestehen, nach einem Wert von -1,9% in der Vorwoche beträgt das Maß der Verunsicherung diese Woche trotz guter DAX-Performance noch immer 1,2%.

Auch die Zukunftserwartung bleibt pessimistisch. Der Wert von -0,7% ist noch negativer als vor einer Woche (-0,5%). Es hat den Anschein, als verfestige sich die Skepsis unter den Anlegern.

So ist auch die Investitionsbereitschaft auf +0,1% gefallen (Vorwoche +0,4%), der niedrigste Wert seit über einem Jahr. Unsere Umfrageteilnehmer sind sich einig: Es wird schlimm enden!

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist auf -3 angestiegen. Seit dem Tiefpunkt Anfang Februar bei -18 scheint der Bedarf an neuen Absicherungspositionen gegen fallende Kurse immer weiter abzunehmen. Das mag daran liegen, dass inzwischen alle Anleger mit flatterigen Nerven abgesichert sind.

Institutionelle Anleger, die sich über die Eurex absichern, haben ein Put/Call-Verhältnis von 1,5%, was einem neutralen Verhältnis entspricht. Auch institutionelle Anleger haben sich im Februar stark abgesichert und scheinen nun ausreichend Absicherungspositionen zu haben, so dass kaum neue Absicherungen nachgefragt werden.

In den USA ist das Put/Call-Verhältnis diese Woche kräftig angestiegen. Offensichtlich ist der Absicherungsbedarf in den USA noch nicht gedeckt, bzw. diese Woche stark angestiegen.

Die Investitionsquote der US-Fondsmanager ist auf 47% gesunken, noch vor zwei Wochen waren US-Fondsmanager zu 81% investiert. Auch hier zeigt sich eine sehr defensive Verhaltensweise unter US-Anlegern.

Die Bulle/Bär-Differenz der US-Privatanleger ist auf -17% gefallen. 23% Bullen stehen 45% Bären gegenüber.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 54% eine neutrale Marktverfassung an. Der S&P Short Range Oscillator steht knapp unter -4% und signalisiert damit einen überverkauften Markt, was kurzfristig für eine Gegenbewegung (steigende Kurse, wie am Frteitag zu sehen) in den USA sprach.

Interpretation der Stimmung im DAX

Trotz 2% Kursgewinn im DAX kommt keine gute Laune auf. Das ist schon bemerkenswert. Da steckt die Angst aus dem Jahr 2022 noch in den Knochen vieler Anleger. Anders kann ich mir diese vorsichtige Haltung trotz der seit fünf Monaten guten Performance am Aktienmarkt nicht erklären. Die große Skepsis zeigt sich auch bei den Sentimentindikatoren Dritter wie Euwax oder Eurex.

In den USA ist die Skepsis bereits in Angst umgeschlagen. Es gibt fast doppelt so viele Bären wie Bullen, die Investitionsquote wird eiligst reduziert und man kauft schnell noch Put-Absicherungen gegen fallende Kurse.

Wenn jetzt nichts überraschend Negatives passiert, dürfte diese Marktstimmung wie ein stabiles Sicherheitsnetz unter den Kursen jeglichen Verkaufsdruck sofort abfangen. „Wenn…“

Tja, da gibt es aber leider die Einschränkung „wenn nichts überraschend Negatives passiert“. Da die Stimmung so negativ ist, schaue ich mich nach einer solchen Überraschung um. Am Wochenende war Bundeskanzler Olaf Scholz überraschend bei US-Präsident Joe Biden. Ich habe keine Ahnung, was die beiden aushecken, doch ich mache mir Sorgen um den Umgang mit China. Eine Änderung im bislang chinafreundlichen Kurse der deutschen Politik wäre sicherlich eine negative Überraschung.

Aus Sicht der Sentimentanalyse können wir jedoch folgern, dass weiterhin das Überraschungspotential auf der Oberseite liegt, sofern keine Meldungen die aktuellen Rahmenbedingungen ändern. Der DAX dürfte weiterhin an Tagen ohne Meldungen nach oben laufen.

Hinweis: Bei aktiver Beteiligung (https://www.animusx.de/) an den wöchentlichen Umfragen erhalten Sie die Ergebnisse (Grafiken nebst schriftlicher Auswertung) kostenlos.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

Lesen Sie auch

Hinterlassen Sie eine Antwort

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert




ACHTUNG: Wenn Sie den Kommentar abschicken stimmen Sie der Speicherung Ihrer Daten zur Verwendung der Kommentarfunktion zu.
Weitere Information finden Sie in unserer Zur Datenschutzerklärung

Meist gelesen 7 Tage