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Stromerzeugung: Erneuerbare bei 56 % Anteil – alles wird gut?

Die Stromerzeugung in 2023 wurde zu mehr als 50 % aus Erneuerbaren Energien bestritten. Dabei gilt es aber einiges zu beachten.

Wind- und Solaranlagen
Wind- und Solaranlagen. Foto: frimufilms - Freepik.com

Die Stromerzeugung in Deutschland wird zu immer größeren Teilen aus Erneuerbaren Energien erzeugt. Aber was so rosig aussieht, wirkt nur oberflächlich wie die perfekte Energiewende hin zu sauberen Energien. Heutige Daten vom Statistischen Bundesamt zeigen, dass im letzten Jahr in Deutschland 449,8 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Netz eingespeist wurden. Damit sank die Stromerzeugung um 11,8 % gegenüber 2022.

Stromerzeugung zu mehr als 50 % aus Erneuerbaren

Interessant ist die Erklärung der Statistiker für diesen Rückgang. Sie sehen als Grund dafür insbesondere einen geringeren Strombedarf infolge der konjunkturellen Abschwächung in den energieintensiven Industriezweigen sowie der gestiegene Import von Strom aus dem Ausland. Der Strombedarf der Industrie sinkt wegen der schwachen Konjunktur? Man dürfte hier doch eher vermuten, dass die energieintensiven Betriebe vor allem wegen hohen Energiekosten Teile ihrer Produktion stillgelegt oder gleich ins Ausland verlagert haben.

Mit einem Anteil von 56,0 % stammte die deutsche Stromerzeugung im Jahr 2023 inzwischen mehrheitlich aus erneuerbaren Energieträgern, nach 46,3 % in 2022. Die Stromeinspeisung aus Windkraft stieg im Jahr 2023 im Jahresvergleich um 13,8 %. Windkraft war damit mit einem Anteil von 31,0 % der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung. Die Erzeugung und Einspeisung von Strom aus Kohle sank in 2023 um 30,8 %. Der Anteil von Kohlestrom an der Gesamterzeugung sank auf 26,1 % (2022 noch 33,2 %). Die Stromeinspeisung aus Erdgas stieg im Jahr 2023 um 3,9 % auf einen Anteil von 13,6 %. Die Abschaltung der letzten Kernkraftwerke im April 2023 hat die Anteile der anderen Energieträger am Energiemix natürlich erhöht.

Erstmals seit 2022 Netto-Stromimporteur

Deutschland konnte die Stromerzeugung im letzten Jahr deutlich senken. Wie gesagt, weil die Industrie deutlich weniger Energie benötigte, und weil man eben auch viel mehr Strom aus dem Ausland importierte. Die importierte Strommenge ist im letzten Jahr im Vergleich zu 2022 um 40,6 % auf 69,3 Milliarden Kilowattstunden gestiegen. Die aus Deutschland exportierte Strommenge sank 2023 gegenüber dem Vorjahr um 21,5 % auf 60,1 Milliarden Kilowattstunden. Damit wurde Deutschland im letzten Jahr mit 9,2 Milliarden Kilowattstunden erstmals seit 2002 wieder zum Netto-Stromimporteur.

Ein Problem bleibt

So schön es auch sein mag, dass Deutschland deutlich mehr seiner Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien bestreitet. Das Hauptproblem bleibt. Nachts scheint die Sonne nicht, und bei tagelanger Windflaute drehen sich die Windräder nicht. Dann wird logischerweise kein Strom erzeugt. Entweder erzeugt man dann Strom aus Gas oder Kohle, und/oder man besorgt sich zügig Importe aus Nachbarländern. Ein solides Fundament für ein Land mit viel Industrieproduktion und 84 Millionen Einwohnern ist das nicht. Man sah es in den letzten Monaten immer wieder: Wenn Windflaute herrschte, sank der Anteil an Windenergie deutlich, und plötzlich war Kohle der Energielieferant Nummer 1. Aktuell sieht man das Problem ganz gut: Laut Electricity Maps ist nämlich heute früh Kohle der Stromlieferant Nummer 1 in Deutschland mit 35 % Anteil, Gas hat 13 % Anteil, Wind liegt bei 16,7 %, Solar bei 2,6 %. Immerhin, Biomasse liefert einen Anteil von 8,8 %, und Pumpspeicher 9,4 %.

