In der neuen Handelswoche fällt der Startschuss für die Berichtssaison. Zudem stehen wichtige Inflationsdaten auf dem Terminplan. Für den Dax geht es dabei um die Verteidigung einer entscheidenden Unterstützungszone. Die erste Börsenwoche im neuen Jahr ist für den Deutschen Aktienindex sehr durchwachsen ausgefallen. Die Zugewinne durch die Jahresendrally wurden zum Teil wieder abgeben. Am Freitag verlor der Leitindex weitere 104 Punkte (0,65%) auf 15.947 Zähler. Unter dem Strich ergab die erste Handelswoche dennoch ein Plus von 0,4 Prozent. Die Sorgen vor schnellen Zinserhöhungen sowie einer Bilanzreduzierung der US-Notenbank haben die Aktienmärkte dies- und jenseits des Atlantiks belastet. Angesichts der gesunkenen Arbeitslosenquote und der kräftigen Lohnsteigerungen dürfte die Fed nicht von Ihrem eingeschlagenen Kurs einer zügigen Rückführung der Anleihekäufe abweichen. Mit den jüngsten Zahlen steigt nämlich die Gefahr einer Lohn-Preis-Spirale.
Auch hierzulande und in der Eurozone steigt die Teuerungsrate unaufhaltsam, weshalb die EZB weiter unter Druck gerät. Im Gegensatz zu der Fed sind der EZB jedoch die Hände gebunden. Die fragile Wirtschaftsentwicklung sowie die hohe Verschuldung in der Eurozone lassen derzeit keine notwendige Trendwende der ultralaxen Geldpolitik zu. Trotzdem deutete EZB-Direktorin Schnabel jüngst einen Kurswechsel an, bis dahin dürfte aber noch etwas Zeit ins Land gehen. In Anbetracht der europäischen Nullzinspolitik gibt es trotz steigenden Anleiherenditen nach wie vor keine Alternative zu Aktien.
Start in die Berichtssaison
Die nächsten Handelstage werden zeigen, ob es sich bei der jüngsten Konsolidierung nur um eine Zwischenkorrektur handelt oder ob sich ein neuer Abwärtstrend etabliert. Der Startschuss der Berichtssaison dürfte für entsprechende Impulse in die eine oder andere Richtung sorgen. Analysten setzen darauf, dass die bevorstehende Bilanzsaison einmal mehr positive Impulse liefert. Es ist das altbekannte Spiel, vor dem Beginn der Berichtssaison schrauben Analysten die Erwartungen herunter, damit die Mehrzahl der Unternehmen positiv überraschen. Überwiegend scheinen die Unternehmen gesund zu sein. Daher rechnen Analysten mit einem soliden Gewinnwachstum auch im Jahr 2022.
Diese Unterstützung muss halten
In der vergangenen Handelswoche war ein neues Allzeithoch zum Greifen nah. Erneute Zinssorgen, ausgelöst durch das Fed-Sitzungsprotokoll, haben den Dax jedoch auf einen überfälligen Konsolidierungskurs geschickt. Mit dem Erreichen des Tagestiefs bei 15.862 Punkten hat das Börsenbarometer eine erste Unterstützungszone erreicht. Vor allem die Zone bei 15.850/800 Punkten gilt als markante technische Unterstützung beim deutschen Leitindex. Die Verteidigung der Zone ist somit wichtig, um nicht weiter abzurutschen.
News und Konjunkturdaten
Der Start in die erste Berichtssaison im neuen Jahr könnte wieder Schwung in den Dax bringen. Am Freitag stehen zuerst die Quartals- und Jahreszahlen der großen US-Banken im Fokus, die traditionell die Bilanzsaison eröffnen. Unter anderem legen die Bankhäuser JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup Zahlen vor. Dazu gesellt sich der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock. Zudem könnte der deutsche Softwarekonzern SAP früher als offiziell geplant seine Zahlen vorlegen.
Bei den Konjunkturdaten wartet das Highlight am Freitag auf die Marktteilnehmer, dann erscheinen die US-Einzelhandelsumsätze. Analysten erwarten für Dezember ein Plus von 0,2 Prozent, zuvor waren es 0,3 Prozent. Der private Konsum gilt als Herzstück der US-Wirtschaft. Darüber hinaus stehen am Mittwoch die US-Inflationsdaten im Fokus. Hier sagen Experten im Dezember einen erneuten Preisanstieg von 0,4 Prozent zum Vormonat voraus.
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Dax: Wo heute die wichtigen Marken für den Handelstag liegen
Der Dax konnte sich zuletzt etwas von seinem Rutsch an das Tief bei 15.862 erholen. Am frühen Montagmorgen notiert der Index über dem Freitagsschlusskurs. Eine erste Hürde liegt im Bereich von 15.973 Punkten. Ein Anstieg über den Widerstand sollte den Dax wieder über die 16.000er Marke führen. Hier wartet bei 16.044 gleich die nächste Hürde. Ein Sprung über das Freitagshoch dürfte weiteres Aufwärtspotenzial freisetzen. An den Zonen bei 16.075 und 16.120 ist dann wieder mit Gegenwehr der Bären zu rechnen.
Unterhalb von 15.973 könnte es erneut zu einem Rücksetzer kommen. Ein erster Anlaufpunkt wäre die 15.930. Bricht die Unterstützung, dann rücken die Tiefs bei 15.877/862 wieder in den Fokus. Darunter liegt im Bereich zwischen 15.850 und 15.832 eine weitere Unterstützungszone. Anleger sollten vor allem die Marke bei 15.800 im Auge behalten. Ein Schlusskurs darunter könnte zu einer Ausweitung der Konsolidierung führen. Der Bereich bei 15.800 dürfte uns in den kommenden Wochen und Monaten weiter begleiten. Das Level spielt schon seit Juni letzten Jahres eine große Rolle. Unterhalb von 15.800 liegen die nächsten markanten Unterstützungen erst wieder bei 15.700 und 15.665.
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Dax Unterstützungen (US)
15.930 – mehrfache US/WS
15.862 – Tagestief 07.01.
15.850/832 – horizontale US
15.798 – Tief 29.12.
15.700 – horizontale US (D1)
15.665 – US-Zone
15.593 – Gap 21.12.
Dax Widerstände (WS):
15.973 – vorher US
16.044 – Tageshoch 07.01.
16.070/079 – WS-Zone / 50% Fib-Retr.
16.123 – 61,8% Fib-Retracement
16.156 – Tageshoch 06.01.
16.202 – vorheriges Verlaufshoch
16.243 – Pivot R2
16.271 – Gap 05.01.
15.290 – Allzeithoch
16.439 – 161,8% Ext. (14.913-15.857)
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