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Der gigantische Ansturm auf Immobilienkredite in den USA

Enormer Ansturm auf Immobilienkredite - Häuser in den USA

Der gigantische Ansturm auf Immobilienkredite in den USA läuft weiter. Mehrmals in den letzten Monaten haben wir schon darüber berichtet. Eigentlich ist es ein Paradox. Die Coronakrise hat eine hohe Arbeitslosigkeit verursacht, und dazu noch viel Unsicherheit bei den Menschen, die noch einen Job haben. Aber es gibt mehrere Gründe, die am US-Immobilienmarkt für diesen Boom sorgen.

Wie heute veröffentlichte Daten der Mortgage Bankers Association (MBA) zeigen, ist das gesamte Antragsvolumen für Immobilienkredite in den USA im Wochenvergleich um 6,8 Prozent gestiegen. Die Anträge um ein Haus zu kaufen stiegen im Wochenvergleich um 3 Prozent, aber im Vergleich zum Vorjahr liegen sie gigantische 25 Prozent höher. Und das bei dieser üblen Rezession!

Zwei Gründe sind dafür zu finden. Einmal sind es, wie die MBA schon mehrmals gesagt hat, die immer weiter sinkenden Zinsen für Immobilienkredite in den USA. Und wie die „National Association of Realtors“ anmerkt, suchen Hauskäufer derzeit größere und technisch modernere Häuser für Homeoffice und Home Schooling. Trotz knappem Angebot ist die Nachfrage vor allem nach höherpreisigen Objekten groß.

Die Hausverkäufe in den USA klettern auf Niveaus wie im Jahr 2006, in den absoluten Boomzeiten vor der Finanzkrise 2008. Was man nicht unterschätzen sollte: In vielen Großstädten in den USA findet derzeit eine Flucht statt, nämlich von der Stadt raus aufs Land. Jeder der es sich halbwegs leisten kann (vereinfacht ausgedrückt), packt die Koffer und zieht ins Sommerhaus im Grünen, oder kauft sich ein Haus weit draußen in einer Kleinstadt. Denn nicht nur das Coronavirus, sondern auch die Black Lives Matter-Proteste und der vielerorts stattfindende Rückbau der Polizei (siehe New York) sorgen für eine Fluchtbewegung raus aus den Städten in den USA. Wer bisher in einem Apartment-Tower in New York gewohnt hat, sucht jetzt ein Häuschen im Grünen.



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5 Kommentare

  1. Wenn es stimmt, dass eher die ländliche Bevölkerung Trump wählt, dann dürften seine Chancen ja steigen.

    1. Falsch, Leute aus der Stadt ziehen aufs Land, also eher keine Trump Wähler.

  2. Aus den seit Jahrzehnten demokratisch regierten Städten hat inzwischen eine massive Flucht eingesetzt. Und natürlich hauen die Wohlhabenden zuerst ab.
    Viele dieser Städte haben sich in den letzten Jahren in flächendeckende Obadachlosenasyle verwandelt, in denen sich buchstäblich die Scheiße auf den Straßen türmt.
    Chicago ist inzwischen gefährlicher als Kabul. In San Francisco sind inzwischen mehr als die Hälfte der Geschäfte, so wie es aussieht dauerhaft dicht.

    Wenn jetzt noch der steuerzahlende und sozial funktionierende Teil der Bürger die Städte verlässt, geht es ganz schnell in den Keller. Den Rest brennen dann die Plünderer nieder.
    Aber mit aufgegebenen Ruinenstädten haben die Amerikaner ja schon reichlich Erfahrung.

    1. Die USA scheinen sich ja rasend schnell in ein Shithole-Country zu verwandeln…

      1. USA wird wieder der wilde Westen.
        Europa bleibt der milde Westen.

        Vielleicht wird ja die Präsidentschaft im November ausgeschossen im Duell. :))

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