Grafik zeigt Details zur Stromerzeugung in Deutschland im letzten Jahr



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26 Kommentare

  1. „Heutige Daten vom Statistischen Bundesamt zeigen, dass im letzten Jahr in Deutschland 449,8 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt und in das Netz eingespeist wurden. Damit sank die Stromerzeugung um 11,8 % gegenüber 2022.“
    So ein Schwachsinn…Was ist denn mit der Strommenge, die zwar erzeugt, aber nicht in das Netz eingespeist wurde? Es sind im vergangenem Jahr tausende von Photovoltaik-Anlagen ans Netz gegangen. Aber die zählen ja nicht…

    1. @Hans Meyer, wie meinen Sie das ?: Strommenge wurde erzeugt, nicht ins Netz eingespeist, von PV-Anlagen, die zu Tausenden ans Netz gegangen sind. Sind die PV-Anlagen nun am Netz ? Wieso haben die dann Strom erzeugt, der nicht ins Netz gegangen ist ? Und wie geht das überhaupt ?

      1. @Matthias
        Private PV-Anlagen speisen normalerweise nicht ins Netz ein, da der Strom direkt vom Haus verbraucht wird bzw lokal gespeichert wird. Nur der Überschuss wird ins Netz eingespeist und vergütet.

      2. Vielleicht so:
        Jeder der mit eigener PV-Anlage seinen Strom produziert speist nur den Überschuss ein, verbraucht aber auch Strom. Ob dieser selbst produzierte Strom im Stromverbrauch berücksichtigt wird weiß ich nicht.

      3. Naja, wenn ich eine private PV-Anlage auf meinem Dach habe, dann wird der Strom nicht erst ins Netz eingespeist, sondern in meinem Haus verbraucht. Die überschüssige Energie wird dann eingespeist.
        Und es sind ja nicht nur auf privaten Dächern PV-Anlagen entstanden, sondern auf vielen Dächern von Unternehmen, welche ihren Strom erstmal selbst verbrauchen.
        Deshalb sind die Zahlen in dem genannten Artikel falsch bzw in einen falschen Zusammenhang gestellt. Sie können mich gerne korrigieren, wenn ich einen Denkfehler habe

        1. Da meine beiden Anlagen mit Installationsjahren 2008 und 2010 komplett einspeisen, hatte ich die Eigenverbraucher nicht auf dem Schirm. Wird denn der Eigenverbrauch irgendwo vom Netzbetreiber erfaßt, die fragen doch allesmögliche immerzu ab, oder führt die Statistik des Eigenverbrauchs nur der Anlagenbesitzer ?

      4. @Matthias

        Vermutlich sind die ganzen Kapazitäten auf Privat-, Firmen- und Industriehallen-Dächern gemeint, die den größten Teil selber verbrauchen und nur Überschüsse einspeisen. Das gilt übrigens auch für Industrien und Großverbraucher, die über Direktleitungen mit WKAs oder größeren PV-Freiflächenanlagen verbunden sind. Diese Strommengen im Eigenverbrauch werden von der Netzagentur nicht als Netzeinspeisung registriert.

  2. Nichts gegen Strom aus Wind und Solar.
    Nur- ohne die Bereitschaft der fossilen Kraftwerke und der AKWs geht es nicht.
    Daher wird es auch in der Zukunft Tage geben, wo sogar der gesamte Strombedarf durch „Erneuerbare“ abgedeckt werden kann. Wenn dann aber in der Nacht die Sonne nicht scheint und auch der Wind nicht weht, wo kommt dann der Strom her.
    Was ist aber erst, wenn sich der Strombedarf etwa versechsfacht hat?
    Wieviel konventionelle Kaftwerke müssen dann für die Nächte ohne Wind bereitgehalten werden?
    Wer bezahlt dann die Kraftwerke, wenn sie nur für die Spitzen ans Netz gehen.
    Deshalb wird alleine schon der Strom immer teurer werden. Und explodieren würde der Strompreis, wenn diese Kraftwerke dann auch noch mit Wasserstoff betrieben werden sollen.

