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Wie durch "Grüne" Projekte die Umwelt zerstört wird Etikettenschwindel Wasserkraft: Billig, aber nicht „grün“!

Wasserkraft grüne Projekte
Foto: Franz Keppel, der der Verwendung freundlicherweise zugestimmt hat

Die Wasserkraft zeichnet sich durch zwei Attribute aus: Sie ist nach der Atomenergie die zweitgünstigste Energiequelle  und wurde durch langjährige Marketingarbeit mit dem medialen Gütesiegel „grün“ versehen. Während der erste Umstand ihr durchaus eine Daseinsberechtigung einräumt, so verlangt ein genauer Blick auf ihre Umweltverträglichkeit eine Umsetzung mit Maß und Ziel. Österreich gilt leider zu Recht als Land der Wasserkraft. Es sollte uns ein mahnendes Beispiel dafür sein, wie man, ohne adäquater Erwägung sämtlicher Kosten, unwiederbringliche Naturschätze im Zeichen der „grünen Revolution“ für kommende Generationen ruiniert.

Der verschwiegene Preis der Wasserkraft

Dass die Errichtung eines Wasserkraftwerkes seine Umgebung nachhaltig verändert, ist für jedermann ersichtlich. Was sich unter der Wasseroberfläche abspielt, bleibt allerdings oft im Verborgenen. So ist der massive Ausbau der Wasserkraft ein Hauptverantwortlicher für die schwindenden Fischbestände in Fließgewässern (teilweise minus 95%) und deren abnehmende Artenvielfalt.

Der Bau eines Wasserkraftwerkes zerstört das lokale Ökosystem und schadet neben den Fischen auch Insekten, Vögeln, Säugetieren, Pflanzen und letztendlich dem Menschen. Diese speziellen und verhältnismäßig seltenen Lebensräume beherbergen perfekt angepasste, vom Aussterben bedrohte Tierarten (Huchen, Äsche etc.), deren langfristiges Überleben unmittelbar an die Qualität des vorhandenen Habitats gebunden ist. Die Passierbarkeit der Verbauung ist unter diesem Gesichtspunkt ein beinahe sekundäres, wobei ebenso ungelöstes Problem: Sogenannte Fischaufstiegshilfen – Konstruktionen die den Fischen das Passieren der Staustufe ermöglichen sollten – sind häufig unterdimensioniert, da jeder Liter Wasser, der nicht durch die Turbine fließt, die Profitabilität des Werkes schmälert. Obendrein führt der Abstieg wandernder Fische allzu oft auf dem Weg des geringsten Widerstandes durch den Turbinenschacht – mit tödlichem Ausgang. Der Schwallbetrieb sowie die Unterversorgung des Restwassers beeinträchtigen in weiterer Folge auch den Lebensraum unterhalb der Staumauer gravierend. Die Verbauung von kleineren Fließgewässern ist besonders problematisch, da diese Gewässer für die Aufzucht zukünftiger Populationen dringend benötigt werden und sich die Kosten-Nutzen-Rechnung aufgrund ihrer mageren energetischen Leistungsfähigkeit besonders trist gestaltet.

Umweltkatastrophe Stauraumspülung

Wasserkraftwerke an Fließgewässern kämpfen unweigerlich mit dem grundlegenden Problem, dass sich Schutt und Sediment im Staubereich ansammeln und ihn allmählich verlanden lassen: Der Fluss kann seiner Funktion als natürlicher Abfluss nicht mehr gerecht werden. Das schadet mittelfristig nicht nur der Leistungsfähigkeit des Kraftwerks, sondern ist auch für Mensch und Natur aufgrund der Faulungsprozesse alles andere als „angenehm“. Die Stauräume müssten daher regelmäßig ausgebaggert und der teils toxische Schlamm sicher gelagert werden. Mit der Durchführung von Stauraumspülungen haben die Kraftwerksbetreiber eine billigere Alternative für sich entdeckt: Nach Starkregen öffnen sie die Schleusen und spülen die Brühe einfach flussabwärts. Fast alles was unterhalb des Kraftwerks sein zuhause fand, verendet dabei. Und der Schlamm? Der landet natürlich im Staubereich des nächsten Kraftwerks.

