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Deutschland in der Krise, Dax auf Allzeithoch – spinnt der? Marktgeflüster (Video)

Der Dax erklimmt heute ein neues Allzeithoch – und das obwohl Deutschland in einer Krise ist. Das gilt politisch (Ampel-Chaos) und wirtschaftlich (Rezession) – warum also steigt der Dax dann so hoch? Die wichtigste Antwort ist: der deutsche Leitindex hat wenig mit Deutschland zu tun – ein Großteil des Umsatzes wird im Ausland erwirtschaftet. Nun kommt Zinssenkungs-Fantasie auf, gleichzeitg gibt es viele Short-Positionen auf den Index. In den USA heute ein weniger freundliches Bild: fast 90 Prozenz aller Aktien im Leitindex S&P 500 fallen – aber die Indizes werden heute wieder von den großen Tech-Werten (vor allem Apple) stabilisiert. Daten vom US-Arbeitsmarkt (JOLTs) zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession in den USA steigt – nach anfänglicher Freude über die schwachen JOLTs-Daten daher der Rücksetzer..

Hinweise aus Video:

1. Aktien-Rally an Wall Street „aus dem Ruder gelaufen“, sagt Experte

2. Anmeldung Webinar mit André Stagge und Markus Fugmann



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19 Kommentare

  1. Auch die Blase im Dax wird halt immer größer….

  2. Für alle, die sich wundern, dass der DAX auf Allzeithoch steht: Der Dax ist im Gegensatz z.B. zum S&P ein Performance Index und kein Kursindex. Einfach mal googlen und schon wird vieles klarer! Aber man kann daraus natürlich auch einfach den Schluss ziehen, dass (natürlich) weiterhin alles den Bach runtergeht und es aber hier nur noch schlimmer wird! Aber nicht weinen, wenn dann am Ende der Short wieder mal knallrot ist ;-)

    1. „Für alle, die sich wundern, dass der DAX auf Allzeithoch steht: Der Dax ist im Gegensatz z.B. zum S&P ein Performance Index und kein Kursindex.“

      Ich glaube, Herr Fugmann hat auch schon davon gehört. Aber wofür ist das ein Argument?

      1. Es ist ein Argument dafür, dass man nicht einfach die verschiedenen Indizes vergleichen kann und daraus dann den Schluss ziehen kann, dass es ja gar keinen Sinn macht, dass der Dax ein Allzeithoch macht, während z.B. der S&P noch keins gemacht hat. Auf Total Return Basis (was dann der passende Vergleich wäre) stand der S&P nämlich vor ein paar Tagen auch lediglich knapp 1% unter Allzeithoch. Wie richtig gesagt wurde, interessiert für die größten Konzerne eines Landes viel mehr die Weltwirtschaft. Die allseits beliebte Weltuntergangsstimmung bzgl. der deutschen Wirtschaft ist schlichter Unsinn und völlig übertrieben!

        1. O.K. Im Grunde sind diese ATH-Vergleiche natürllich für die Glosse, aber immer noch besser als wenn man ein Gap kommentiert, denn da hat man wenigstens ein „Rennen“ und kann sich über den Sieger wundern.

          Was die Weltuntergangsstimmung betrifft, so muss ich nur an unsere Regierung denken, dann habe ich sie auch.

  3. Im Dax gibt es mittlerweile 40 Konzerne ;-)

  4. Dr. Sebastian Schaarschmidt

    Der DAX ist ein Performance Index und kein Kurs Index. Im Performance Index werden sämtliche Dividenden und Bezugsrechte aus Kapitalerhöhungen künstlich mit eingerechnet.

    Beide Indizes sind zurück berechnet am 30.12.1987 bei exakt 1000 Punkten gestartet.

    Warum aber betone ich das Wort „künstlich“ …? Weil sich die Kapitalanleger in Wirklichkeit ihre Dividenden und Bezugsrechte aus Kapitalerhöhungen immer auszahlen lassen und eben nicht reinvestieren.