    Viele Grüße aus Andalusien Helmut

  3. Mir sind diese Artikel immer zu undifferenziert! Ich bestreite ja gar nicht das wir eine abwandern energieintensiver Industrien in Deutschland haben, aber dann muss man schauen, warum und wohin die wirklich abwandern. Ich bezweifle das die nach Frankreich mit ihren ca. 70% Energieanteil aus KKWs gegangen sind. Desweiteren wäre natürlich interessant wie sich die minder Verbrauchsmengen an E-Energie in Deutschland wirklich zusammen setzen. Ich treffe ständig Leute die mir erzählen das sie Straßenzugweise die Laternen mit LED ausrüsten, weil das sich so schnell rechnet. Oder Geräte mit Energieeffiziensklassen A+++ etc. werden angeschafft. Oder die Leute bauen sich PV und Speicher zu Hause ein, um weniger teueren Strom mehr zu beziehen. Oder oder oder… Auf der anderen Seite wird hier ständig das Argument gebracht das die Elektroautos nicht alle mit Strom versorgt werden könnten. Was den nun, wenn winiger verbraucht wird ist das schlimm und wenn mehr auch.

    Würde mich freuen wenn jemand dazu eine schöne Übersicht hat wo mehr und wenig letztes Jahr verbraucht wurde.

  4. @Helmut
    AKWs sind nun wirklich das letzte, was wir brauchen. Wie Sie richtig schreiben (Sie haben mal was richtiges geschrieben, das ist ja fast schon ein Wunder), brauchen wir Kraftwerke, die dann einspringen, wenn nicht genug aus erneuerbaren Energien produziert wird. Dafür sind AKW’s nicht geeignet. sie brauchen Tage, wenn nicht ne Woche, um hoch – bzw runtergefahren zu werden.wir brauchen aber Kraftwerke, die in Stunden, wenn nicht Minuten übernehmen können. Und wir brauchen diese schnell und AKW’s brauchen Jahrzehnte, bis sie gebaut werden.
    Was wir brauchen, sind Puffersysteme, wie Pumpspeicherwerke, Batterien. Daher hilft das hochfahren der E-Autos, weil ausgediente Autoakkus hervorragende Speicher sind, ebenso brauchen wir das load to grip, also das eAutos ins Netz einspeisen können. mein eAuto kann mein Haus 3 Tage locker mit Strom versorgen.
    im übrigen bezweifelt keiner, das wir Gaskraftwerke bauen und die Links-grün versiffte Bundesregierung ist ja auch in die Richtung aktiv.

  5. Moin, moin,

    keine Industrie, kein Strombedarf. Zum Schluss reicht ein Windrad für die BRD. Wenn der Strombedarf nur gering genug ausfällt, dann braucht man kaum Stromerzeugung. Nur dann steht die BRD still. Viel Glück dabei.

    1. @asyoulike, meinen Sie wirklich, dass die derzeit drittgrösste Wirtschaftsmacht der Welt mit nur einem Windrad für die ganze Stromerzeugung der BRD auskommt. In welchem Jahr wird dieses Szenario Ihrer Meinung nach eintreten?

      1. @Permanix

        Warum nicht, das Windrad muss nur groß genug sein. Ein 150 GW-Offshore-Monster-Teil sollte ausreichen, auch wenn die Sonne nicht scheint. Einmal in Bewegung versetzt, reicht die Schwungmasse aus, um jede gefürchtete Flaute locker zu überbrücken. Dann bräuchten wir auch keine dezentrale Energieversorgung mehr, und alle wären zufrieden 😄
        Nur die nervigen E-Autos müssten wieder runter von unseren Straßen. Aber das ist ein anderes Thema…

  6. Strom den eine Industrienation benötigt für mehrere Tage in Batterien speichern?
    Das sind wieder so Phantasien von grünen Phantasten, und so reflexartige Märchen, von denen Sie selber wissen, dass es mit Batterien höchstens für Minuten funktioniert, damit Zeit bleibt, die schnell ablaufenden Turbinen (mit 70% Verlust) der Gaskraftwerke hochzufahren.
    Aber auch diese irren Investitonssummen für Batterien, treiben den Strompreis hoch.
    Und schreiben Sie jetzt bitte nicht wieder etwas von Wasserstoff, denn wenn der dann nach dem Speichern in unterirdischen Speichern in diesen Gaskraftwerken verbrannt wird, sind etwa 90% Verluste entstanden.
    Ich bin kein Gegner von Wind und Sonne. Und man kann, wenn man die Wind und Solar noch vervielfacht, und hunderte von Gaskraftwerke baut, locker 80% bis 90% des *Stromvebrauches* tatsächlich durch Erneuerbare herstellen. Und auch tatsächlich besser die hohen Verluste in Kauf nehmen, die entstehen, wenn ein Gaskraftwerk mit Wasserstoff betrieben wird, als die schon bestehenden und noch notwendigen Windanlagen abzuregeln.
    Nur- es wird eben sehr, sehr teuer werden mit dem Strom.
    Und das ist nur etwa 1/6 von dem Strom der erzeugt werden muss, wenn ganz auf Fossile verzichtet werden soll.

