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Gefahr durch bullische Stimmung in den USA Dax Stimmung: US-Bullen versus deutsche Bären

Stimmung ist gut, Allzeithochs sorgen für gute Laune

DAX Stimmung nicht euphorisch

Seit mehreren Wochen flirtet der DAX nun schon mit der 17.000er Marke, schaut ab und an mal kurz drüber, kann sich jedoch noch nicht für ein nachhaltiges Überschreiten dieser psychologisch wichtigen Marke durchringen. So wurde zwar zwischenzeitlich ein neues Allzeithoch erreicht, doch aktuell notiert der DAX wieder an dieser 17.000 Punkten.

Dax-Stimmung: Keine Euphorie

Das Anlegersentiment ist mit einem Wert von 2,0% moderat gut. Auch die Selbstzufriedenheit zeigt mit einem Wert von 2,1% ein gesundes Selbstvertrauen. Von Euphorie über das neue Allzeithoch ist nichts zu sehen. Vielmehr ist die gute Laune der Anleger durch die hohen Kurse gut nachvollziehbar.

Die Zukunftserwartung ist hingegen auf einen Wert von -1,2% zurück gegangen. Pessimismus macht sich breit und so ist auch die Investitionsbereitschaft auf nur noch 0,6% zurückgegangen. Man freut sich also über das Allzeithoch, doch mehr wird vom DAX nicht mehr erwartet. Das war’s, könnte man meinen.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger ist wieder unter die Null-Linie gesunken, Absicherungen gegen fallende Kurse werden wieder stärker nachgefragt.

Das Put/Call-Verhältnis an der Eurex, über die sich institutionelle Anleger absichern, steht bei 2,0 im Durchschnitt der vergangenen Monate. Ebenso notiert das Put/Call-Verhältnis der CBOE mit 0,6 im durchschnittlichen Bereich der vergangenen Monate.

US-Fondsanleger haben ihre Investitionsquote von 87% in der Vorwoche auf 94% hochgeschraubt.

Die Bulle/Bär-Differenz steht bei 27%. 49% Bullen stehen nur 22% Bären gegenüber. Es gibt also mehr als doppelt so viele Bullen wie Bären in den USA.

Entsprechend zeigt auch der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 mit 78% extreme Gier an. Vorsicht ist geraten, zumindest kurzfristig ist mit einer Korrektur zu rechnen.

Interpretation der Dax-Stimmung

Die Stimmung ist gut, Allzeithochs sorgen für gute Laune. Dennoch ist zumindest in Deutschland die Skepsis sehr groß. Ganz anders sieht es in den USA aus, wo ich schon fast von Euphorie sprechen würde.

Der Stimmungsunterschied hat seinen Grund: Die USA können eine harte Landung vermeiden, vielleicht bleibt sogar eine weiche Landung, das bislang präferierte Szenario, aus, sondern die US-Wirtschaft segelt ohne Bodenberührung unbeirrt weiter in großer Flughöhe. Entsprechend gut gelaunt sind die US-Anleger.

In Deutschland brechen die Konjunturdaten weiter ein, in seinem Interview mit Tucker Carlson wundert sich Präsident Putin darüber, dass die Deutschen aufgrund der Sprengung von Nordstream einen langen Konjunktureinbruch ohne Murren hinnehmen. Joe Biden hat inzwischen übrigens den Bau weiterer LNG-Terminals, über die Flüssiggas nach Deutschland transportiert werden sollte, untersagt.

Natürlich hängt die deutsche Wirtschaft nicht nur am Gas- oder Energiepreis, doch eine ganze Reihe von Branchen hierzulande leiden stark den hohen Energiekosten. Und so ist der Pessimismus in Deutschland durchaus nachvollziehbar.

Aufgrund der bullischen Stimmung in den USA ist die Situation an den Aktienmärkten gefährlich, ein Rückschlag kann jederzeit erfolgen. Der große Pessimismus in Deutschland könnte jedoch gerade den DAX schützen. Denn gerade DAX-Unternehmen hängen weniger stark an der deutschen Wirtschaft als kleinere Unternehmen.

Es fällt schwer, auf Basis der aktuellen Stimmung einen nennenswerten Ausschlag in die eine oder andere Richtung für die Aktienmärkte zu erwarten. Die gute Stimmung in den USA hat ihre Gründe, daher ist ein Kurseinbruch nur schwer vorstellbar. Doch auch eine nachhaltige Rallye ist, ausgehend von der bereits sehr positiven Stimmung, schwer vorstellbar.

Ähnlich abgesichert sieht es im DAX aus: Der hohe Pessimismus bildet nach unten wieder ein gutes Sicherheitsnetz, so dass ein deutlicher Kurseinbruch kaum zu befürchten ist. Doch die nachvollziehbaren Gründe für den Pessimismus dürften eine nachhaltige Rally, die über das kurzfristige Überspringen der 17.000er-Marke hinaus geht, verhindern.

Hinweis; „Bei aktiver Beteiligung (https://www.animusx.de/) an den wöchentlichen Umfragen erhalten Sie die Ergebnisse (Grafiken nebst schriftlicher Auswertung) kostenlos.“



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