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Erzeugerpreise sinken im Oktober um 11 % – Entlastungssignal für Inflation

Die Erzeugerpreise der deutschen Industrie sinken im Oktober um 11 % im Jahresvergleich. Ein Entlastungssignal für die Inflation!

Industrie-Anlagen
Industrieanlagen. Foto: Manine99 - Freepik.com

Die Erzeugerpreise der deutschen Industrie für den Monat Oktober sind im Jahresvergleich um 11,0 % gesunken, so meldet es aktuell das Statistische Bundesamt. Mit -14,7 % sah man im September den größten jemals gemessenen Rückgang seit Beginn der Aufzeichnung im Jahr 1949. Die Entwicklung ist laut Aussage der Statistiker weiterhin insbesondere auf einen Basiseffekt aufgrund des sehr hohen Preisniveaus im Vorjahr zurückzuführen. Im August und September 2022 waren die Erzeugerpreise infolge des Kriegs in der Ukraine so stark gestiegen wie noch nie seit Beginn der Erhebung.

Entwicklung der deutschen Erzeugerpreise seit dem Jahr 2018

Erzeugerpreise fallen deutlich – die Details

Hauptursächlich für den Rückgang der Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahresmonat waren die Preisrückgänge bei Energie. Vorleistungsgüter waren ebenfalls billiger als im Vorjahresmonat, hingegen waren Konsum- und Investitionsgüter teurer als im Oktober 2022. Energie war im Oktober 2023 um 27,9 % billiger als im Vorjahresmonat. Im Oktober 2023 hatten die Preisrückgänge für Strom den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei Energie. Die Erzeugerpreise für Strom fielen über alle Abnehmergruppen betrachtet gegenüber Oktober 2022 um 36,2 %. Erdgas in der Verteilung kostete im Oktober 2023 über alle Abnehmergruppen hinweg 29,6 % weniger als im Oktober 2022. Mineralölerzeugnisse waren im Oktober 2023 um 13,2 % billiger als im Oktober 2022. Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 0,2 % höher als im Oktober 2022.

Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 0,2 % höher als im Oktober 2022 und sanken gegenüber September 2023 um 0,2 %. Der Preisrückgang im Vorjahresvergleich wurde vor allem durch die Preisentwicklung für Metalle und chemische Grundstoffe verursacht. Die Erzeugerpreise für Verbrauchsgüter waren im Oktober 2023 um 3,9 % höher als im Oktober 2022. Gebrauchsgüter waren im Oktober 2023 um 4,2 % teurer als ein Jahr zuvor, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung bei Möbeln. Investitionsgüter waren 4,4 % teurer als im Vorjahresmonat, insbesondere verursacht durch die Preissteigerungen bei Maschinen.



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11 Kommentare

  1. Die Inflation geht zurück, aber manchen passt das nicht, also sind die Daten falsch.
    (Eigentlich müßten sie ja froh darüber sein).
    Wie bei Corona. Dass die Impfung wirksam war, hat auch einigen nicht in den Kram gepasst, warum auch immer. Dann werden halt die Daten als falsch und manipuliert bezeichnet.
    Aber das ist auch völlig egal, Tatsachen setzen sich durch.

    1. Die Daten zur Inflation sind nicht Falsch.

      Die Daten zur Inflation passen nur nicht immer zur gefühlten Inflation und auch nicht zu den Produktpreisen, die darüber entscheiden wieviel Geld am Ende des Monates beim Bürger im Portemonnaie tatsächlich noch übrig ist.

      Wenn die monatliche Rechnung für Energie weiter hoch ist, was nützt es dann, wenn Produkte günstiger werden, wenn man diese nicht kauft bzw. kaufen muss?

      Und das Beispiel aus den USA mit den Kosten für die Krankenversicherungen, welche angeblich gesunken sind aber aus den Unternehmensgewinnen abgeleitet wurden, sind für die Versicherten auch kein sinnvoller Parameter zur Inflationsmessung, wenn sie mehr als vor einem Jahr für die Krankenversicherung bezahlen müssen.

      Bei diesem Beispiel kann man über die Beweggründe der Statistiker diskutieren und infrage stellen, ob der Zweck wirklich eine sinnvolle Abbildung der Inflationshöhe für den Bürger war. Wahrscheinlicher ist da wohl eine politische Motivation das Inflationsproblem etwas kleiner zu rechnen, als es für den Bürger in Wirklichkeit ist. Das ist für die kommenden Wahlen für die jetzige Regierung sicher nicht zum Nachteil.

      Dennoch sind die von den Statistikern ermittelten Inflationsdaten nicht falsch.
      Sie bilden halt nur nicht die Realität der Konsumenten ab und der Spruch: „Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast“ trifft hier wohl zu.

      Die von den Statistikern ermittelte Inflation wird aber auch ohne diese kreativen Ansätze jetzt Tendenziell eine gewisse Zeit zurückgehen und den politischen Druck auf die Notenbanken erhöhen, eine weitere Runde der ungezügelten schuldenfinanzierten Staatshaushalte zu ermöglichen.

      Darüber muss man sich aber nicht unbedingt freuen, da der Grund der fallenden Inflation in der zurückgehenden Nachfrage der Konsumenten begründet ist bzw. sein wird. Rezessionsrisiko voraus.

