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Investitionsquote hoch, Cashquote gering Dax Sentiment: Negative Stimmungswerte

Dax Sentiment

Der DAX hat letzte Woche stark verloren, die Erholungsrallye ist damit zu Ende und es wird erneut die Frage gestellt, ob es eine Bärenmarktrallye war, oder aber ob der Bärenmarkt hinter uns liegt. Haben wir also die Tiefs im Dax gesehen, oder aber befinden wir uns inmitten einer länger andauernden Abwärtsbewegung an den Aktienmärkten? Die Meinungen gehen weit auseinander. In Jackson Hole hat Jay Powell bekräftigt, die Inflationsbekämpfung sei sein oberstes Ziel und so tauchen die Aktienmärkte weiter ab.

DAX: die Stimmungslage

Schauen wir also mal, wie die Stimmung unter den Anlegern ist. Doch es sei darauf hingewiesen, dass in die Stimmungserhebung bislang noch nicht die neue Info von Jay Powell eingegangen ist. Es ist also damit zu rechnen, dass sich unsere Sentimentindikatoren bis zum Ende der noch laufenden Umfrage weiter eintrüben.

Aktuell ist das Sentiment im DAX von -1,4 in der Vorwoche auf -3,0 gefallen. Damit konnten wir uns in diesem Jahr bislang lediglich über drei Wochen mit positiver Stimmungslage freuen. Doch nun dominiert wieder eine niedergeschlagene Stimmungslage.

Entsprechend zieht auch wieder Verunsicherung unter den Anlegern ein. Nach einem Wert von -0,9 in der Vorwoche notiert der Indikator der Selbstgefälligkeit aktuell bei -2,5.

Auch die Zukunftserwartung notiert im negativen Bereich, die Bären haben mit einem Wert von -0,6 knapp die Oberhand.

Immerhin bleibt die Investitionsbereitschaft mit einem Wert von +0,7 moderat vorhanden.

Das Euwax Sentiment der Privatanleger hat sich in den vergangenen Tagen deutlich von -15 auf nunmehr -8 erholt. Privatanleger hatten der Rallye offensichtlich nicht getraut und sich gegen Kursverluste abgesichert. Diese Woche, wo die Kurse zurück kamen, wurden diese Absicherungen bereits teilweise aufgelöst.

Das Put/Call-Verhältnis an der Eurex steht bei 1,5% und befindet sich damit im neutralen Bereich. Auch an der CBOE zeigen US-Investoren diesbezüglich ein neutrales Verhalten, das Put/Call-Verhältnis der CBOE steht bei 0,59.

Die Investitionsquote der US-Fondsanleger ist auf 55% gesunken und zeigt die nach wie vor defensive Positionierung der US-Profis am Finanzmarkt.

Das Bulle/Bär-Verhältnis der US-Privatanleger ist auf -14% gefallen. 28% Bullen stehen 42% Bären gegenüber. Der Pessimismus ist also auch in den USA bei den Privatanlegern eingezogen.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 zeigt mit 44% eine eher neutrale Verfassung an.

Interpretation der Stimmung im Dax

Die Interpretation der aktuellen Sentimentdaten ist zum einen nur vorläufig, und zum anderen ohne ein konkretes Signal. Die negative Stimmung ist noch nicht extrem genug, um daraus einen Schiefstand zum Aktienmarkt abzuleiten.

Die Situation für den Dax sieht gar nicht schön aus, wenn wir uns die Investitionsquote der Privatanleger in Deutschland anschauen. Diese ist nämlich erstaunlich hoch, Cash wird derzeit nur von wenigen vorgehalten. Damit gibt es keinen doppelten Boden für einen Ausverkauf, sofern sich dieser nach dem Wochenende fortsetzen sollte.

Gold, Öl und Bitcoin

Weiterhin konstruktiv ist die Sentimentlage am Goldmarkt, wo schlechte Stimmung auf eine positive Erwartungshaltung trifft: Anleger sind bereit, stärker in Gold zu investieren.

Auf dem Ölmarkt sieht es nicht ganz so gut aus. Weder die Stimmung, noch die Erwartungshaltung ist sonderlich positiv. Der Ölpreis fällt, das führt zu schlechter Stimmung und ein Ende ist nicht in Sicht. Hier fehlt der finale Sell-off, um die letzten zögerlichen Investoren aus dem Markt zu schütteln und einen Boden zu bilden.

Die Erwartung für den Bitcoin erreicht diese Woche ein neues Allzeittief. Nun wird der Bitcoin endlich in seiner Struktur in Frage gestellt, was für mich ein erstes Zeichen für eine Bodenbildung ist. Ein finaler Sell-Off in diesem Markt geht erfahrungsgemäß sehr schnell vonstatten, häufig unter geringem Volumen am Wochenende.



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