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Dirk Müller: warum Anstiege der Zinsen die Märkte ins Wanken bringen

Dirk Müller über Zinsen und Hebelwirkung

Dirk Müller steht häufig in der Kritik, weil er mit seinem „Premium Aktien Euro Fonds“ seit drei Jahren den Aktienmärkten deutlich hinterher hinkt. Die schwächere Performance von Dirk Müller liegt wohl auch daran, dass er mittels Puts Absicherungen in seinem Depot hat  – die natürlich Geld kosten, wenn die Märkte steigen. Vor allem nach dem Corona-Crash ging es bekanntlich aufgrund der massiven Liquidität massiv nach oben für die Aktienmärkte. Aber seit Jahrsbeginn, genauer gesagt seit der Neu-Nominierung von Jerome Powell als neuer und alter Fed-Chef im November – hat sich einiges geändert.

Dirk Müller über Zinsen und massive Markt-Bewegungen

Die US-Notenbank Fed hat in ihrem FOMC-Protokoll klar gemacht, dass die Zinsen vermutlich schon bald steigen werden – und die Märkte sind seitdem reichlich nervös! Vor allem die Tech-Werte im Nasdaq verzeichnen den schwächsten Jahrtesstart seit dem Jahr 2000, seit Jahresbeginn geht es um aktuell -5% bergab. Kommt jetzt die Zeit, in der sich die Absicherungen, die Dirk Müller in sein Depot eingebaut hat, auszahlen werden?

Alles, was vermeintlich viel Zukunft, aber gleichzeitig in  der Gegenwart wenig Umsatz oder gar Gewinn hat, wurde nach oben gespült durch die massive Liquidität der Notenbanken. Aber damit ist erst einmal Schluss. Mit den hawkishen Aussagen der Fed steigen die Anleiherenditen deutlich an, die 10-jährige US-Staatsanleihe etwa stieg heute über 1,8%.

Zinsanstieg – und die Konsequenzen

Der Anstieg der Renditen hat inzwischen bereits heftige Konsequenzen – für die Aktienmärkte ebenso wie für die Anleihemärkte. Vor allem aber auch für Schuldner – und dazu gehört der amerikanische Staat und seine Bürger!

Was passiert etwa in den USA, wenn die Zinsen 1% steigen? So hat es Wolfgang Müller heute formuliert:

„Über 80 Billionen Dollar betragen die Schulden in den USA – bei Staat, Verbrauchern und Unternehmen. Allein die Staatsschulden marschieren in Richtung 140 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt und ab März fällt die Federal Reserve als Aufkäufer weg. Was würde es bedeuten, wenn die Kapitalmarktzinsen in Gestalt der 10-jährigen US-Treasuries deutlich über 2 Prozent hinaus anstiegen? Wo doch diese Benchmark als Basis gilt für die Verbraucherkredite (Immobilien-, Auto- und Studentenkredite) im Land der Eine-Milliarde-Kreditkarten. Auch wenn man einen Zinsanstieg von einem Prozent nicht sofort eins zu eins auf die Gesamtschuldenlast umrechnen kann, bedeutete dies aber bereits eine Mehrbelastung für die Schuldner von sagenhaften 800 Milliarden Dollar, pro Jahr.“

Die immense Verschuldung  wirkt wie ein Hebel – Dirk Müller zeigt das exemplarisch anhand von einigen Beispielen am Anleihemarkt:



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2 Kommentare

  1. So gänzlich falsch ist dieses Aussage nicht. Die Welt sowohl der private als auch de röffentliche Sektor, sind massivst verschuldet, höher als zu Zeiten der Finanzkrise. Wenn jetzt die Notenbanken mit dem Ausstieg beginnen, müssen über kurz oder lang die Zinsen weiter ansteigen weil mit den Notenbanken ein gewichtiger Käufer wegfällt der die Renditen unten hält. Gleichzeitig besteht aber das Problem, das dass Angebot an Anleihen mindestens gleich bleiben wenn nicht sogar zulegen wird. Nur ist jetzt eben kein Käufer mehr da, der diese riesigen Mengen abnimmt.

    Logische Konsequenz: Anleihenpreise fallen (Überangebot) und Renditen und Zinsen gehen nach oben, und bringen das ganze Konstrukt gefährlich ins wanken. Dieses Problem wird in Zukunft sehr drängend werden. Viele haben das einfach ausgeblendet, weil die letzten Jahre -mit zwei kleineren Unterbrechungen- faktisch alles gleich aufgekauft wurde was auf den Markt kam, dadurch bestand das Problem nicht wirklich.

  2. man muss schon eher naiv sein um zu glauben, daß die FED nicht sofort wieder bei den ersten kleinen Turbulenzen sofort wieder in das alte Muster verfällt und weiter QE betreibt. Die Büchse der Pandorra ist geöffnet. Müller wird nur sehr kurz an seinen Absicherungen Freude empfinden, dann geht seine Underperformance munter weiter.
    Aber OK, aktuell gibt es eine nicht unerhebliche Zahl von Marktteilnehmern die an die guten alten Zeiten vor QE glaubt. Lassen wir der Sache ein paar Monate Zeit. Wird die letzte Chance sein aus den Papierwährungen raus zu gehen.

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