    …Die Dunkelflaute als sogenanntes Kofferwort beschreibt das gleichzeitige Auftreten von Dunkelheit und Windflaute. Diese Wetterlage entsteht typischerweise im Winter und sorgt für geringe Erträge aus Solar- und Windenergie bei gleichzeitig saisonal hohem Strombedarf. Eine Dunkelflaute kann mehrere Tage andauern.

    https://www.next-kraftwerke.de/wissen/dunkelflaute

    Viele Grüße aus Andalusien
    Helmut

    1. @Helmut
      Ein argumentum ad ignorantiam? Nur, weil Sie es sich nicht vorstellen koennen, kann es nicht wahr sein? Solche Speicher entstehen schon: Jardel, Brokdorf, Bargteheide, das sind nur, die mir so spontan in Norddeutschland einfallen. Bargteheide hat, wenn ich mich nicht irre, 30 MhW, also, das reicht schon, um einige tausend Haushalte 1 Jahr lang mit Strom zu versorgen.

      Sie verstehen das nicht, oder? Es ist bei der Erzeugung von Wasserstoff voellig egal, wieviel Verlust oder wie gering der Wirkungsgrad ist: Wasserstoff wird aus UBERFLUESSIGER Energie erzeugt. Wozu sollte man Wasserstoff nur in unterirdischen Cavernen speichern?

      Jaja, das grosse Schreckgespennst „Dunkelflaute“. Gaehn. Gucken Sie sich die Daten von diesem WInter an: Wir haben jetzt im Winter praktisch durchgehen ueber 60% aus Erneuerbaren Energien.

      Es sind alles dieselben Argumente, immer und immer wieder wiedergekaeuert. Und sie werden damit nicht besser.

      Kein Mensch (jedenfalls vernuenftige) bezweifeln, dass wir in absehbarer Zeit ohne (Gas-)Kraftwerke auskommen werden. Das ist ok. Nur, wir werden eine energietechnische Zukunft haben, wo es verschiedene und dezentrale Enegrietraeger und Speicher geben wird. Es wird nicht alles mit Batterien abgesichert, wir haben Pumpspeicherwerke, wir haben Batterien, wir haben Wasserstoff. Und der Rest muss dann halt Gas machen.
      Und bei der derzeitigen Entwicklung wuerde ich sagen: Wir werden wohl sehr viel schneller da sein, als es Betonkoepfe wie Sie es sich vorstellen koennen.

    2. @Helmut
      Sie verbreiten hier ziemlich viel substanzloses Gelaber und falsche Zahlen.
      Das ist man zwar inzwischen gewohnt, aber dennoch kein Grund, es einfach so stehen zu lassen.

      Erstens haben moderne GuD-Kraftwerke Wirkungsgrade von 60%, nicht 30%. Meinetwegen sollen es sehr pessimistisch und konservativ gerechnet nur 50% sein, bis der Strom beim Verbraucher ankommt. Wird damit dann z. B. eine Wärmepumpe mit JAZ 4 betrieben, ist es zweimal so effizient, wie Gas direkt zu verbrennen. Wird damit ein E-Auto geladen, ist es dreimal so effizient wie ein Verbrennermotor.

      Zweitens klingt es völlig schwachsinnig, wenn Sie von Minuten schreiben, die verbleiben, um Gaskraftwerke hochzufahren. Eine Dunkelflaue schlägt schließlich nicht ein wie ein Blitz, sondern ist lange vorher gut prognostizierbar. Ihr Szenario erinnert mehr an einen Showdown an High Noon auf der Straße vorm Saloon 🤠
      Sie sollten wirklich entschieden weniger großes Kino schauen und den Konsum von Blackout News deutlich einschränken.

      Drittens sind die Zeiten von Dunkelflauten übers Jahr betrachtet eher homöopathisch. Sollen es in der Summe (nicht am Stück) zwei bis drei Wochen sein, dann reden wir von ca. 5%.

