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Erzeugerpreise: Getreide und Obst +26%, Raps +45% – der ganz normale Preiswahnsinn

Getreidepflanze

Inflation zum X-ten Mal. Man kann es nicht mehr hören? Aber doch, wir bei FMW arbeiten uns an dem Thema ab. Hier finden Sie die gestern gemeldeten ausführlichen Daten zur offiziellen Juni-Inflation aus Deutschland. Hier die Großhandelspreise, die so stark steigen wie seit 40 Jahren nicht mehr. Und so könnte man es immer weiter fortsetzen. Jetzt schauen wir auf die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte. Heute meldet das Statistische Bundesamt, dass diese Erzeugerpreise im Mai im Jahresvergleich um 8,4 Prozent höher lagen als im Mai 2020. Einen ähnlich starken Anstieg hatte es zuletzt im Juni 2019 gegeben. Gegenüber April 2021 ist es ein kräftiges Plus von 2,4 Prozent. Das zeigt, dass nicht nur der Basiseffekt der Grund für die starken Preisanstiege ist (sehr schwache Preise im Corona-Tal letztes Jahr). Auch die kurzfristige Preissteigerung ist immens.

Erzeugerpreise pflanzlicher Produkte +15,6 Prozent

Schaut man bei den landwirtschaftlichen Produkten auf die pflanzlichen Produkte, dann sind die Erzeugerpreise immens am Ansteigen. Insgesamt ist es im Jahresvergleich ein Plus von 15,6 Prozent. Noch sieht man das nicht in der offiziellen Inflation, also in den Verbraucherpreisen. Aber kommt das noch? Das ist die alles entscheidende Frage, die einige Beobachter so beantworten, die anderen so. Zum Beispiel Getreide legt im Jahresvergleich um 26,7 Prozent zu. Als Grund für den Anstieg nennen die staatlichen Statistiker das knappe Angebot und die anhaltend hohe Nachfrage für Getreide.

Teils immense Inflation bei einzelnen Produkten

Beim Gemüse- und Gartenbau stiegen die Erzeugerpreise im Mai im Jahresvergleich um 17,8 Prozent. Ausschlaggebend hierfür waren laut den Statistikern unter anderem erneut die gestiegenen Preise für Pflanzen und Blumen mit +17,4 Prozent. Diese Entwicklung sei auf ein knappes Angebot und eine weiterhin hohe Nachfrage zurückzuführen. Beim Gemüse (+18,2 Prozent) stiegen insbesondere die Preise für Tomaten (+31,9 Prozent) und für Spargel (+23,6 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. Beim Obst erhöhten sich die Preise um 26,3 Prozent, vor allem wegen des Preisanstiegs bei Erdbeeren mit +53,5 Prozent. Bei Erdbeeren habe das vergleichsweise kalte Wetter zu deutlichen Reifeverzögerungen geführt. Dadurch startete der Saisonanfang laut den Statistikern zwei Wochen später als 2020, was wiederum im Mai 2021 zu einem begrenzten Angebot und erhöhten Preisen für Erdbeeren geführt habe.

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Die Erzeugerpreise für Handelsgewächse wie Raps und Zuckerrüben verteuerten sich um 35,7 Prozent. Dazu haben vor allem die Preissteigerungen beim Raps mit +45,9 Prozent beigetragen. Hauptgrund hierfür seien die nahezu leergeräumten Rapslager bei Landwirtinnen und Landwirten, Händlerinnen und Händlern und Ölmühlen. Für Speisekartoffeln hingegen sinken die Preise gegenüber dem Vorjahresmonat bereits seit September 2019. Im Mai 2021 lagen sie um 53,2 Prozent und im April 2021 um 54,5 Prozent niedriger als im Jahr zuvor. Hierfür dürfte das umfangreiche Angebot aufgrund der höheren Erntemenge gegenüber dem Vorjahr verantwortlich sein. Man sieht also in den Details: Zu wenig Angebot, zu hohe Nachfrage, und dazu noch witterungsbedingte Probleme treiben die Preise. Noch kommt die Inflation dieser Erzeugerpreise nicht in der Inflation für die Endverbraucher an.

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1 Kommentar

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