    Sie fahren davon in Urlaub, gehen schick essen oder investieren die Summe eben in andere Aktien, wie zum Beispiel in Werte aus dem Nasdaq 100 …

    Wenn dann müsste man den Dax zum Beispiel mit dem Dow Jones Total Return Index vergleichen….

    Wichtig zu wissen, alle massgeblichen internationalen Indizes sind reine Kursindexe, unterschiedlich gewichtet, das ist klar, aber trotzdem…

    Der DAX Kursindex erreichte sein All Time High Ende 2021 bei gut 6828 Punkten, bis dahin ist also noch Luft….

    Ebenfalls von Bedeutung ist die Aufstockung des deutschen Leitindexes um die 10 besten Werte aus dem MDax.
    Denn der kleine Bruder vom DAX, der MDax performte den deutschen Leitindex seit dem März des Jahres 2000 immer aus.
    Vorher war das nicht der Fall. Die Gründe hierfür waren vielfältig. Bis zur Jahrtausendwende waren der Nemax All Share und der Nemax 50 das Maß der Dinge in Deutschland.

    Mit dem Aufkommen der Todeslisten und dem anschließenden Platzen der Dot Com Blase war damit Schluss.

    Der MDax galt folglich als langweilig aber solide. Irgendwann sprangen dann dort die Spekulanten a’la Bernd Förtsch, Maydorn und Konsorten auf und machten den MDax zum Durchlauferhitzer für den Dax.

    Schon die Vorfreude, irgendwann in den deutschen Leitindex aufgenommen zu werden ,genügte für neue All Time Highs, so zum Beispiel bei MLP, Kali und Salz, Wirecard und ähnliches…

    Oft im DAX angekommen, erlischte das Interesse der Spekulanten und es wurden neue Werte von unten hoch gejagt…

    Aber vielen ausländischen Investoren und Spekulanten interessierte nur der Dax und deshalb machte man Druck auf die Deutsche Börse AG dem ein Ende zu bereiten, ein für allemal…

    Deshalb kappte man den MDax in seiner Performance, indem man die besten 10 Werte von unten in den Dax hochholte.
    Das macht sich seitdem eklatant bemerkbar…

    Übergeordnet bleibt natürlich das Thema Inflation von gut 5,5 Prozent im Schnitt für das Jahr 2025 in Deutschland von Bedeutung.
    Dem gegenüber steht eine deutsche Umlaufrendite von knapp 2,5 Prozent, Tendenz stark sinkend. Wir haben es also mit einer stark negativen Realverzinsung zu tun.
    Diese Art der Verzinsung liegt in Deutschland permanent seit dem Mai 2011 vor. Das gab es so vorher nicht oder sehr selten..
    Die negative Realverzinsung ist der größte Treiber für die Märkte. Denn die Anleihen, der größte Gegenspieler bei einer Kapitalanlage für die Aktien, sind nicht mehr attraktiv.
    Das heißt, selbst bei Rückschlägen kommen die Kapitalanleger immer wieder in die Märkte zurück…so zum Beispiel eindrucksvoll zu beobachten während Corona…

    Im Jahre 2000 war das nicht der Fall…Einer Inflation von knapp 2 Prozent stand eine Verzinsung von knapp 5 Prozent im Jahresschnitt gegenüber…

    Im Jahre 2008 ein ähnliches Bild….

    Heute liegt die deutsche Umlaufrendite unter dem tiefsten Tief des Jahres 2003,als der Dax bei 2166 sein Ende fand, von 8136 kommend im Jahre 2000…

    Die positive Realverzinsung war damals permanent vorhanden, die Anleger stießen ihre Aktien ab und kauften einfach Anleihen…
    Nur in den USA liegen momentan noch positive Realzinsen vor, in anderen Ländern ist das schon längst nicht mehr der Fall…
    Im Sommer diesen Jahres dachte man eher an weiter steigende Zinsen und deshalb kam es zu den Rückschlägen an den Börsen….
    Mit der dovishen Powell Rede Anfang November ist damit Schluss…jetzt gehen die Marktteilnehmer von negativen Realverzinsungen ,auch in den USA, wieder für die Zukunft aus…
    Die amerikanische Umlaufrendite hat schon über 75 Basispunkte vom Top verloren…
    Bisher kam es auch noch nicht zu umfangreichen Gewinnwarnungen der großen börsennotierten Unternehmen..