      Dies wird für die Finanzstabilität eine weitere Belastung darstellen und macht eine zukünftig stärkere Inflation noch wahrscheinlicher, wenn sich die Schuldenfinanzierer und nicht die Leistungsfinanzierer in den Regierungen durchsetzen.

      Das hat in der Geschichte bekanntlich immer im Staatsbankrott geendet. Immer!

      Nur dieses mal wäre es nicht ein isolierter Staatsbankrott, sondern das Ende einer Weltordnung mit dem dekadenten Reichtum der Industriestaaten und der Armut der ausgebeuteten Entwicklungs- und Schwellenländer.

      Eigentlich ja das, was sich die Sozialisten wünschen nur mit dem Fehler, dass die Armen nicht Reicher werden, sondern die Reichen werden auch Arm.

      1. Maßgeblich ist doch der Warenkorb. Was ist drin wie ist die Gewichtung der einzelnen Waren. Und die wird geändert. Und dann kommen Werte heraus, wie „Inflation sinkt“.
        Was heißt das ? Gehen die Preise zurück, oder steigen sie bloß nicht mehr ? Wenn die Energiepreise so hoch bleiben, welche Preise gehen dann runter ? Merkt man das im Lebensmittelgeschäft beim Einkaufen ? Gut, ein TV kann billiger werden, aber den kaufe ich nicht alle halbe Jahre, sondern vielleicht nach 10. Radio ? ebenso, bzw. das hält noch länger. Auto ist teuer geworden, aber auch hier sind die Kaufabstände hoch, oder ich kauf mir einen Gebrauchten.
        Nur so eine Statistik vom Amt zu sehen, ohne, dass man weiß wie gewichtet wird, wie ausgesucht wird ist maßgebend. Und an wen ist das Statistikamt weisungsgebunden ?
        Und was schreibt die Wirtschaftswoche :
        Regierungen brauchen dauerhaft höhere Inflationsraten, um den Schuldenstand im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung wieder nach unten zu drücken, sagt der Finanzanalytiker Dimitri Speck. Das hat Folgen.
        Und der MDR :“Inflation geht zurück, Lebensmittel bleiben teuer.“

  2. Die zweit Runde gabs noch immer

    Dr. Jürg Rahn und viele andere sehen es anderst mit der Inflation. Columbo passt das nicht, darum liegen die andern falsch.

    1. @Runde

      Wie es die Leute „sehen“, ist eine Sache, die Realität eine andere.

  3. Columbo der Querschläger

    @ Columbo, kürzlich haben sie von M.Friedrich geschwärmt und mehr Posts von ihm gewünscht.Jetzt sagt er was Sache ist.Übrigens weiss jedermann dass durch die 3Ds die Produkte teurer werden. (Decarbonisierung, Deglobalisierung und Demographie)
    Es ist schon erstaunlich mit welcher Überzeugung sie immer wieder jedes Problem schönreden ,obwohl sie jedesmal falsch liegen.
    Corona , Inflation u.s.w. Bald können sie auch die Rezession schönreden.

    1. @Querschläger

      Die Kommentare von Michel Friedrich schätze ich immer noch.
      Ich meinte oben, die Inflation entwickelt sich ganz und gar nicht so, wie sich das die bekannten Crash- und Untergangspropheten vorgestellt und es prognostiziert haben.
      Wo liegt eigentlich Ihr Problem? Und warum wollen Sie und Ihresgleichen alles schlechtreden? Leiden Sie an Depressionen?
      Man könnte ja einfach bei den Tatsachen bleiben, die irgendwo in der Mitte sind.

  4. @ Columbo, sie wollten schon den Helmut per Ferndiagnose therapieren, obwohl er in den Einschätzungen viel realistischer ist als sie.
    Wenn man Realisten als depressiv einschätzt und die eigene immerfalsche Meinung als richtig einschätzt kann man dies nur als höchst arrogant betiteln.
    P.S. Wenn sie meine Zustimmung zu Dr.Rahns Einschätzung als depressiv bezeichen ist wohl jeder Kommentar überflüssig.

    1. @Querschläger

      Meine „immerfalsche Meinung“ war investmentmäßig jedenfalls lukrativ.
      Meine optimistisches „Schönreden“ hat sich ausgezahlt😊.
      Das wünsche ich Ihnen auch.

  5. @Querschläger. Wer ist denn hier Realist? Der Pessimist, der in drei von vier Jahren falsch liegt? Und dieses Verhältnis existiert schon seit einem Jahrhundert. Nur die Jung-Pessimisten glauben, mit Timing und ihrem gesunden Menschenverstand besser zu sein als der Markt. Der sehr lebenserfahrene Columbo hat erkannt, dass dies ein Holzweg ist und man mit bestimmten Produkten einfach Marktschwächen aussitzen muss. Das hat nichts mit Schönreden zu tun, sondern ist die Realität. Leider tut hier die Nachrichtenauswahl das Ihrige.

  6. Hätte, wäre, könnte, Experte hier und da, eigentlich gibt es nur eine Zahl die recht hat: der eigene Kontostand – ob es einem passt oder nicht!

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