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Deutsche Bank meldet neun Tage zu früh Vorabschätzung für Quartalszahlen

In neun Tagen am 25. Juli wird die Deutsche Bank planmäßig ihre Zahlen für das 2. Quartal veröffentlichen. Von daher ist es schon merkwürdig, dass sie heute außerplanmäßig schon mal vorab eine Schätzung für diese Zahlen veröffentlicht. Brauchte man wegen dem schwachen Aktienkurs jetzt sofort eine gute Nachricht? Laut Deutscher Bank gibt es hierfür eine andere Begründung. Zitat:

Die Ergebnisse liegen erheblich über dem Konsens der Analystenschätzungen, der von der Bank zusammengestellt und am 11. Juli 2018 veröffentlicht wurde. Aus diesem Grund veröffentlicht die Bank entsprechend der Vorgaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eine Ad-hoc-Mitteilung. Im Durchschnitt lagen die Schätzungen der Analysten für den Gewinn vor Steuern zuletzt bei 321 Millionen Euro und für den Gewinn nach Steuern bei 159 Millionen Euro.

Tja, also sind die zu schlechten Analystenschätzungen schuld, dass man jetzt vorzeitig eine „Vorabschätzung“ herausgibt? Wie auch immer. Man meldet ein wahrscheinliches Ergebnis von 700 Millionen Euro vor und 400 Millionen Euro nach Steuern. Damit, wenn die Zahlen denn so eintreten werden, liegt man in der Tat spürbar über den bisherigen Erwartungen der Analysten. Weiter schreibt die Deutsche Bank heute:

Für das erste Halbjahr rechnet die Bank mit einem Gewinn vor Steuern von rund 1,15 Milliarden Euro. Das Management sieht in diesen Ergebnissen einen Beleg für die Stabilität des Geschäfts der Deutschen Bank. Für das zweite Quartal 2018 rechnet die Deutsche Bank mit Konzernerträgen von etwa 6,6 Milliarden Euro im Vergleich zu einer Konsensschätzung von 6,4 Milliarden Euro. Darin enthalten sind Erträge der Unternehmens- und Investmentbank (CIB) von rund 3,5 Milliarden Euro. Davon gehen rund 100 Millionen Euro zurück auf den Verkauf eines Vermögenswertes sowie auf positive Effekte aus forderungsbezogenen Bewertungsanpassungen (Debt Valuation Adjustments – DVA). Verglichen mit dem Vorjahresquartal ist zu erwarten, dass die Erträge im Bereich Sales & Trading um etwa 15 Prozent geringer und die Erträge im Bereich Origination & Advisory um 2 Prozent höher ausfielen.

Die Deutsche Bank rechnet auf Konzernebene für das zweite Quartal mit zinsunabhängigen Aufwendungen von etwa 5,8 Milliarden Euro gegenüber einer Konsensschätzung von 6,0 Milliarden Euro. In den zinsunabhängigen Aufwendungen sind voraussichtlich Restrukturierungskosten und Abfindungen von etwa 0,2 Milliarden Euro enthalten sowie eine kleine Auflösung von Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten. Der Konzern hat im zweiten Quartal bei seiner Restrukturierung schnell Fortschritte erzielt. Die Anzahl der Vollzeitstellen ist um etwa 1.700 auf rund 95.400 gesunken.

Die vorläufig erwarteten Kapitalquoten zum 30. Juni 2018 liegen ebenfalls über dem Konsens der Analystenschätzungen. Die harte Kernkapitalquote (CET 1) betrug den bisherigen Berechnungen zufolge etwa 13,6 Prozent gegenüber einer Konsensschätzung von 13,3 Prozent. Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) bei Vollumsetzung der CRR/CRD4-Regulierung lag voraussichtlich bei rund 3,9 Prozent gegenüber einer Konsensschätzung von 3,7 Prozent. Alle Zahlen für das zweite Quartal 2018 sind vorläufig.

Heute steigt die Deutsche Bank-Aktie um 6,5%, und liegt somit wieder über der 10 Euro-Marke. (Chart seit April).

Die Deutsche Bank-Aktie seit April



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4 Kommentare

  1. hallo herr fugmann, ich erinnere mich daran, dass im september 2016 ein leser ihrer site kommentierte, dass die db bei 9 euro ein kauf ist. prompt stieg die aktie dann wieder auf circa 18 euro.

    passiert jetzt das gleiche wieder ?!?

    vielleicht wollen irgendwelche „mächte“ wirklich, dass die aktie über 10 euro bleibt …

  2. Weil die DB das auch so rein zufällig gemeldet hat… Könnte auch ein Push für den Aktienkurs gewesen sein an dessen Performance ja bekanntlich viele Vergütungsprogramme dranhängen. Und mit schlechter Performance verdient man keine Reichtümer nach Bank Maßstäben.

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