    Solange das nicht passiert, überwiegt der Vorteil der weltweiten negativen Realverzinsung…

    Die Anleihen fallen als Alternativen weiter aus, oftmals liegen schon die Dividendenrenditen über denen der Anleihen…
    Die FED und die EZB könnte dem begegnen indem man die Anleihen aktiv und in großen Mengen, aus ihren Beständen, an den Märkten veräußert…
    Aber das will man nicht…Und die derzeitige Bilanzreduktion ist zu banal, zu gering um Einflüsse für die Märkte zu haben…
    Zudem geht man seitens der Anleger von zukünftigen Zinssenkungen aus….Das Ende ist bekannt: Eine gefühlt nicht endend wollende Niedrigzinspolitik ,der weltweit führenden Notenbanken ,unter Zuhilfenahme von unzähligen QE Programmen…

    1. @Sebastian. Immer wieder der alte Käse. Wir müssen anscheinend auf FMW Buße tun. „What have we done, to deserve this?“ Jeden Tag ein neuer Schaarschmidt mit der Wiederholung alter Fakten. Heute besonders lange. Glaubst du, dass du deshalb als Experte rüberkommst? Vor allem, wenn auch wiederholt wird, was schon lange widerlegt wurde.
      Irgendwie erinnert das an den Einstein-Spruch: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“
      Mr. Realverzinsung, du scheinst unendlich Zeit zu haben, während der Arbeitszeit.

    2. Gute Zusammenfassung!

  5. Positiv kann man festhalten, dass sich Ost- und Westdeutschland bald weiter annähern werden.

    So kann man bald nicht nur Ostdeutschland als „Dunkeldeutschland“ bezeichnen, sondern ganz Deutschland wird zu „Dunkeldeutschland“. 😥😁

    Die Eckpfeiler Dunkeldeutschlands:

    Haushaltskrise
    Politische Krise
    Energiekrise
    Bauwirtschaftskrise
    Wirtschaftskrise
    Bildungskrise
    Klimakrise
    Flüchtlingskrise
    Renten- und Pensionskrise

    und und und…

    Das sollte für 2024 erst mal reichen.

    Zunächst sollte sich die Politik aber um die Anpassung der Diäten kümmern und Betriebsausflüge organisieren und nebenbei die Welt retten.

    Wir schaffen das!

    (Und den Industriestandort Deutschland ab!)

    1. Vielleicht kommt noch beginnende die AGI-Krise hinzu, wenn man die jüngsten Meldungen über Open AI verfolgt – sind natürlich alles nur Gerüchte – aber da werde ich auch seltsam euphorisch. Wie einer der Primitiven, bei H.P.Lovecraft, die Cthulhu rufen.

  6. Wieder ein phänomenales Geflüster von Fugmann, manchmal denkt man er sei der einzige mit normalem gesunden Menschenverstand und von Gott geschickt um die Ehre der Deutschen zu retten.
    Seine kritische Anmerkung „ DAX ALS WETTE AUF DIE WELTWIRTSCHAFT“ scheint mir auch überholt, ist doch gerade der beste Kunde von De ( China ) in der Scheisse und der andere liebe Kollege aus Amerika will gerade Deglobalisieren und den Deutschen nur noch teure Energie verkaufen.Nicht vergessen der andere grosse Konkurrent in der Autoindustrie ( Japan ) hat sich gerade mit einer Abwertung des Yen um über 30% in kurzer Zeit einen grossen Vorteil auf den Weltmärkten verschafft. Dass vielgerühmte tiefe KGV des DAX wird wohl in Zukunft unter solchen Bedingungen auch nicht gesichert sein.
    P.S. Kürzlich haben die Grünspäne vehement den tiefen Kohleanteil im Energiemix von De verteidigt, mit den jetzigen Daten von 49%
    wird sich wohl auch dieser Wunschtraum in verschmutzte Luft auflösen, und das Märchen vom grossen Energieexporteur De
    wird höchstens als Märchen vom Kinderbuchautor und zukünftigem Ex- Wirtschaftsminister überleben.