Wasserkraft grüne Projekte

Abschreckendes Beispiel: Österreich

Die nachfolgende Karte zeigt Ihnen den Raubbau, den Österreich an seiner Flusslandschaft bereits betrieben hat. Jedes „X“ beziehungsweise jeder Fisch auf dieser Karte symbolisiert eine Querverbauung. Viele weitere Kraftwerke, die sich im Bau oder in Planung befinden, sind auf dieser Graphik übrigens noch ausständig. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine hat der Österreichische Staat die Umsetzung derartiger Projekte mittels Ausnahmegenehmigungen, die jegliches Gegenargument aushebeln, noch einmal erleichtert und forciert. Diese Bauwut hat zur Folge, dass sich nur noch lediglich 5,6% der fast 3000 Flusskilometer in Österreich in einem guten oder gar ausgezeichneten Zustand befinden.

Wasserkraft Österreich

Maß und Ziel

Energie aus Wasserkraft zu beziehen ist völlig legitim. Jedes Gut hat seinen Preis und so ist es vielerorts absolut sinnvoll, Flusslandschaften für die Energiegewinnung zu opfern. Wenn man aber, wie in Österreich, jeden Meter Fließstrecke mit Verbauungen zupflastert, zahlt man einen Preis, der nicht mehr mit dem Nutzen zu vereinbaren ist. Gezahlt wird er vor allem deswegen, weil die Interessen der Bau- und Energiewirtschaft sich mit den privaten Motiven korrupter Lokalpolitiker in einer Subventionsorgie vereinen lassen und die Landesregierung im Ausbau der Wasserkraft einen einfachen Ausweg sieht, um sich dem komplexen Thema der Energiesicherheit zu entziehen. Allen Auflagen der Umweltverträglichkeit und des Artenschutzes zum Trotz werden diese Projekte gnadenlos abgesegnet – denn auch in einem Rechtsstaat gilt in letzter Instanz doch das Recht des Stärkeren. Als Schweigegeld fürs Volk gibt es neue Radwege und Spielplätze.

Umweltzerstörung ist die Basis unseres Wohlstandes. Diese Tatsache lässt uns eigentlich nur die Frage nach der richtigen Balance offen: Wenn man irgendwo ein Bergwerk errichtet, weil wichtige Ressourcen effizient und/oder alternativlos eben genau da abzubauen sind, dann halte ich den Schmerz des Verlustes ceteris paribus für notwendig. Wenn aber, wie zum Beispiel in der steirischen Schwarzen Sulm, im Naturschutzgebiet auch die letzten 5% intakter Natur mit einem Kraftwerk verbaut werden sollen und gleichzeitig eine Debatte über Alternativen – wie z.B. Atomenergie (Österreich ist ohnehin von ausländischen Atommeilern quasi umzingelt) – nicht einmal angedacht ist, dann sehe ich darin einen unverhältnismäßigen Schaden, dem ich allein mit Zorn begegnen kann.

Hinweis: Mein besonderer Dank gilt Herrn Franz Keppel, der nicht nur das Bildmaterial für diesen Artikel zur Verfügung gestellt, sondern auch sein Leben der Rettung der heimischen Unterwasserwelt gewidmet hat. Auf seinem YouTube-Kanal finden Sie weitere, lebensnahe Informationen zur beschriebenen Problematik.



Kommentare lesen und schreiben, hier klicken

33 Kommentare

  1. Es wäre wichtig die Flüsse nicht noch mehr zu verbauen! Es werden die letzten Laichplätze vom Huchen und anderen Fischen unwiederbringlich zerstört.Das darf nicht sein, dass wir mithelfen und zusehen wie der Lebensraum von Fischen zerstört und Fische ausgerottet werden.

