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Fed stützt die Aktienmärkte Dax über 15.000-Punkte-Marke – Erholungsrallye nach Fed-Event

Dax über 15.000-Punkte-Marke - Erholungsrallye nach Fed-Event
Foto: Pressmaster - Freepik.com

Der Dax hat am Mittwoch vor der geldpolitischen Entscheidung der Fed seine jüngste Erholung ausgebaut. Er verabschiedete sich schließlich mit einem Plus von 112 Punkten (0,76) bei 14.923 Zählern aus dem Handel. Nach dem dritten Monatsverlust in Folge – Minus 3,8 % im Oktober – ist er somit positiv in den saisonal guten November gestartet. Aus charttechnischer Sicht hat der Ausbruch über die Marke von 14.815 Punkten zum gestrigen Anstieg beigetragen. Damit hat sich das deutsche Börsenbarometer weiter von seinem in der Vorwoche erreichten Siebenmonatstief bei 14.630 Punkten abgesetzt.

Am Abend nach dem deutschen Börsenschluss zog der Fed-Zinsentscheid die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich. Die US-Notenbank hat wie erwartet die Zinsen auf dem Niveau von 5,25 bis 5,5% belassen. Zudem signalisiert Powell, dass die gestiegenen Renditen eventuell eine weitere Zinserhöhung überflüssig machen. Unter dem Strich kamen die Aussagen vom Fed-Chef gut an, was die Börsen beflügelte. Während die Risikobereitschaft der Aktienanleger stieg, fielen am Anleihemarkt die Renditen. Die US-Indizes und der Dax bauten folglich ihre Gewinne aus. Der deutsche Leitindex kletterte im außerbörslichen Handel sogar über die 15.000-Punkte-Marke.

Konjunkturdaten

Konjunkturseitig richtet sich der Blick der Dax-Händler zunächst auf den Einkaufsmanagerindex (EMI) für das verarbeitende Gewerbe (9:55 Uhr). Fünf Minuten später folgen die Daten aus der Eurozone. Am Nachmittag stehen dann die US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf dem Terminplan, gefolgt von den Auftragseingängen (Sep) um 15:00 Uhr. Spannend wird es vor allem am Freitag, wenn in den USA der Arbeitsmarktbericht sowie die EMI-Daten aus dem Dienstleistungssektor anstehen.

Hierzulande steht heute ebenfalls die Berichtssaison im Mittelpunkt. Gleich mehrere Dax-Werte legen ihre Zahlen für das abgelaufene Quartal vor. Dazu gehören Fresenius, Heidelberg Materials und Zalando sowie aus der zweiten Reihe Lufthansa und Fresenius Medical Care. Am Abend sind dann alle Augen auf den Geschäftsbericht von Tech-Gigant Apple gerichtet. Am Freitag öffnen unter anderem Vonovia und BMW ihre Bücher.

Dax über 15.000 Punkte

Long: Der Dax notiert nach dem Fed-Event höher und dürfte daher mit einem Aufwärts-Gap (14.923) in den Freitags-Handel starten. Vorbörslich notiert er über der Marke von 15.000 und nimmt damit Kurs auf das zweite Erholungsziel bei 15.050 Punkten. Hält sich der Index über der runden Marke, könnte er das außerbörsliche Hoch bei 15.030 anpeilen und anschließend das Gap bei 15.045 schließen. Allerdings wartet auf ihn im Bereich von 15.045/055 ein Widerstand. Hier könnte er schließlich wieder nach unten abdrehen. Ein Ausbruch darüber, dürfte ihn dagegen bis 15.081, 15.093 sowie 15.104 bringen.

Short: Kann sich der Dax nicht über der 15.000-er Marke halten, sind Rückläufe bis 14.949 wahrscheinlich. Er könnte auch noch das Gap bei 14.923 schließen, bevor es wieder aufwärts geht. Kommt es jedoch zum Rutsch unter 14.920, dürfte es bis 14.895/886 abwärts gehen. Spätestens bei 14.850 sollte er wieder drehen, andernfalls steht ein Test der Ausbruchszone um 14.815 an. Darunter würde sich die Lage wieder eintrüben.

Dax-Erholung über 15.000-Punkte-Marke nach Fed

Dax-Chart von TradingView

Dax Unterstützungen (US)

14.949 – Horizontale

14.923 – Gap

14.886 – Pivot Punkt

14.810 – Gap 31.10.

14786 – Tagestief 01.11.

14.765 – Horizontale

14.722 – Tagestief 31.10.

14.678/667 – Tagestief 30.10. / 27.10.

14.661 – Horizontale

14.630 – Tagestief 23.10.

14.588 – nachbörsliches Tief 27.10.

