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Dax: Wie weit geht es?

Über den Himmel, Schallmauern, Trumps Visionen - und die Fed als Bremsklotz..

FMW-Redaktion

Wie weit geht es beim Dax? Gestern durchbarch der Index die 11700er-Schallmauer, und da auf diesem Niveau viele Stopps von Short-Positionen lagen, ging die Party dann dynamisch weiter nach oben. Alle drei großen US-Indizes mit neuen Allzeithochs, der Dow Jones endlich über der 20.000er-Marke, die Trump-Euphorie ist wieder voll entfacht!

In Asien setzt sich das fort – vor allem der Nikkei mit einem starken Anstieg, und das, obwohl Dollar-Yen nicht wirklich steigt:

Shanghai Composite +0,30%
CSI300 +0,36%
ChiNext +0,83%
Nikkei +1,79%

Der X-Dax aufgrund der Vorgaben aus Asien und der höheren US-Futures mit einem Aufwärts-Gap nach der gestrigen Rally:

Ist nur der Himmel die Grenze für den Dax? Nicht ganz – der Blick auf die längere Zeitebene zeigt, dass in der Zone 11860 bis 11930/35 ein ganzes Bündel an Widerständen liegt, die allesamt aus dem Frühjahr bis Sommer 2015 stammen:

Daher dürfte der Index heute erst einmal Schwierigkeiten haben, diese nächste Schallmauer zu durchbrechen. Klar: der Anstieg über die 11700er-Marke hat viele auf dem falschen Fuß erwischt, und möglicherwesie sind da noch einige Positionen einzudecken. Aber die Stimmung vor allem der Profi-Investoren in Deutschland ist nach der Skepsis zuletzt wieder deutlich angezogen (siehe dazu nachher einen gesonderten Artikel), es sind also eher nicht große Short-Positionen, die da in Schieflage sind.

Aber die Musik spielt ohnehin in den USA, und wer sich US-Finanzsender wie CNBC ansieht könnte meinen, dass sich die US-Indizes nun in den ersten 100 Amtstagen von Trump verdoppeln werden. Klar: man fokussiert sich jetzt voll auf das Wirtschafts-freundliche der Trump-Politik und ignoriert wieder das aus Markt-Sicht Negative (Protektionismus).

Und ignoriert darüber hinaus auch die Fed, die angesichts der sich immer deutlicher abzeichnenden Überhitzung der Wirtschaft wohl als Gegenspieler Trumps auftreten wird – und aus Sicht einer Notenbank das auch muß. Bis Februar 2018 ist das Führungsduo Yellen und Fischer im Amt, bis dahin wird also gewissermaßen ein Bremsklotz den Visionen Trumps entgegenwirken. Und das heißt: das Jahr 2017 wird insgesamt nicht ganz einfach werden für die Märkte, der Fokus wird sich absehbar auch wieder auf die negativen Folgen der Handelspolitik Trumps für die Weltwirtschaft richten – von politischen Risiken (China etc.) einmal ganz abgesehen.

Aber noch ist Party-Time in den USA trotz extrem hoher Bewertungen und kompletter Angstfreiheit (VIX), damit auch beim Dax. Aber wie heißt es im Volksmund: man sollte gehen, wenn es am Schönsten ist..



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1 Kommentar

  1. Wie gesagt: Wenn es erst Mal richtig „läuft“, dann „läuft´s“ richtig lange.
    Länger jedenfalls, als die meisten sich das vorstellen können.
    Nächste Gelegenheit, um billiger auf den Zug aufzuspringen nach Auslaufen der jetzigen Berichtssaison. Und bei jedem „black swan“. ;-)

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