    1. Es ist einfach nur traurig was die Menschen für Profite aufführen und das ohne jeglicher Rücksicht.

      1. Alles Egoisten und von den Reichen unterstützt.

  2. In der Schweiz wurden Untersuchungen über die Emissionen von Methan und Lachgas aus Staubecken gemacht. Von wegen klimaneutraler Strom aus Wasserkraft!

    1. Und was ebenfalls im Artikel vergessen wurde:
      Staumauern brechen manchmal, das hat international bisher für hunderttausende Tote gesorgt, im Vergleich ein Vielfaches als durch Auswirkungen von Atomunfällen.

  3. „Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt – sondern von unseren Kindern geliehen.“
    Indianische Weisheit

  4. Wasserkraftwerke gelten als eine erneuerbare Energiequelle, da sie saubere Energie produzieren und im Vergleich zu fossilen Brennstoffen weniger CO2-Emissionen verursachen. Dennoch gibt es Bedenken gegen Wasserkraftwerke. Dazu gehören mögliche negative Auswirkungen auf die Umwelt und Ökosysteme in Flussgebieten, wie die Beeinträchtigung von Fischpopulationen, Veränderungen im Wasserfluss und die Überflutung von Land. Ein weiterer Aspekt ist, dass der Bau von Wasserkraftwerken oft mit hohen Kosten und langen Planungs- und Genehmigungsverfahren verbunden ist. Es ist wichtig, diese potenziellen Auswirkungen sorgfältig abzuwägen und nachhaltige Lösungen zu finden, um die Umwelt zu schützen. Alternative oder nachhaltige Energiequellen sollten stets „Green answers“ wählen um Flora und Fauna zu schützen um Nachhaltigkeit zu erreichen.

  5. Energie wird grüner und Flüsse werden schwärzer!
    Fluss frei!!!

  6. Wirklich traurig, wie dumm manche Menschen sind.
    Wasserkraft ist so veraltet und hat keine Zukunft, viel besser wär in Sonnenenergie zu investieren.
    Dann dürften auch noch unsere Kinder Bäche und Flüsse erleben, wie sie sein sollten-frei fließend und nicht aufgestaut!

  7. Super Artikel! Sehr gut geschrieben! Sollten alle mal lesen! Bitte fleißig teilen!

    1. Ihr Artikel ist einfach großartig. Über 100 Jahre hat die Wasserkraftlobby die Schimäre über umweltfreundlichen Strom aus Wasser mit sehr vielen Werbmillionen aufrecht erhalten. Österreich ist das Land mit der höchsten Dichte sn Wasserkraftwerkrn. Der Preis dafür ist, dass alle unsere Bäche und Flüsse schwer geschädigt sind. Die Fische sind nur ein Opfer. Das Geschiebe wird in den Stauen zurück gehalten. Die Kraft des Wassers schleppt aber stromab der Staumsuer den Schotter weiter mit. Die Flüsse tiefen sich immer weiter ein. Damit fällt der Grundwasserspiegel. Im Stauraum versiegeln Feinsedimente den Gewässergrund. Der Grundwasseraustausch wird damit unterbunden. Und Vieles mehr. Aber das Schlimmste, in wenigen Jahren ist das alles sinnlos. Wenn die Gletscher erst geschmolzen sind werden im.Sommer Bäche zu Wadis und Flüsse zu Rinnsslen, mit Betonruinen an den Ufern

    2. Hier (zweite Zeile): „Sie ist nach der Atomenergie die zweitgünstigste Energiequelle“ habe ich aufgehört zu lesen.

  8. Finger weg von den letzten paar Kilometer freifließenden Strecken die noch vorhanden sind. Es muss nicht mit aller Gewalt und Profitgier alles zerstört werden. Wir müssen und sollten auch die Gewässer schützen und vorallem die, die unter dem wasserlebenden Tiere, diese durch eine Querverbauung ( Kraftwerk ) einen grossen Verlust ihrer Lebensqualität verlieren bzw. durch eine Stauraumspülung einen qualvollen Erstickungstot erleiden müssen. Was natürlich bei diesem stark verschmutzten „Wasser“ eher stinkender Brühe keiner sehen kann.

