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Dax: Wie tief geht die Korrektur? Ein Crash?

Dax - kleine Korrektur oder Crash?

Mit einem Wochenschlusskurs von 15.490 Punkten hat der DAX nun den Weg gen Süden eingeschlagen – und heute verläuft der Start des Dax 40 ziemlich turbulent!

Nach einer mehrmonatigen Seitwärtsbewegung mit immer weniger Aufwärtsdynamik sieht es nunmehr endlich so aus, als werde der DAX die exorbitanten Kursgewinne des Jahres konsolidieren. In der abgelaufenen Woche gab der DAX bereits 0,8% ab, am heutigen Montag geht es zunächst weiter abwärts.

DAX vor Korrektur?

Die Korrektur hat sich lange angekündigt, und so bleibt das Anlegersentiment mit einem Wert von -0,9 nur moderat negativ. Auch die Verunsicherung unter den Anlegern hält sich mit einem Wert von -1,8 in Grenzen.

Hinsichtlich der Erwartung an die kommenden Monate bleiben Anleger jedoch optimistisch. Unsere Umfrage liefert einen Wert von weiterhin moderat optimistischen +2,8. Allerdings bleibt die Investitionsbereitschaft der kommenden zwei Wochen auf einem niedrigen Niveau von 0,7. Offensichtlich wollen Anleger erst noch ein wenig abwarten, bevor sie sich positionieren.

Das Euwax-Sentiment der Privatanleger notiert mit einem Wert von 3,5 im bullischen Terrain: Absicherungen mit Put-Optionsscheinen bleiben die Ausnahme.

In den USA zeigt das Put/Call-Verhältnis eine nach wie vor bullische Positionierung der Anleger an. Die extrem bullische Positionierung, die seit November vergangenen Jahres vorherrschte, ist noch immer nicht aufgelöst worden. US-Fondsanleger bleiben mit einer Investitionsquote von 87% ebenfalls weiterhin moderat bullisch positioniert.

Vor diesem Hintergrund überrascht das Bulle/Bär-Verhältnis der US-Privatanleger, das auf -17 gerutscht ist. Es ist das erste Mal seit November 2020, dass die Bären Oberwasser haben.

Der technische Angst und Gier Indikator des S&P 500 ist auf 34% abgerutscht und notiert im Bereich der moderaten Angst. Der Short ränge Oscillator des S&P 500 notiert bei -3,5. Ab Werten von -4 spricht man von einer extrem überverkauften Situation und rechnet kurzfristig mit einer Gegenbewegung am Aktienmarkt, in unserem Fall also kurzfristig steigenden Kursen. So weit ist es noch nicht, aber es fehlt nicht mehr viel.

Interpretation des Sentiments zum DAX

Vor einer Woche hatte ich aufgezeigt, dass es in der 160 Titel umfassenden DAX-Familie eine ganze Reihe von Aktien gibt, die exorbitant hoch stehen, gleichzeitig jedoch andere Titel weiterhin extrem günstig sind. Die Corona-Zeit hat Übertreibungen in beide Richtungen erzeugt und ganz offensichtlich werden die hoch bewerteten Titel nun ein wenig korrigiert. Das ist nicht das Ende der Rallye, sondern meiner Einschätzung nach eine durchaus gesunde Korrektur beim DAX.

Gruppenrotationen haben wir bereits seit dem Frühjahr beobachtet. Am Ende einer solchen Phase ist es nicht unüblich, wenn das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird. Soll heißen, ich erwarte, dass der aktuelle Ausverkauf eine Reihe von Übertreibungen in einzelnen Titeln erzeugen wird. Das sind nun Gelegenheiten, Positionen günstig aufzubauen.

Im Rahmen unserer Sentiment-Analyse haben wir seit Wochen dazu aufgerufen, etwas Cash zu generieren, also Positionen zu verkleinern oder zu verkaufen. Nun beginnt die Marktphase, in der Sie auf Schnäppchenjagd gehen können. Warten Sie nicht zu lange, denn nach wie vor fahren die Notenbanken eine extrem lockere Geldpolitik. Zeitlich betrachtet ist es durchaus möglich, dass die aktuell begonnene Korrektur im DAX erneut sehr schnell vorüber geht.

Für die Intensität der Korrektur gibt es viele verschiedene Szenarien. Erste Korrekturziele liegen knapp unter 15.200 Punkten, wurden also heute bereits erreicht. Doch es kann durchaus deutlich darunter gehen, so dass sich auch in dieser Korrektur, wie immer, eine schrittweise Vorgehensweise anbietet: Kaufen Sie nicht alles auf einen Schlag, sondern setzen Sie sich Korrekturmarken, zu denen Sie jeweils ein bisschen kaufen.

Die Stimmung ist zwar deutlich negativ, doch noch nicht panisch und somit noch nicht ausreichend, um heute schon einen Boden zu definieren. Gleichzeitig ist die Zukunftserwartung weiterhin moderat positiv, so dass derzeit ein Crash beim DAX unwahrscheinlich ist. Crash oder Cras-chen?Wenngleich es derzeit kein Sicherheitsnetz gibt, wie vor einer Woche beschrieben, dürften auf niedrigerem Niveau schon bald wieder erste Käufer an den Markt strömen.

Eine negative Überraschung gibt es beim Bitcoin: Das Sentiment ist nach der Kurserholung in der vergangenen Woche deutlich angezogen, doch die Zukunftserwartung brach ein. Dieses Stimmungsbild signalisiert eine gefährliche Gemütslage in der Krypton-Szene: Man ist glücklich über die Kurserholung, fürchtet jedoch schwache Kurse in den kommenden Monaten. Häufig führt ein solches Stimmungsbild in den anschließenden Wochen zu einem Ausverkauf.

Hinweis: Bei aktiver Beteiligung (https://www.animusx.de/) an den wöchentlichen Umfragen erhalten Sie die Ergebnisse (Grafiken nebst schriftlicher Auswertung) kostenlos.



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