14.456 – Horizontale

Dax Widerstände (WS):

14.815 – Horizontale (D1)

14.824/829 – Tageshoch 27.10. / 31.10.

14.892/894 – Gap 25.10. / Pivot R2

14.915 – Horizontale

14.933 – Tageshoch 25.10.

14.948/949 – Tief 04.10. / Tageshoch 01.11.

15.000 – Psycho-Marke

15.030 – außerbörsliches Hoch

15.045 – Gap 19.10.

15.049/055 – Pivot R2 / Horizontale

15.081 – Tagestief 18.10.

15.093 – 161,8% Ext.

15.104 – Tageshoch 19.10.

15.149 – Pivot R3

Die hier angewandte fundamentale und technische Analyse stellt keine Anlageberatung dar. Es handelt sich auch nicht um Kauf- oder Verkaufsempfehlungen von Wertpapieren und sonstige Finanzinstrumenten. Die Wertentwicklung der Vergangenheit bietet keine Gewähr für künftige Ergebnisse. Die bereitgestellten Analysen sind ausschließlich zur Information bestimmt und können eine individuelle Anlageberatung nicht ersetzen. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen aus diesen Vorschlägen ist somit ausgeschlossen.



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5 Kommentare

  1. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Die FED Rede von Powell wird von den Märkten ganz klar dovish interpretiert, das heißt im Klartext, man rechnet nicht mehr mit neuen Zinserhöhungen, dafür aber mit baldigen Zinssenkungen .

    Warum ist das so? Nun zum ersten betonte er die Buchverluste bei den Banken, die die FED angeblich im Auge behält, das heißt nichts anderes, das er die Banken im Notfall wieder out bailt, entweder direkt durch neue QE Programme oder indirekt durch neue Zinssenkungen.

    Zum anderen betonte er die Geldpolitik wirke schon genügend restriktiv, das heißt im Klartext, die FED hält weitere Zinsanhebungen für unrealistisch und aus der Geschichte der FED wissen wir, dann gibt’s bald wieder ein Einknicken der Notenbank und später neue QEs.

    Übergeordnet bleibt natürlich das Thema Inflation von knapp über 5 Prozent im Jahresverlauf bestehen, aber die FED hält das Thema Inflationsbekämpfung nicht mehr für zeitgemäß.

    Man verlässt sich hier auf die Globalisierung. Diese solle,wie früher, die Arbeit für die Notenbank abnehmen.

    Natürlich spielt auch der politische Druck auf die FED eine Rolle. In der letzten Woche und davor haben sich viele Kongress- Member und Senatoren, beider Parteien, negativ zur FED- Politik geäußert.

    Ihnen ist die Geldpolitik viel zu restriktiv, besonders die jüngeren Kongress- Member, die praktisch mit negativen Realzinsen aufgewachsen sind ( seit Sommer 2007 sind die Realzinsen in den USA mehrheitlich negativ) verstehen die „neue Geldpolitik“ nicht.

    Sie sind eher auf der Seite von Trump und wie der den Powell immer kritisiert hat, wissen wir noch alle!

    Das alles preisen die Märkte ein. Die richtungsweisende Zehnjährige ist um über 25 Basispunkte zurückgekommen, das entspricht mindestens einer vollen Zinssenkung.

    Es gibt sogar schon erste Analysten, die sehen die erste Zinssenkung spätestens im Januar 24 kommen und führen hier das Beispiel aus 2001 an.

    Und was da war, wissen die Älteren unter uns ganz genau, die Anderen schlagen bitte in den Archiven nach.

    1. Schön erkannt Sebastian. Es ist nur eine 180 Grad-Wende von dem, was du uns ellenlang über Wochen erklärt hast. Volcker-Moment, viel höhere Zinsen, drastischer Bilanzabbau. Die Vergessenskurve scheint unglaublich zu funktionieren. Bist du eigentlich mit 53 Jahren im Ruhestand, weil du immer auf den börsenspezifischen Altersbonus von dir verweist?

  2. Wieder eine nachvollziehbare Einschätzung. Da werden wohl dem Süd -Doktor die Argumente ausgehen die er gar nie hat.Er schwafelt nur immer dämliche Provokationen.

    1. Ach was @Fan, die Binsen-Vorträge braucht nun wirklich niemand.

      1. Interessant, dass der Doktor jetzt auch im Bereich der Botanik Vorträge hält ;-)

        „Die Binsen (in Deutschland und teilweise der Schweiz und Liechtenstein übliche Bezeichnung) bzw. Simsen (in Österreich übliche Bezeichnung) (Juncus) sind die namengebende Gattung der Binsengewächse bzw. Simsengewächse (Juncaceae), die mit weltweit etwa 300 Arten, in Deutschland 29 Arten, verbreitet ist.“

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