  9. Anstatt sie weiter zu verbauen, sollten wir unsere flüsse renaturieren. Natürliche flüsse sind wertvolle wasserspeicher, kühlen mit ihren auwäldern die umgebung und beherbergen eine Vielzahl gefährder Arten!

  10. Eine weitere Verbauung der Mur ist das Gegenteil von „Grün“ ! Diese Naturräume gilt es zu bewahren!

    1. die letzten frei fließenden flusskilometer dürfen auf gar keinen fall angegriffen werden und zwischen bestehenden querverbauungen muss man bestmöglich renaturieren, dann haben die unterwasserlebewesen eine chance!

      froh bin ich, das immer mehr menschen verstehen, dass man mit wasserkraftwerken weit weit weg ist von grüner energie!

      vielen dank für diesen tollen artikel!

      Fluss Frei!

  11. Es kann gar nicht so dunkel werden, dass man die Wahrheit nicht erkennt. Super Artikel, vielen Dank! Fluss frei!

  12. Freihlich frustriert

    Warum intressieren sich Umweltschützer wie Greenpace nicht dafür ,na denn opfern fehlen die niedlichen Kulleraugen und der Bambyfaktor.

    Deswegen stehen auch so wenige gegen denn Gewässerverbau und Regulierungen auf.

    Bei Hochwasserschutz mag es noch vertretbar sein wobei hier nur versucht wird die Bausünden der Vergangheit zu vertuschen die im Flächenwidmungsplan gemacht wurden.

    Aber beim Kraftwerksbau geht es nur mehr um die Interessen der Industrie und der Anbieter statt eines sinnvollen verbessern und verstärken des bestehenden Kraftwerken wird lieber neu gebaut weil es billiger und weil es ja grün gelabelt ist gut für unsere Zukunft.

    Schlechte Nachricht daran ist es nicht gut für uns durch denn Verbau sinkt der Grundwasserspiegel und brunnen trocknen aus durch die verschlickung des ehmalige Bachbett sterben hunderte arten. Durch die Spülvorgänge die restlichen in dem Fließberreichen.

    Wasserkraft wäre grün wenn die bestehtenden Kraftwerke und leitungen auf denn neusten Stand der Technik gebracht werden würden.

    1. Greenpeace fordert den Stopp der Wasserkraftwerke seit Jahrzehnten.

    2. Was soll eine Erneuerung eines alten Kraftwerks bringen, 0,1% mehr Wirkungsgrad?
      Bei dem Wirkungsgrad der elektrischen Generatoren/Motoren hat sich in den letzten 100 Jahren nicht so viel getan. Es gilt die Regel je größer und länger ein Generator/Motor gebaut ist, desto effizienter ist er.
      Auch alte große Generatoren haben oft einen Wirkungsgrad von 98% bei mehr als 1 MVA Leistung.
      Und altes Kupfer oder Alu ist für die Stromübertragung genauso geeignett wie neues!
      Alte Kraftwerke werden aus Sicherheitsgründen oder zur Verbesserung der Fernsteuerbarkeit erneuert, alles andere macht nur ganz selten Sinn.

      An alle die die Atomkraft hochloben, schaut euch einmal Dokus zum Uranabbau an. Das ist wesentlich übler als die Naturzerstörung durch Wasserkraftwerke. Dabei werden ganze Felsformationen in Schwefelsäure aufgelöst. Da Flur in der Erde häufiger vorkommt als Uran, kann man erahnen weshalb das Ozonloch bei der Antarktis ist, und nicht bei uns auf der Nordhalbkugel.
      Bei Wasserkraftwerken sind vor allem die kleinen Kraftwerke, die im Verhältnis den größeren Schaden an der Natur anrichten.
      Wenn die Wasserkraftwerke schon mal gebaut sind, macht es kaum mehr Sinn, sie abzuschalten!

