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Die Stadt London wirft Uber raus – Begründung ist Höchststrafe

Jetzt folgt die Höchststrafe. Die Stadt London teilt offiziell mit, dass die Zulassung für Uber zum Geschäftsbetrieb in London nach dem 30. September nicht verlängert wird. Uber hat zwar 21 Tage lang Zeit Einspruch...

FMW-Redaktion

Der Fahrdienstvermittler Uber, der letztlich nichts anderes ist als eine Art Alternative zu Taxis, bekommt weltweit Gegennwind. Jetzt folgt die Höchststrafe. Die Stadt London teilt offiziell mit, dass die Zulassung für Uber zum Geschäftsbetrieb in London nach dem 30. September nicht verlängert wird. Uber hat zwar 21 Tage lang Zeit Einspruch einzulegen, und darf bis zur endgültigen Klärung weiter operieren – aber es wird wohl dabei bleiben. Rauswurf aus London – das tut weh, weil hier 40.000 Fahrer für Uber unterwegs sind.

https://twitter.com/TfL/status/911168235189489669

Das ist nicht nur ein derber Imageverlust, sondern dürfte auch massiv ins Geld gehen. Und es ermutigt andere Städte weltweit Uber anzugreifen, weil Uber die normale Taxi-Industrie angreift. Letztlich bietet man den selben Service, verzichtet aber auf die Standards der Taxi-Industrie, was letztlich zu Lohndumping bei Taxi-Unternehmen führt.

Laut der städtischen Transportbehörde in London sei Uber weder fähig noch geeignet für die Verlängerung seiner Betriebslizenz. Was für eine Höchststrafe. So sei Uber wie die Taxis auch verpflichtet Verbrechen zu melden, und Fahrer müssten sich medizinischen Prüfungen unterziehen. Aus der Aussage „nicht fähig und nicht geeignet“ kann man also schließen, dass es hier massive Mängel gibt. Auch gibt es massive Kritik daran, dass Uber offensichtlich die sogenannte „Greyball-Software“ einsetzt.

Diese könne dazu benutzt werden öffentlichen Stellen den vollen Zugang zur Uber-App zu verweigern, damit keine vollständige Prüfung des Unternehmens möglich sei. Gegenüber der FT sagt Londons Bürgermeister Sadiq Khan dazu aktuell, dass alle Anbieter in London nach den selben Regeln arbeiten müssten, besonders wenn es um die Sicherheit der Fahrgäste ginge. Nur weil man einen innovativen Service anbiete, dürfe dies nicht zu Lasten der Sicherheit gehen. Er unterstützte daher die Entscheidung der Transportbehörde voll und ganz.

Aus der Veröffentlichung kann man aber auch herauslesen, dass es wohl vor allem darum geht, dass die Behörden sich von Uber durch die erwähnte Software veralbert oder ausgebremst fühlen. Die Sicherheitsbedenken könnte man vorschieben, um beim Komplettverbot des Betriebs bessere Argumente zu haben. So oder so – die Taxifahrer dürften sich freuen.



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1 Kommentar

  1. Mit einer ähnlichen Argumentation könnte man auch andere „innovativen“ Anbieter (z.B. Airbnb) angehen. Wettbewerb ist gut, aber die Spielregeln müssen für alle Anbieter gleich sein.

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