      Viertens gibt es keine Studie und keine seriöse Prognose, dass der Strombedarf auf das Sechsfache steigen wird.
      Man rechnet bis 2050 mit einem Endenergiebedarf von 1.500 TWh, wovon etwa 800 bis 1.000 TWh durch Strom gedeckt werden. Das ist gerade mal eine Verdoppelung.

      Fünftens rechnet man bei der Erzeugung von grünem Wasserstoff und dessen Rückverstromung mit Gestehungskosten von ca. 175 €/MWh in GuD-Kraftwerken (best case) und ca. 250 €/MWh in Gasturbinen (worst case). Umgerechnet auf die relativ kurzen Einsatzzeiten im Jahresdurchschnitt wird das keinen allzu großen Einfluss auf die Strompreise ausüben.
      Der Gesamtwirkungsgrad von Strom zu Strom inkl. zwischenzeitlicher Verdichtung auf 200 bar beträgt über 40%, und nicht wie von Ihnen behauptet 10%.
      In China rechnet man mit einer zukünftigen Energieeffizienz im Bereich von 49 % bis 55 %.
      Dazu kommt noch Abwärme zur weiteren Nutzung in Fernwärmenetzen oder industriellen Prozessen.

      Fünftens strebt niemand einen völligen Verzicht auf fossile Energien an. Im Gebäudebereich etwa soll ein klimaneutraler Bestand bis 2045 erreicht werden. Bei dem Begriff „klimaneutral“ handelt es sich, wie auch beim Gesamtenergieverbrauch, um NETTO-Null-Emissionen, nicht um absolut Null.
      Das Einsparziel heißt und hieß schon immer: Im Jahr 2045 darf Deutschland nicht mehr Treibhausgase emittieren, als durch technische oder natürliche Speicherung wieder gebunden werden. Nach dem Jahr 2050 werden negative Emissionen angestrebt. Dann soll Deutschland mehr Treibhausgase in natürlichen Senken einbinden, als es ausstößt. Das soll u. a. durch Stärkung natürlicher Senken erreicht werden, ist aber nicht verpflichtend.

      Das alles basiert auf einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts, der den Staat verpflichtet, aktiv vorzubeugen, so dass es in Zukunft nicht zu unverhältnismäßigen Einschränkungen der Freiheitsgrundrechte der heute jüngeren Menschen kommt.
      Dieses Urteil ist keine Entscheidung der Grünen bzw. der Ampel und wäre auch für eine blaue Bundesregierung (Gott bewahre 😱) bindend, zumindest noch so lange, bis die Bande unsere Verfassung und damit auch das Verfassungsgericht abgeschafft hat.

      https://greenspotting.de/wenn-sie-strom-aus-wasserstoff-erzeugen-brauchen-sie-mindestens-doppelt-so-viele-windraeder-oder-solarparks-da-kommt-die-politik-in-eine-akzeptanz-diskussion/
      https://www.fh-muenster.de/eti/downloads/personen/professoren/mertens/frei/Vortrag_Wasserstoff_FH_Muenster_Nov_2021.pdf
      https://www.tugraz.at/fileadmin/user_upload/Events/Eninnov2018/files/lf/Session_F4/745_LF_Welder.pdf
      https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0360544214001170?via%3Dihub

  7. „Man dürfte hier doch eher vermuten, dass die energieintensiven Betriebe vor allem wegen hohen Energiekosten Teile ihrer Produktion stillgelegt oder gleich ins Ausland verlagert haben.“
    Seltsam nur, dass der Industriestrompreis auf dem Niveau von 2017 bis 2020 (eher sogar etwas darunter) liegt, und damals nie die Rede von einer Fluchtbewegung war.
    Vermutlich sind die verbliebenen, eher symbolischen 1,49 Cent an Steuern und Abgaben für die Industrie einfach nicht mehr tragbar 😪
    https://www.bdew.de/service/daten-und-grafiken/bdew-strompreisanalyse/

    In Wirklichkeit ist es vor allem der Rückgang bei der Nachfrage aus dem Ausland, der den Industriebetrieben zu schaffen macht. Aber das klingt natürlich langweilig und ist nicht geeignet zur regelmäßig wiederkehrenden Energiewende-Hetze.