    1. @Multinick
      Sie können soviel Kohleanteil herbeifabulieren, wie Sie wollen. Ihre irrelevanten Drei-Tages-Kurzfristdaten ändern nichts an der Realität mit einem Anteil von 25% an der Last. Das ist knapp nach 2020 der zweitbeste Wert jemals und setzt den längerfristigen Trend seit 10 Jahren sehr beeindruckend fort.
      https://www.energy-charts.info/charts/energy/chart.htm?l=de&c=DE&legendItems=00000010100000000000001&interval=year&year=-1

      Hochachtungsvoll,
      Ihr Grünspan und Kinderbuchautor

      1. Und wenn wir eine Millionen Windräder bauen, die dann alle keinen Strom liefern wenn wir ihn benötigen aber leider kein Wind weht, aber dann mehr Strom liefern, wenn wir ihn eh schon gegen Gebühren ins Ausland schicken müssen, ja lieber Grünspan, dann wird Deutschland zum Energieparadies auf Erden. 😁

        Speicheranlagen mit ausreichender Kapazität um diese Überschüsse speichern zu können= Unrealistisch und Unwirtschaftlich.

        Ohne Moos nix Los. Und da holt uns gerade die Realität ein.

        Die Energiewende wird in Deutschland zur Wohlstandswende 😉

        Dummerweise nicht im Positiven.

        Hochachtungsvoll,
        Ihr Grauspan und Kinderbuchautorlächerlichmacher 😂

        1. @Multinick
          Auch mit sinnlosen Übertreibungen werden Ihre Milchmädchenargumente nicht besser, glaubwürdiger oder relevanter.
          Der mit Abstand „schlechteste“ Tag für Erneuerbare war der 30. November.
          Da hatten wir einen Anteil von 5% Wind und PV.
          Dazu kommen die stets verfügbaren 13% an Wasserkraft und Biomasse, 3% Pumpspeicher sowie 13% an Importen.

          Verbleiben also 66% an fossilen Kraftwerken. Ein Teil der damit erzeugten Energie wird als Abwärme in Wäremenetze eingespeist, leider liegt mir der Anteil dazu nicht vor.

          Wie auch immer, an solchen Tagen wäre die 14-fache Anzahl ausreichend, nicht Millionen neuer Windräder. In 200 bis 300 Metern Höhe und auf See weht immer etwas Wind, es gibt keine absoluten Dunkelflauten.
          Wir müssen aber nicht jeden Tag 100% über Erneuerbare abdecken. Bisher gab es in 2023 14 Tage mit einen EE-Anteil unter 30% an der Last.

          Wie jedes Land auf diesem Planeten benötigen auch wir dafür Backup-Kraftwerke. Keine Ahnung, warum man im Fall von Deutschland gleich immer Eier legen muss, wie ein aufgeschreckter Hühnerhaufen, während das in anderen Ländern völlig normal und ok zu sein scheint. Vermutlich gibt es dort einfach weniger Blauverdummte.

          1. Danke… gegen Ignoranz ist halt noch kein Kraut gewachsen.

  7. Die Deutsche Lufthansa AG, zur Zeit nicht im Dax, auch nicht im SDax, sondern im MDax, wird in naher Zukunft zu 99,9% mit einer weiteren Erhöhung der wettbewerbsverzerrenden, rein entfernungsbezogenen Luftverkehrssteuer konfrontiert. Die Luftverkehrssteuer sollte aber eben auch Flottenerneuerung im Rahmen der Staffelung der Luftverkehrssteuer berücksichtigen. Desweiteren ist mit einer Kerosinsteuer im nationalen Alleingang, oder auf EU-Ebene zu rechnen. Meinetwegen eine Kerosinsteuer auf IATA-Ebene. Die Arabische Liga-Luftfahrtallianz Arab Air Carriers Organization ist aufgerufen, sich auf der COP 28 für die genannte Luftverkehrssteuer und Kerosinsteuer auszusprechen. Ein Thema für meinen Freund und ölpolitischen Mitstreiter Arabische Liga-Mitgliedsland Arabische Republik Syrien-Staatspräsident Dr. Bashar-Hafiz al-Assad. Gegen ihn liegt ein Haftbefehl vor, weil er bezichtigt wird, den Einsatz des chemischen Kampfstoffs Sarin befohlen zu haben. Letzteres hat bei Staatspräsident Saddam Hussein aber niemanden interessiert. Ich gehe davon aus, daß Dr. al-Assad im COP 28-Gastgeberland VAE nicht verhaftet würde.

