Gewinnmitnahmen haben dem Dax einen schwachen Wochenauftakt beschert. Einerseits wirkte der starke US-Arbeitsmarktbericht nach, er bestärkt die Sorge, dass die US-Notenbank Fed weiterhin an ihrem Zinskurs festhalten könnte. Andererseits belastete die anhaltende Schwäche an der Wall Street das Geschehen am deutschen Aktienmarkt. Die jüngsten Kursverluste an den US-Börsen gingen diesmal nicht spurlos am deutschen Leitindex vorbei. Den Handelstag beendete der Dax schließlich mit einem Minus von 130 Punkten (0,84%) bei 15.345 Zählern.
Der gestrige Rückgang hatte sich angekündigt, als der Index unter die wichtige Unterstützung von 15.347 gefallen war, die er zuvor noch mehrfach verteidigen konnte. Bislang hält sich der Rückgang jedoch in Grenzen. Das deutsche Börsenbarometer hat gerade einmal das vorherige Ausbruchsniveau bei 15.270 Punkten von oben getestet. Es handelt sich dabei lediglich um das Mindestziel – 38,2 Retracement des letzten Aufwärtsimpulses. Solange die Gegenbewegung nicht nachhaltig den Bereich um 15.455/476 Punkten überwindet, kann es noch zu einer Verlängerung der Korrektur kommen, die schließlich bis in den Unterstützungsbereich zwischen 14.990 und 14.906 Punkte laufen sollte.
Blicken wir auf das Sentiment, dann sehen wir starke Gegensätze dies- und jenseits des Atlantiks. Während sich die US-Anleger mit Call-Optionen eingedeckt haben und überwiegend long-positioniert sind, bleiben Anleger hierzulande eher skeptisch und sichern sich gegen Kursrückschläge ab bzw. spekulieren sogar auf fallende Kurse. Der Pessimismus kann als Auffangnetz fungieren, sollte der Gegenwind an den Aktienemärkten zunehmen. Zudem steigt im Dax die Gefahr eines weiteren Short-Squeeze, sollten Anleger gezwungen sein, ihre Absicherungspositionen mit Verlust einzudecken.
Konjunkturdaten – Fed-Zinsentscheid
Nach den Zinsentscheiden und dem Höhepunkt der Berichtssaison rücken Konjunkturdaten in den kommenden Wochen wieder verstärkt in den Vordergrund. Nachdem die deutschen Auftragseingänge in der Industrie gestern besser als erwartet ausgefallen waren, richtet sich der Blick vorbörslich auf die Daten der Industrieproduktion. Am Nachmittag liegt der Fokus dann auf Jerome Powell (17:00 Uhr). Der Fed-Chef nimmt an einer Diskussionsrunde im Economic Club of Washington teil, jedoch sind hier kaum neue Impulse zu erwarten.
Dax: Verlängerung der Korrekturbewegung
Der Dax pendelt vorbörslich um die Marke von 15.350 herum. Solange er sich über dem Bereich von 14.350/342 hält, könnte er in Richtung des gestrigen TH bei 15.406 ansteigen. Ein Ausbruch darüber dürfte den Index bis in die Zone zwischen 15.450 und 15.476 bringen. Im favorisierte Szenario sollte er hier spätestens wieder nach unten abdrehen. Hält er sich allerdings auf dem hohen Niveau, so könnte er auch noch das Gap bei 15.509 schließen und das Jahreshoch bei 15.521 anvisieren.
Unterhalb von 15.342 rückt das gestrige TT bei 15.275 wieder ins Visier. Rutscht der Dax unter 15.330, am besten dynamisch, dann liegt der erste Anlaufpunkt bei 15.275/260. Aus Sicht der Bullen sollte die Zone halten, andernfalls droht eine Verlängerung der Korrektur-Bewegung. In diesem Fall dürfte der Index zuerst die 15.222 anpeilen, ehe er das Gap bei 15.180 schließt. Im Bereich von 15.150 wartet dann wieder eine markante Unterstützung.
Dax-Chart von TradingView
Dax Unterstützungen (US)
15.342 – Pivot Punkt
15.275 – Tagestief 06.02.
15.264 – Tagestief 02.02.
15.222 – Tageshoch 01.02.
15.180 – Gap 01.02.
15.150 – Horizontale
15.107 – Tagestief 01.02.
14.993/14.988 – Doppeltief (31.01. / 30.01.)
14.906 – Tagestieg 19.01.
Dax Widerstände (WS):
15.406 – Tageshoch 06.02.
15.455 – 127,2 % Extension (Strecke: 11.808 – 14.676)
15.476 – Tageshoch 03.02. / Gap 03.02.
15.509 – Gap 02.02.
15.521 – Tageshoch 02.02.
15.568 – nachbörsliches Hoch
15.614 – Hoch 10.02.2022
15.665 -423,60 % Extension
15.730 – Horizontale (D1)
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