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Dax-Rekord bei KGV von 12 und Dividendenrendite von 3,29 %

Der Dax schlägt derzeit immer neuer Rekorde. Und immer noch ist er mit einem 2024er-KGV von 12 günstig bewertet.

Börsenkurse
Grafik: Nicedream30-Freepik.com

Szenario: „Falls der Dax von seinen aktuellen Rekordständen plötzlich abrutschen sollte, dann sind das Kaufkurse? Denn bei Betrachtung der Fundamentaldaten und den Erwartungen ist der Dax nicht teuer“. Das wichtigste Kriterium bei der Bewertung von Aktiengesellschaften ist der Jahresgewinn. Kann das Unternehmen seine Gewinne stetig steigern, dann sind auch höhere Aktienkurse gerechtfertigt. Die selbe Methode kann man auch auf den Dax-Index übertragen, wenn man den Durchschnitt der 40 enthaltenen Aktien betrachtet.

Erwartetes Dax-KGV für 2024 bei 12

Aktuell notiert der Dax mit 17.433 Punkten nur 9 Punkte unter seinem Rekordhoch vom Freitag. Derzeit scheint der Trend weiter aufwärts gerichtet zu sein, gepusht durch die Tech-Rally in den USA, die Erwartung von Zinssenkungen, und auch gute Quartalszahlen der Dax-Unternehmen, verbunden mit Markterwartungen an zukünftig steigende Gewinne. Und eben diese steigenden Erwartungen an die Gewinne – wenn sie denn eingehalten werden können – rechtfertigen den hohen Dax-Stand.

Der Dax ist relativ günstig zu haben für Neu-Einsteiger, denn für die nächsten 12 Monate liegt das erwartete KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis) aktuell bei einem Wert von gerade mal 12,21. Theoretisch heißt das: Man würde als Anleger, der jetzt den Schnitt der Dax-Aktien kauft, bei voller Gewinnausschüttung nur 12 Jahre benötigen, um seinen Kauf durch Dividenden zu refinanzieren. KGV-Werte unter 20 gelten als normal, unter 15 eher als günstig, unter 10 als richtig billig. Fest definierte Grenzen gibt es hier aber nicht, von daher hat der eine Anleger diese Meinung ob ein KGV günstig ist, der nächste Anleger wieder eine leicht andere Meinung.

Dividendenrendite bei über 3 % – Erwartungen an steigende Gewinne

Bei der Dividendenrendite zeigt die 12-Monatsaussicht, dass der Dax für aktuelle Neueinsteiger eine Rendite von 3,29 % bringt. Für 2025 liegt die Erwartung bei 3,56 %, und für 2026 bei 3,85 %. Die steigenden Renditen beweisen: Die Analysten glauben an steigende Gewinne der Unternehmen. So soll der Gewinn pro Aktie im Dax-Durchschnitt in den nächsten zwölf Monaten auch um 6,11 % steigen, und für 2025 um 10,93 %.

Seit den Hochs im Verlauf dieses Monats um die 17.000 Punkte-Marke herum haben wir bis jetzt mehr als 400 Punkte Zuwachs im Index gesehen. Aber immer noch ist die Relation zu den erwarteten Gewinnen der Dax-Unternehmen mehr als in Ordnung. Rechenbeispiel: Bei aktuell erwarteten 1.426,63 Euro Gewinn „pro Aktie“ (für alle Dax-Unternehmen addiert) läge das KGV bei 14,01, wenn der Dax auf 20.000 Punkte steigen würde. Daran sieht man: Die Gewinnsteigerungen der Dax-Konzerne sind prächtig und ermöglichen eine relativ moderate Bewertung, auch wenn der Index noch weiter steigen sollte.

KGV ist nicht alles

Natürlich muss man immer beachten: Das KGV ist nur ein Krikterium, wenn auch ein sehr wichtiges! Die Lage am Gesamtmarkt, Konjunkturerwartungen, Angst und Gier der Anleger, der Einfluss der US-Märkte – viele andere Faktoren können eine Zeit lang einen Index wie den Dax beeinflussen. Aber grundsätzlich ist die Bewertung der Dax-Aktien moderat, wenn man die zu erwartenden Gewinne der Unternehmen betrachtet. Dieser TradingView Chart zeigt die Performance der letzten fünf Jahre: Der Dax legte um 50 % zu, der S&P 500 um 81,5 %.

Chart zeigt Performance von Dax und S&P 500 in den letzten fünf Jahren

Risikohinweis
Der Handel mit Wertpapieren und Finanzinstrumenten kann Ihr Kapital erheblichen Risiken aussetzen, unter Umständen auch über das eingesetzte Kapital hinaus. Trading ist nicht für jeden geeignet. Vergangene Performance ist keine Garantie für zukünftige Performance. Die hier gezeigten Analysen stellen keine Anlageberatung dar und sind daher auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. zum Verkauf eines Wertpapiers, eines Terminkontraktes oder eines sonstigen Finanzinstrumentes. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können ein individuelles Beratungsgespräch nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.

FMW mit Daten aus Bloomberg Terminal



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5 Kommentare

  1. Man muss noch die Abgeltungssteuer abziehen. Wenn man das nicht macht, verrechnet man sich.

  2. Hallo Herr Kummerfeld,

    vielen Dank für den Beitrag. Leider werden die Rekordsummen für die Aktienrückkaufprogramme und deren Auswirkungen auf das ESP und KGV häufig bewusst nicht berücksichtigt. Die Aktienrückkäufe können die Kennzahlen ESP und KGV erheblich beeinflussen/manipulieren. Dies resultiert in einem größeren Aufwand bei der Fundamentalanalyse, der bestimmt das ein oder andere Mal vernachlässigt wird. Aktienrückkäufe bieten demnach gute Möglichkeiten zur Kurskosmetik/-manipulation. Dies sollte gerade in der aktuellen Situation bedacht werden.

  3. Hoch einsteigen und tief fallen

    DER DAX IST RELATIV GÜNSTIG ZU HABEN FÜR NEUEINSTEIGER ? ? Wenn jemand in den letzten Jahren zwischen 9000 und 17000 nicht gekauft hat, soll er jetzt bei 17400 in dieser problembehafteten Zeit einsteigen?
    . Ist ihnen bewusst,dass sie da Anfänger zum Kauf motivieren und dann wieder ein enttäuschter Aktienanleger zurückbleibt?

  4. Billig ist nicht günstig – und der DAX ist ebenfalls nur getrieben vom KI Hype ohne Unternehmen die dort intensiv investieren oder forschen.
    Auch ist der DAX ein Index mit zu vielen Leichen (Bayer oder Delivery Hero) und zu vielen Kandidaten ohne rosige Aussichten (z.B. VW).
    Der DAX ist „billig“ und das zu recht.

  5. Komische Logik, weil die deutschen Firmen zu den lieben Amis ziehen und die USA noch gut läuft zieht dies natürlich auch das geschädigte De nach oben. Wenn NVIDIA den Chip Markt beherrscht steigen alle Chip Aktien weltweit, obwohl viele darunter leiden müssten. Der Aktienmarkt ist der dümmste Markt ,weil die Teilnehmer vor Gier das Hirn blockieren.

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