  8. Nach dem Klimagipfel kann man nicht davon ausgehen, dass es dort weniger Blauverdummte gibt.

    Ganz sicher aber kann man feststellen, dass es dort weniger Grünverdummte gibt.

    „Verbleiben also 66% an fossilen Kraftwerken. Ein Teil der damit erzeugten Energie wird als Abwärme in Wäremenetze eingespeist, leider liegt mir der Anteil dazu nicht vor.“

    Und nachdem einige Grünverdummte nun einsehen (Bravo!), dass wir auch die nächsten Jahre noch mit fossilen Energieträgern betriebene Kraftwerke benötigen, sind diese jetzt plötzlich gar nicht mehr so schlimm, wenn man den deren Abwärme nutzten kann???
    Blöd das die Grünverdummten beispielsweise das Kraftwerk in Hamburg Moorburg stillgelegt haben lassen😂

    Jetzt wird es wirklich lächerlich.
    Bisher wurde doch propagiert und versprochen, dass wir einfach mal die gesamte Energiewirtschaft auf Erneuerbare Energie umstellen können.

    „Bisher gab es in 2023 14 Tage mit einen EE-Anteil unter 30% an der Last.“
    Warum geilt man sich jetzt an diesen unbedeutenden Zahlen so auf?

    Ist aber natürlich Toll! Bringt im Ergebnis nur nicht viel.

    Das Ergebnis ist, dass wir die Backupkraftwerke benötigen und das heißt für Deutschland im Wesentlichen…..Kohlekraftwerke!!!

    Atomkraftwerke haben wir ja dank der grünnverdummten radikalen Atomkraftgegner nicht mehr.

    Anders als im industrialisierten Rest der Welt.

    1. @Multinick
      Ihren Hang zu Übertreibungen und Realitätsverzerrung haben Sie ja bereits vorher ausreichend zur Schau gestellt.
      Aber eines muss man Ihnen lassen, Sie toppen sich stets aufs Neue selbst 👍
      Mit dem „Rest der Welt“ meinen Sie sicher die 33 von 195 Ländern, die insgesamt 422 aktive, nicht im Langzeitstillstand befindliche, Reaktorblöcke betreiben, nachdem es 2018 noch 450 waren und von denen 354 Stück – also 84% – auf lediglich 10 Länder – also 5% – entfallen?

      Und mit „Klimagipfel“ meinen Sie vermutlich die Propagandaveranstaltung der Ölindustrie, deren Trojanisches Pferd Sultan Ahmed al-Dschaber zugleich Chef des staatlichen Ölkonzerns Adnoc wie auch COP28-Präsident ist?
      Also die Veranstaltung, auf der die Zahl von Lobbyisten für Kohle, Gas und Öl viermal so hoch wie auf dem letzten Treffen in Ägypten 2022 ist? Wo die Lobbyisten mehr Zugangspässe erhalten haben als alle Delegationen der zehn durch die Erderwärmung verwundbarsten Staaten?