  13. Wird ein Fluss durch Wehre oder Staudämme gestaut, wird das Wasser aus dem eigentlichen Flussbett ausgeweitet und verliert seine Fließeigenschaften.
    Das Staudämme ganze Lebensräume, Landschaften verändern und zerstören ist auch kein Geheimniss und jedem Bekannt.
    Wasserkraftwerke verhindern die Fortpflanzung wandernder Fische und die Selbstreinigung von Flüssen.
    Was eine Stauraumspühlung an Leben mit sich reißt ist jedes Jahr an der Mur ersichtlich.

    Langsam fließende Gewässer werden zudem schneller aufgeheizt und somit geht kostbaren Sauerstoff für Fische verloren. Das unsere Sommer von Jahr zu Jahr heißer werden ist offensichtl. in welche Richtung das geht.

    Wir haben bis jetzt schon soviel zerstört das unser Leben kaum ausreicht diesen Schaden zu beheben bzw. rückgängig zu machen. Stattdessen wollen wir weiter zerstören und die Flüsse zubetonieren. Unseren Kindern hinterlassen wir dann was?

    Höchste Zeit die Handbremse zu ziehen und wenigstens das was noch fließt so unseren Kindern zu hinterlassen. Hoffentl. ist die nähste Generation besser aufgestellt an ihrer Spitze als unsere heutigen Entscheidungsträger.

  14. Guter Beitrag, der auch mal die Schattenseiten der Wasserkraft beleuchtet. Die Schweiz hat übrigens einen änlichen Anteil an Wasserkraftwerken wie Österreich.

    Uns wird vor Augen geführt, dass die angeblich zweitgünstigste Energiequelle unter Berücksichtigung der ökologischen Schäden am Ende doch sehr teuer ist. Noch verheerender ist es mit der Kernkraft, würde man alle Folgekosten, Risiken und langfristigen Umweltschäden in den nächsten Jahrhunderten berücksichtigen.

    Auch die Erneuerbaren haben so manche Schwachpunkte. Wir werden den Planeten schon irgendwie zugrunde richten.

  15. >51% der heimischen Landpflanzenarten (Deutschland) haben einen Bedrohungsstatus zugeordnet bekommen, >30% sind „vom Aussterben bedroht“. Klimaschutz ist definitiv unabhängig vom Artenschutz zu sehen und grade gute Artenschutzprojekte können die Vereinbarkeit von Wirtschaft und Natur deutlich! erhöhen bspw. Cryo-Saatgutbanken für Wildpfanzen (idR sind es ja nur Nutzpflanzen in den Saatgutbanken).

    1. Da die Bundesländer ihre Wasserkraft selbst managen, wird im Wasserschloss Österreich viel Geld in das Schönreden der negativen Seiten der Wasserkraft investiert, um die Meinung der Bevölkerung zu beeinflussen und zu kontrollieren. Die Wasserkraft ist weder grün noch sauber und deren Nutzung in den wenigsten Fällen unbedenklich. Besonders KW, die mit Schwall ihr Geld verdienen gehören gebrandmarkt, da sie extrem negative Auswirkungen haben und viele Arten eliminieren. Wenn man von Atomkraftwerksbetreibern verlangt, dass sie die Kosten von Rückbau wie auch die Endlagerung von Atommüll zu berappen haben, muss auch ein Wasserkraftwerksbetreiber dafür sorgen, dass KWs irgendwann wieder rückgebaut werden und die Gewässersohle durchlässig gemacht werden muss, um die Grundwasserströme nicht negativ zu beeinflussen. In Restwasserstrecken ist die Gewässersohle oft so stark kolmatiert, dass kein Austausch mit dem Grundwasserkörper des Umlands mehr stattfindet. Diese Gewässersohlen das ganze Jahr über offen zu halten und dafür zu sorgen, dass sie nicht verdichten, müsste in die Strompreise miteingerechnett werden. Permanente Massnahmen wären zu setzen, damit dies nicht passiert. In der Schweiz liegen viele geplante KWs auf Eis bzw. wurden bereits aufgegeben, weil besonders nördlich der Alpen langfristig immer weniger Wasser zur Wasserkraftnutzung verfügbar sein wird und die vermehrte Nutzung von Solarenergie sie unwirtschaftlich macht. In Österreich werden aber immer mehr Gewässer verbaut und ihrer natürlichen Dynamik beraubt, weil Subventionen dies attraktiv machen. Naturzerstörung darf nicht noch belohnt werden. Noch kein Fluss ist durch ein KW besser besser geworden! Das sagt alles!