    „Wenn Windflaute herrschte, sank der Anteil an Windenergie deutlich, und plötzlich war Kohle der Energielieferant Nummer 1.“
    Klingt voll übel, ist es aber nicht. Denn die andere, gerne verschwiegene Seite der Medaille ist die Tatsache, dass Deutschland seit den 1960er Jahren noch nie so wenig Kohle verstromt hat, wie in den letzten 5 Jahren. Gerade mal die Hälfte im Vergleich zu der Zeit, als noch bis zu 19 AKWs am Netz waren (2003 bis 2018).

    1. Dieter Stubenvoll

      @Jonas, Sie immer mit Ihren lästigen Fakten!
      Die Energiewende MUSS einfach scheitern, Habeck MUSS in den Knast, Deutschland MUSS untergehen!!!

      1. Wirklich müssen tut man nur auf dem Klo.

  8. Mein Vorschlag,Deutschland startet einen nationalen Energieflussdatenlog heute und die Tage drauf ,wenn die EE Infrastruktur mit fast Vollast zu erwarten ist , kappt man am Top die Stromleitungen ins gesamte EU Ausland,inländische Gas und Kohle zum regulieren bleiben in Betrieb.

    Na wie wäre dieser Test ? Unter realen Bedingungen ,die Logdatei sammelt die Daten ein ,dann kommt der Blackout . Dann wird nach zwei Wochen oder was weiß ich wie viel später ,wieder alles hochgefahren .

    Dann können die ganz schlauen unter euch mit den Zahlen mal hochrechnen ,wer in diesem Verbund auf gar keinen Fall auf EE umstellen kann. Dann haste auch reale Preise auf der fallenden Lieferkurve.

    Ich weiß ,kann man so nicht machen . Genau so wenig wie 81 % der Gesamtenergie global auf EE umzustellen. Weil EE ein Verfallsdatum hat nämlich ca. 25 Jahre und dann must du das gesamte EE System zum zweiten mal neu bauen,mit wieder den Rohstoffen ,die fürs erste mal in diesen Dimensionen nicht verfügbar waren. Für alle zum MITSCHREIBEN :

    —-DIE BENÖTIGTE GLOBALE,NOCHMAL GLOBALE ENERGIEGESAMTMENGE KANN MIT EE NICHT GEDECKT WERDEN —-

    Und erst recht nicht zu bezahlbaren Preisen .

    Das heißt nicht garnicht energieautarker Systeme zu verfolgen ,aber nicht zu jedem höheren Preis.
    Der Preis rules the world und nix wird das ändern. Da könnt ihr hier alle schreiben was ihr wollt.

    Seit vernünftig liebe Kinder und strengt euren Kopf an und liefert kreative Ideen,also alles wie immer.

  9. Das Aus für Habecks grüne Träume nun schwarz auf weiß
    Der Bundesrechnungshof kommt zu einer vernichtenden Analyse im Bezug auf die grüne Energiewende, von manchen auch grüne Transformation genannt. So schreibt dieser auf deiner Seite: „Schon heute belasten sehr hohe Stromkosten den Wirtschaftsstandort Deutschland und die privaten Haushalte. Die Energiewende ist mit massiven Kosten verbunden, weitere Preissteigerungen sind absehbar. Allein für den Ausbau der Stromnetze werden bis 2045 Investitionen von mehr als 460 Milliarden Euro notwendig sein (mehr als viermal so viel wie im Zeitraum 2007 bis 2023).“ Und weiter: „Die Bundesregierung kann nicht garantieren, dass die Energiewende die Umwelt so wenig wie möglich belastet.“ Und was sagt Wirtschaftsminister Robert Habeck dazu? „Eine erstaunliche Wahrnehmung, die nichts mit der Realität zu tun hat!“ Wirklich? Na da lohnt es sich doch einmal, dass wir uns den Bericht genauer anschauen!