      „Einige Grünverdummte“ sehen nicht erst jetzt ein, „dass wir auch die nächsten Jahre noch mit fossilen Energieträgern betriebene Kraftwerke benötigen“. Ganz im Gegenteil hat nie jemand etwas Gegenteiliges behauptet, das ist nur ein weiteres der vielen Märchen aus der blauen Lügenpropaganda-Szene.
      Die Ziele und der Fahrplan waren schon immer wie folgt und wurden stets auch so kommuniziert:

      Anteil Erneuerbarer am Bruttostromverbrauch
      2030: 65% (neu angepeilt sind seit Putins Krieg 80%)
      2045: 100%

      Anteil Erneuerbarer am Bruttoendenergieverbrauch
      2030: 30%
      2040: 45%
      2050: 60%

      Tatsächlich wurde also „propagiert und versprochen“, dass wir den Stromsektor bis 2045 auf Erneuerbare Energie umstellen können und die „gesamte Energiewirtschaft“ bis 2050 auf 60%. Und nicht, wie in Ihrem Märchenbuch der 1001 Lügen behauptet, sofort und alles zu 100%.

      Das mit der Abwärme war so gemeint, dass über diese Sektorenkopplung zumindest noch ein weiterer Teil des ansonsten miserablen Wirkungsgrades und der unterirdischen Effizienz genutzt wird und somit auf dem Wärmesektor nicht noch weiterer zusätzlicher fossiler Dreck zum Einsatz kommen muss.

      Endlich sind wir beim letzten Ihrer Lügenmärchen angelangt: Backupkraftwerke bedeutet „für Deutschland im Wesentlichen…..Kohlekraftwerke!!!“ Nein, für Residuallast und Backups nach dem sukzessiven Kohleausstieg bis 2038 waren schon immer Gaskraftwerke, Batterien und Wasserstoff vorgesehen. Das Verhältnis von Kohlekraft zu Gaskraft hat sich in den letzten 10 Jahren bereits von 6,5 : 1 auf 2,5 : 1 verlagert.

      Genau aus dem Grund habe ich die „unbedeutenden Zahlen“ von den 14 Tagen mit einen EE-Anteil unter 30% an der Last und vor allem den mit Abstand denkbar schlechtesten aller Tage, den Super-GAU-Tag 30. November, angeführt.
      Gemäß dem geplanten Ausbau von Wind + PV auf die vierfache Leistung und unter der maximal pessimistischen Annahme einer im Vergleich zu heute nicht weiter steigender Erzeugung durch Wasserkraft und Biomasse würden EE an solchen Tagen 550 GWh an Strom erzeugen. Dazu kämen mindestens etwa 250 GWh an Importen (wobei schon derzeit locker 350 GWh möglich sind, wie die Spitzenwerte belegen).
      Ausgehend von einer deutlichen Erhöhung der Last durch Elektrifizierung kalkulieren Agora, Fraunhofer ISM oder auch die deutschen Netzbetreiber für das Jahr 2045 mit einem Bruttostromverbrauch von 3.100 GWh für einen solchen Tag. Durch DSM und Smart Grids sind kontrolliertes Lastmanagement und Lastverschiebungen von ca. 20% problemlos möglich, wodurch eine Last von 2.500 GWh verbleibt.
      Somit würden 1.700 GWh an Backups und Speichern benötigt. Schon heute können Gaskraftwerke ca. 850 GWh leisten. Verbleibt ein Defizit von 850 GWh, das über Speicher und neue Gaskraftwerke schrittweise bis 2038 zu decken ist.

      Geplant ist in etwa folgendes Szenario:
      https://www.energy-charts.info/charts/remod_installed_power/chart.htm?l=de&c=DE&source=storage
      https://www.energy-charts.info/charts/remod_installed_power/chart.htm?l=de&c=DE&source=conv_power_plants

      Ich hätte es natürlich auch kürzer formulieren können: In Frankreich fehlten letztes Jahr an „Spitzentagen“ über 800 GWh aus den Kernreaktoren. Wenn es in Frankreich möglich ist, dass nur noch die Hälfte der verlässlichen Kernkraftwerke 250 Tage lang mit einer Leistung von 30 GW und weniger – bei einer installierten Gesamtleistung von 61 GW – vor sich hindümpeln, wird es Deutschland wohl schaffen, etwa die gleiche Defizitleistung für den einen schlimmsten Tag im Jahr und noch weniger für die restlichen 13 Tage übers Jahr verteilt zu überbrücken.

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