  16. Leute, einfach mal Informieren. Ihr werdet sehen, welche großen Vorteile die Energiegewinnung aus Wasserkraft hat.

    1. Vielen Dank für diesen unschlagbar guten Tipp!

  17. Nicht nur der Bau auch der Betrieb der bestehenden Wasserkraft ist problematisch. Die Problemstellung des Schwallbetriebs aber auch die Kraftwerksspülungen stellen leider eine große Belastung für Fische dar. Leider sind weder der Öffentlichkeit noch den Entscheidern im Kraftwerksbetrieb die dadurch verursachten Schäden ausreichend bekannt.
    Wer mal einen Extremfall ansehen möchte kann sich gerne mal ein Bild ansehen – googeln Umweltkatastrophe an der Sill.

  18. Als Österreicher sage ich: Wo sollen wir denn sonst die Energie herbekommen? Die nicht gebaute Staustufe Hainburg hätte eine Stromproduktion von zumindest 400 Windrädern (ohne die zusätzlich nötigen Ersatzkraftwerke bei Flaute). Atomkraft ist in Österreich nicht umsetzbar. Dazu steigt wegen der Zuwanderung die Bevölkerung extrem an.

    Und für die Grünen ist die Wasserkraft weitestgehend nicht grün, dafür wollen sie ja ganz Österreich mit Windrädern verschandeln (und der links-populistische rote LH des Burgenlands).

    1. Nicht zu vergessen der Bitcoin, Stromverbrauch weltweit 90 TWh, Österreich braucht im Vergleich dazu nur nur 70 TWh. Der Bitcoin und andere Kryptowährungen, wird unsere Polkappen irgendwann komplett abschmelzen ;-)

    2. Weiß jetzt nicht wann und wo Sie sich Ihre Meinungsbildungsinstrumente innerhalb wechselnder gesellschaftlicher bzw. politischer Rahmenbedingungen erworben haben. Wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema einzuholen wären wünschenswert und ratsam.

  19. Worauf will dieser Artikel eigentlich hinaus? Für jede Art der Energieerzeugung muss man Kompromisse mit der Natur eingehen, die Umweltfreundlichste Energie ist die, die erst gar nicht erzeugt werden muß.
    Soll hier die angeblich so billige Atomkraft in besseres Licht gerückt werden? Wieviel Fische müssen sterben weil das Flusswasser wegen der Kühlung der Kraftwerke aufgewärmt wird? Wann gibt es ein funktioniere Endlager für den Atommüll, und wieviel kostet uns der Betrieb in den nächsten 1000, oder 100.000 Jahren?
    Warum braucht man in Großbritannien eine Preisgarantie für das geplante Atomkraftwerk, die höher ist als für jede andere Stromerzeugung?

  20. ich hoffe das alle Gegner von „halbwegs“ grüner Energie wie Wasserkraft Wind und Solarenergie Zuhause den Strom und die Heizung schon längst abgestellt haben und ihre sämtlichen besorgen aufs Fahrrad verlegt haben.

