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Energiewende: „Deutschland begeht ökonomischen Selbstmord!“

Verspielt Deutschland seine ökonomische Zukunft?

Fritz Vahrenholt über die gescheiterte Energiewende

Die Energiewende in Deutschland sei „ökonomischer Selbstmord“, sagt Fritz Vahrenholt, ehemaliger RWE-Manager für Erneuerbare Energien. Mit dem nun beschlossenen Öl-Embargo gegen Russland bei gleichzeitiger Abkehr von der Atomkraft sowie von der Kohle versucht Deutschland nun, die erneuerbaren Energien aufzubauen – mit dem Problem, dass jedoch eine parallele konventionelle Infrastruktur aufrecht erhalten bleiben muß. Denn nur so kann Deutschland in Zeiten, in denen kein Wind weht und die Sonne nicht scheint, die Energieversorgung aufrecht erhalten. Erst kürzlich hatte auch Hans-Werner Sinn auf die zentralen Probleme der Energiewende hingewiesen.

Energiewende und „ökonomischer Selbstmord“

Aber laut Fritz Vahrenholt produzieren Wind und Sonne nur 5% des Energieverbrauchs in Deutschland – daher sei es eine „Irreführung der Menschen in Deutschland“ zu postulieren, dass mehr Anlagen für Wind und Sonne das Problem lösen könnten. Die Folge: mit Abschaltung der Atomkraft und der Verteuerung von Kohle durch Zertifikate habe sich der Strompreis in Deutschland verdreifacht – ein Zeugnis für die gescheiterte Energiewende in Deutschland aus Sicht von Vahrenholt.

Jede dritte CO2-Tonne kommt aus China – aber das Land gilt im Pariser Abkommen als „Entwicklungsland“ und muß sich daher kaum an CO2-Vorgaben halten. All das geht auf Kosten der Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen. Dabei ist der CO2-Verbauch pro Kopf in Deutschland so niedrig wie kaum in einem anderen Land – in wenigen Jahren aber wird China pro Kopf mehr CO2 emittieren als Deutschland. Während also in Deutschland auch die Kohle keine Zukunft haben wird, bezieht China 60% seiner Energie aus der extrem klimaschädlichen Kohle (und baut derzeit ca. 200 neue Kohlekraftwerke). Vahrenholt plädiert daher dafür, auch in Deutschland wieder Kohle als Energieträger zu nutzen, um die „Energie-Souveränität“ Deutschlands angesichts des Ukraine-Kriegs zu garantieren.

Wenn es mit der ideologisch motivierten Energiewende so weiter geht, begeht Deutschland daher „ökonomischen Selbstmord“, so Fritz Vahrenholt in einem leidenschaftlichen Vortrag. Man muß nicht in allen Punkten mit Vahrenholt übereinstimmen – aber dennoch deckt sein Vortrag viele „wunde Punkte“ der Energiewende auf:



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8 Kommentare

  1. Dem Vortrag kann ich in vielen Punkten zustimmen. Nicht nur, dass der Ukraine Krieg nichts mit der Verschäfrung unserer Energieversogung zun tun hat, sondern von der verfehlten Politik unserer Super-Politiker, welcher Partei auch immer. Da dreh ich die Hnad nicht mehr um. Auch die hohe Inflation hat nicht die Ursache im Ukraine Krieg, sondern von der verfehlten Politik der Notenbanken. Obwohl man diese noch in Schutz nehmen muss. Letztendlich hat auch in dieser Frage die Poliik versagt.
    Aber solange solche Leute, wie der neuen Grünen Vorsitzenden Ricardo Lang (10 Jahre Studium, kein Abschluss) erklären, wie das Land zukünftig funktionieren soll, kann es nur abwärts gehen. Jetzt gehen auch noch die Baby Bommer in Rente, die das Land die letzen 40-45 Jahre vorangebracht haben. Da wird einem Himmel und Angst, wie es in diesem Land weiter gehen soll. Ich befürchte, Schlimmes.

    1. Ich stimme Ihren Links zu. Abgesehen davon, dass bei der Photosynthese die Pflanzen sogar CO2 brauchen, um zu wachsen…

      Nur leider gilt hier der Spruch von Gustav Le Bon:

      „Nie haben die Massen nach Wahrheit gedürstet. Von den Tatsachen, die ihnen mißfallen, wenden sie sich ab und ziehen es vor, den Irrtum zu vergöttern, wenn er sie zu verführen vermag. Wer sie zu täuschen versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären sucht, stets ihr Opfer.“

    2. Guten Tag, ein EFH mit Solar in D kann schon mal 500% des Eigenvebrauchs produzieren aber auch mal nur 10%. Ein EFH mit Solar in Thailand wird fast immer 100% des Eigenverbrauchs produzieren und sich mit Akku für 1 Nacht unabhängig vom Stromnetz machen. Ich hoffe Sie sehen die Problematik von Solar in D, übers Jahr passable Leistung aber so unzuverlässig dass es kaum Sinn macht. Grüsse aus Thailand

      1. @Heinz, vielen fällt es schwer, neue Konzepte abseits der zentralisierten, unflexiblen Großkraftwerke zu denken. Die Zukunft sind flexible, schnell regelbare Virtuelle Kraftwerke, Digitalisierung und Vernetzung. Interessant ist dabei auch das Teil-Konzept der negativen Regelenergie durch Stromverbraucher, die dazu beitragen können, Strom automatisch zu günstigen Börsen-Zeiten zu beziehen:
        Beispielsweise kann ein an das Virtuelle Kraftwerk angeschlossener Industriebetrieb den über das Virtuelle Kraftwerk den Befehl erhalten, seine Produktion hochzufahren und überschüssigen Strom aus dem Netz zu ziehen […] Durch die im Virtuellen Kraftwerk zusammenfließenden Datenströme können auch gewerbliche und industrielle Stromverbraucher direkt von den Preissignalen des Strommarkts profitieren. So kann Strom zu genau dem Zeitraum verbraucht werden, wenn er an der Börse überreichlich vorhanden und günstig ist. Verlegt ein Produktionsbetrieb seinen größten Stromverbrauch in diese günstigen Strompreiszeiten, kann er bis zu einem Drittel seiner Stromkosten einsparen.

        https://www.next-kraftwerke.de/wissen/virtuelles-kraftwerk
        https://www.enbw.com/unternehmen/eco-journal/virtuelles-kraftwerk.html
        https://www.interconnector.de/

        P.S. Ich hoffe, den formal-wissenschaftlichen Kriterien des Zitierens ausreichend Rechnung getragen zu haben…

  2. ich sage nur eins, ohne viele worte diese regierung welche zum jetzigen zeitpunkt deutschland zum untergang bringt, muß weg.

    1. Franconius Caesar

      Ceterum censeo imperium esse delendam! Inpedite perditum!

  3. Patrick Grossmann

    Europa versucht russisches Gas durch importiertes LNG zu ersetzen.

    „Even if Europe bets big on LNG, the super-chilled fuel has to come from somewhere. New production plants won’t start delivering more supplies before about 2025. Competition for available fuel will remain tight in the next three years, keeping prices high, Axpo said.

    “Using all LNG capacity to the max will put a huge strain on the LNG supply,” Vargha, a chief executive officer of MET International AG, an energy trading firm based in Zug, Switzerland said. “There isn’t enough LNG capacity in the world to avoid demand destruction in a no-Russian-gas scenario.”

    source: https://www.bloomberg.com/news/articles/2022-05-23/europe-s-plan-to-replace-russian-gas-stumbles-on-lng-bottlenecks

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