    https://www.youtube.com/watch?v=C40aK4Mv-VQ

    1. @Helmut
      “schwarz auf weiß“, das gefällt Ihnen natürlich, weil das Ihrer einfachen und devoten Schwarz-Weiß-Denkweise des Abentheuerlichen Simplicissimus Teutsch entspricht.
      Für einen von den USA gepamperten jungen Menschen der Nachkriegszeit ist eine solche Hörigkeit gegenüber konservativ besetzen Prüfgremien ohne weiteres Hinterfragen wenig verwunderlich, durfte und konnte damals zu Ihren Zeiten fast jeder ohne allzu besondere Fähigkeiten, alleine mit Fleiß und Enthusiasmus am großen Wirtschaftswunder partizipieren. Hauptsache, er war nicht sonderlich auffällig als aufmüpfiges aggressives Individuum oder sozialistischer Spinner, der verfassungsmäßige Phrasen von Menschenwürde, Gleichheit und Frieden allzu wörtlich nahm.
      Sie wurden geboren und wuchsen auf im German Wirtschaftswunder, der deutschen Schmalspur-Version des American Dreams vom Tellerwäscher zum Millionär. Ein Paradies für eine frische neue Generation im Aufwind einer völlig neu geschaffenen Demokratie und Verfassug, die nicht müde wurde zu betonen, wie undenkbar eine Rückkehr zu Faschismus, Rassismus, Menschenhass und -verachtung jemals werden könne.

      But the The Times They Were A-Changing. Ein Teil der ersten Nachkriegs-Generation ist übersättigt vom Wohlstand und vom Erbe, der sie ohne großes Zutun überrollt hat, und sammelt sich in wohlbekannten Eliten unter frischem neuem blauen Anstrich. Dass Sie auch heute noch dazu neigen, konservativ besetzen Prüfgremien bei Rüffeln gegen disruptive (altmodisch: innovative, noch altmodischer: progressive) Entwicklungen besondere Kompetenz und hohes Vertrauen zuzusprechen, ist wenig verwunderlich. Vor allem, wenn Alternativen anonym und steuerfrei sind 😉

      Ob Deutschland allerdings 2024 einen übersättigten, gelangweilten ausgewanderten Capo und Einpeitscher, einen demoralisierten und desillusionierten Ex-Patrioten aus Andalusien als meinungsbeeinflussenden Troll in Kommentarspalten braucht, wage ich nach wie vor aufgrund fehlender Argumente zu bezweifeln.
      Junge Menschen heute beschäftigen sich gezwungenermaßen mit ganz anderen Problemen, als Sie vor 50 oder 60 Jahren, als hemmungsloser Konsum auf Basis synthetischer Erdölprodukte seinen Anfang nahm und ein paar Jahrzehnte später durch billigstes Erdgas als Energiequelle seinen Höhepunkt erreichte.

      1. @anna,mein Respekt , Samstag Abend ,um die Uhrzeit . Ich hoffe sie waren vor der Tür mit ein wenig Alkohol im Cocktail und lauter Musik. Den Text schreibt um die Uhrzeit auch nicht jeder. Man sieht ,sie haben schon viele Romane in den Händen gehabt. Respekt. Ich hatte leider nur Bücher mit Zahlen,Daten
        Fachinformationen in den Händen . So eine blumige und ausladende Schreibweise bleibt mir wahrscheinlich lebenslang verwehrt. Ich hab mich zeitlebens immer nur mit Sachen befasst die entweder viel Geld kosten oder viel Geld bringen. Mit den blumigen Geschichten anderer Leute kam ich leider nie über Seite 5 hinaus.
        Respekt.

  10. Bundesrechnungshof???

    Da der Bundesrechnungshof gegen die Illusionen von Horst Schlemmer argumentiert, verbreitet der Bundesrechnungshof natürlich auch nur Fake-Nachrichten.
    Habeck sagt es ja auch.

  11. @Helmut52
    Was schrieb der Bundesrechnungshof? Für die Energiewende würde nicht genug getan. Was heißt das? Es muss mehr getan werden. Weswegen zerstört es meine „Illusionen“? Hat er doch recht. Sollte sich u.a. ein gewisses Bundesland im Süden zu Herzen nehmen. Für den Atomausstieg sein und dann 10 Jahre nichts tun. Wir sind mitten im Umbau. Auch wenn wir hätten weiter sein können, sind wir weiter, als ich es gedacht hätte.

    Wo sind denn die ganzen Blackouts, die uns die Doomsdaypropheten und rechten Hetzer vorausgesagt haben?

    Genauso wenig vorhanden, wie russische Friedensverhandlungen. Oder hatten Sie inzwischen irgendwelche Nachweise davon geschrieben? Hatten Sie?

    Sie scheinen ja nicht viel zu machen als in der spanischen Sonne zu bruzzeln. Vielleicht sollten Sie sich mal grundlegend über die Pläne und den Status quo informieren, als nur Reichelt, Tychi, Reitschuster und Krall zu rezitieren?

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