    Was mir persönlich auffällt ist das in den letzten Jahren absolut niemand mehr von Energie sparen redet sondern noch über jede Art von Erzeugung hergezogen wird aber doch jeder Zuhause die Energie benötigt.
    Aber eventuell denken ja auch einige das die Energie ja auch in der Steckdose erzeugt wird..🤔

  21. Die bayerische Wasserkraft

    Ich möchte den Artikel einmal gerne etwas fundiert aufarbeiten: („Leider“ bin ich Bayer, referenziere daher auf mir geläufige (meist bayerische) Quellen, sinngemäß gelten die Aussagen auch für Euch, als unsere Nachbarn)
    1. Die Wasserkraft wurde als Hauptursache für den schlechten Zustand unserer Gewässer bezichtigt.
    a. In Bayern gibt es etwa 60.000 Querbauwerke. Aber nur 4.200 Wasserkraftanlagen. Auch die Querbauwerke die nicht die Wasserkraft betreffen stoßen Methangas aus und beeinflussen die Durchgängigkeit
    b. Der ökologische Zustand eines Gewässers wird anhand mehrerer Gesichtspunkte bestimmt: U.a. dem Fischzustand (der Qualitätskomponente Fischfauna), dem Zustand der Kleinstlebewesen (der Qualitätskomponente Makrozoobenthos) und dem Zustand der Algen (der Qualitätskomponente Makrophyten). Man bewertet also den Istzustand in Bezug auf (Menschengemachte) Grenzen, (die auch falsch sein können) und wenn eine der drei Qualitätskomponenten weder sehr gut noch gut ist, ist der gesamte ökologische Zustand schlecht. Speziell bei der Qualitätskomponente Fischfauna wird von der Behörde festgelegt, welche Fische und in welcher Größe diese möglicherweise potentiell in den Gewässern vorkommen könnten (Im Prinzip ein Wunsch/Sollzustand). Dieser Wunsch/Sollzustand (genannt Fischfaunistische Referenzen) In diesem Sollzustand nicht erfasst ist im Übrigen der Klimawandel. Auf Anfrage teilte mir die Fischereibehörde mit, dass die Wasserkraft nicht der einzige Feind sei, der Klimawandel spiele natürlich auch eine Rolle, deshalb definiert man den Soll/Wunschzustand bei Annahme einer erfolgreichen Bekämpfung des Klimawandels. Da der Klimawandel aber nicht zu stoppen sei, kann man sich allerdings schon die Frage stellen, ob der Wunsch/Sollzustand eben genau deshalb überhaupt gehalten werden kann und ein Vergleich mit dem Istzustand und daraus resultierende Konsequenzen für die Bewertung des ökologischen Zustands gezogen werden können. Kommt man zu dem Ergebnis, dass ein Vergleich zwischen Soll und Istzustand dennoch sinnvoll sei muss schon differenziert werden woher eine Abweichung des Soll- zum Istzustand kommen kann. Womit ich zum nächsten Punkt komme
    c. Im Bericht wurden Die Arten Huchen und Äsche als vom Aussterben bedroht bezeichnet. Ungeachtet ist dabei jedoch die Tatsache geblieben, dass sowohl die Äsche als auch der Huchen kälteliebende Tierarten sind und sehr sensibel auf Temperaturabweichungen reagieren. Die Ursache für die Gefährdung dieser Arten ist demnach wesentlich dem Klimawandel/ von der Erhöhung der Gewässertemperatur (Zunahme z.B. Donau in den letzten 100 Jahren um 2 Grad) zuzuschreiben.
    d. Neben Klimawandel spielen auch Landwirtschaft, Schifffahrt, Wassergewinnung, Entwässerung von Straßen, Autobahnen, Eintrag von Chemikalien, Reifenabtrieb, Kläranlagen, Kühlzwecke usw…. usw…. usw…. eine Rolle.
    e. Im Übrigen gibt es Gewässer mit hoher Dichte an Wasserkraftwerke, an denen ein guter ökologischer Zustand herrscht. Wenn die Wasserkraft so schädlich wäre, wie kann es sein, dass an solchen Gewässern ein guter ökologischer Zustand vorherrscht? Was ich damit sagen will: Natürlich spielt die Wasserkraft auch eine Rolle, aber im Vergleich zu allen Einflüssen eine untergeordnete.
    2. Die Wasserkraft ist aufgrund des Ausstoßes von CH4 klimaschädlicher als es Nutzen bringt
    a. Grundsätzlich ist es richtig, dass an Stauhaltungen vermehrt CH4 gebildet und ausgestoßen wird. Differenzieren muss man allerdings dahingehend, dass der CH4 Ausstoß mit zunehmendem Breitengrad abnimmt. Je weiter eine Stauhaltung vom Äquator entfernt ist, desto weniger CH4 wird erzeugt. Der CH4 Ausstoß von deutschen oder gar skandinavischen Stauhaltungen ist demnach nicht mit z.B. den Stauhaltungen von Brasilien zu vergleichen. Es ist auch richtig, dass CH4 ein sehr klimaschädliches Gas ist (28 mal so schädlich als CO2, Lachgas sogar 265 mal). Klar ist auch, dass Wasserkraft andere Energieträger (in Deutschland aufgrund der Abschaltung der Kernenergie seit 15. April 2023 überwiegend die Energiegewinnung aus Kohle!!) substituiert und dadurch CO2 Ausstoß vermeidet wird. Würde man auf die Energieerzeugung durch Wasserkraft verzichten würde die Energiemenge durch 12,4 % Braunkohle, 61,6 % Steinkohle und der Rest (26 %) durch Gas ersetzt werden. Was also gemacht werden muss, um eine substantiierte Aussage bezüglich der Aspekte hinsichtlich des Klimaschutzes durch Wasserkraft treffen zu können ist den jeweiligen CO2,- CH4,-… Ausstoß (durch Stauhaltung etc.) durch Wasserkraft mit dessen Vermeidung zu bilanzieren. Genau das hat das (deutsche) Umweltbundesamt getan (google: Emissionsbilanz erneuerbarer Energieträger) und ist zu folgendem Ergebnis gekommen: Die Vermeidung an Klimagasen durch Wasserkraft (aufgrund weniger Bedarf an Kohle, Gas …) ist 300 mal höher als die aufgrund des Betriebs resultierenden Emissionen! Ich bin darauf zwar schon eingegangen, aber nochmals: Der Ausstoß von CH4(Methan) aufgrund des Betriebs von Wasserkraft ist berücksichtigt!
    Ich könnte hier schon noch etwas ausführen komme aber nun zum Ende: Natürlich hat die Wasserkraft (wie auch jeder andere Energieträger) Vor- und Nachteile. Ich befasse mich ziemlich viel mit dem Thema und bin zum Entschluss gekommen, dass es letztlich eine Ideologische Frage ist welchen Energieträger man bevorzugt. Es ist richtig, die Welt ist von unseren Kindern geliehen. Hier geht es m.E. aber nicht nur um unsere Kinder, sondern auch um die Kinder, welche die seltenen Erden für unsere Batteriespeicher abbauen. Es ist auch die Erde unserer Kinder, die wir mit Atommüll volllagern. Ist es auch der Staat, gebildet durch unsere Kinder den wir durch Batteriespeicher und Gasimporte von anderen Staaten abhängig machen. Thema ist komplex und man kann mit kurzen polemischen Artikeln polarisieren, die Wahrheit liegt jedoch oft im Verborgenen. Achja, apropos „Wahrheit“. Googlen Sie doch mal „Die Wahrheit über Wasserkraft“ Was meinen Sie dazu? Schreiben Sie mir gerne

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